erste Version: 5/2020
letzte Bearbeitung: 5/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Verhandlungen mit Glühwürmchen

F1525.

Meine Mutter erklärte mir, daß die älteren Diplomaten viele Jahre lang studiert haben, wie man klug Verhandlungen führt und daß ich daher auf sie hören sollte

Vorgeschichte:

Die Kronprinzessin Dira von Leuenhorst erzählt:
Als ich das erste mal auf einer diplomatischen Mission dabei war, war ich noch ein richtiges Kind. Ich war erst zehn Jahre alt. Dennoch hatte mir meinen Mutter erklärt, daß alles was ich sage und tue sehr wichtig ist, daß ich zu niemandem unhöflichlich bin und es mir nicht erlauben kann mich kindisch zu benehmen, weil wir den Frieden mit den Lichtreich wirkich brauchen, da sie uns sonst innerhalb von ein paar Jahren zusammen mit dem Drachenreich und dem Reich der Echsen besiegt haben werden. Die drei Reiche sind nicht miteinander verbündet, aber sie führen alle Krieg gegen uns.

Sie erklärte mir auch, daß die älteren Diplomaten alle viele Jahre lang studiert haben, um zu lernen, wie alles in einem Staat funktioniert und wie man klug Verhandlungen führt und daß ich daher bitte auf sie hören sollte.

Dummerweise hat sie mir aber früher schon immer wieder erklärt, daß auf Berater richtig hören gar nicht so einfach ist, weil die Berater normalerweise Fachleute sind, was heißt sie haben nicht von allem eine Ahnung sondern nur von ihrem Fachgebiet und ein bißchen darüber hinaus. Derjenige, der die Fachmeinungen dann schließlich zusammenbaut, um daraus eine sinnvolle Gesamtentscheidung zu machen, muß daher alle Fachleute genau genug verstanden haben, daß er das richtig und nicht falsch zusammenbaut und genug Fragen stellen, daß die Fachleute ihn auf Fehler aufmerksam machen. Daher stellte ich viele Fragen.

Als wir dann aber bei ihnen auf so einer Station anlegten, redete niemand mit mir und ich dachte, ich sehe mich einfach mal um. Kaum war ich alleine, sprach mich so eine Stimme aus der Wand an und fragte mich, wer ich eigentlich bin. Ich stellte mich vor und fragte die Stimme dasselbe und sie sagte, sie wäre Gendis vom Tal und hier das Stationsgehirn und würde aufpassen, daß niemand etwas Dummes macht. Dann fragte sie mich, was ich denn machen wollte. Ich erklärte, daß ich mich gelangweilt hatte und deshalb gedacht hatte, daß ich mir mal die Station ansehe. Daraufhin fragte das Stationsgehirn mich, ob ich mich mehr für Medizin, für Technik oder für Kriegführung interessiere. Ich fragte mich warum es so komische Fragen stellt, antwortete aber, daß ich mich am meisten für Technik interessierte, denn das stimmte und außerdem hatte meine Mutter gesagt, daß wir etwas über die Technik des Lichtreiches lernen müssen, denn wir sind erst seit sehr kurzer Zeit technisch weit genug, um Raumschiffe zu bauen und das Lichtreich und jeder unserer Feinde hat deshalb einen sehr großen technischen Vorsprung.

Dann beschrieb er mir den Weg zu etwas, das er die Technikerschule nannte. Während ich immer da lang ging, wo er sagte, unterhielten wir uns über meine technischen Interessen. Irgendwann sah ich einen Jungen, der einen ausgesprochen großen Kopf hatte und gerade etwas zu reparieren schien. Ich fragte ihn, warum er denn einen so großen Kopf hat.
"Das liegt daran, daß sie uns gezüchtet haben. Sie haben immer die genommen, die am besten technische Geräte bauen können und das sind natürlich immer die klügsten. Und da man zum denken das Gehirn braucht, ist das eben nach und nach immer größer geworden." erklärte er und lächelte mich an.
"Stört es dich denn nicht, daß sie euch gezüchtet haben?" fragte ich.
"Nein. Wir sagen immer, wir müssen mit Freigeborenen ein bißchen nachsichtig sein. Sie können ja nichts dafür, daß sie nicht gezüchtet sind." antwortete er.
Na so konnte man das auch betrachten!

Er war aber ganz nett und erklärte mir ganz genau, was er da gebaut hat und als ich immer genauer fragte, fragt er mich, ob ich einen Datenträger hätte. Dann baute er ein Gerät das er Adapter nannte und erklärte mir, daß man damit sowohl ihr Datenformat in unseres übersetzen kann als auch die Spannungen und Stromstärken anpassen kann, daß alles paßt und er fragte mich, ob ich noch so etwas brauchte. Ich sagte ja und bekam noch einen zweiten solchen Adapter von ihm gemacht. Dann sagte er mir daß der Datenspeicher nicht so viele Informationen, wie er gerne draufgespielt hatte aufnehmen könnte, deshalb würde er das Fachlexikon weglassen, da sollte ich mich an Sitar LZB2-37-10 wenden, der könnte mir die Fachbegriffe erklären. Ich fragte mich, woher er wußte, daß der an unserer Universität unterrichtet. Ich dachte die Leute vom Lichtreich glauben, daß er tot ist. Jedenfalls dachte ich trotz meiner Verblüffung daran, mich zu bedanken.

Viel mehr Zeit hatte ich dann aber nicht, denn das Stationsgehirn sagte mir, daß die anderen mich suchen und daß ich deshalb zurück muß.

Kersti

Fortsetzung:
F1526. Torin LZB99-1102-2: Ich weiß nicht, warum die Freigeborenen Kinder immer für dumm halten

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben