erste Version: 3/2020
letzte Bearbeitung: 3/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1644.

Sie sagte mir, daß ich heiraten und Kinder kriegen muß

Vorgeschichte: F1643. Sim vom Licht: Ich ging zu Diro und fragte ihn, ob er glaubte, daß Schiffe kein Lebenshaltungsystem brauchen und fliegen, weil sie Angst vor ihren Offizieren haben

Turin vom hohen Licht erzählt:
Sie sagte mir, daß ich heiraten und Kinder kriegen muß. Welche Frau, sagten sie, sei ziemlich egal, sofern sie adelig, fruchtbar und gesund ist, aber ich müßte heiraten. Ich fand nicht, daß es egal ist, welche Frau ich heirate, aber damit hatten sie mir ja nur mitgeteilt, daß ich sie mir aussuchen durfte und ich fragte daher eine Freundin mit der ich früher öfter gespielt hatte und mit der ich die ganzen Jahre Briefe ausgetauscht habe, ob sie meine Königin werden will.

Tatsächlich hatten wir früher öfter gespielt, daß wir König und Königin sind, aber ich hätte nie damit gerechnet daß ich jemals König werden würde. Es war damals eben nur ein Spiel gewesen. Ich habe ihr in meinen Briefen auch erzählt, daß alle versucht haben, mich umzubringen. Trotzdem wollte sie mich heiraten und behauptete sie hätte immer gewußt, daß sie einmal meine Königin werden würde. Davon hätte sie geträumt. Ich sagte ihr daraufhin, daß das doch eher ein Alptraum wäre, schließlich hieße das, daß meine Brüder alle tot sind.
"Nein ich habe mir das nicht gewünscht, ich habe in der Nacht davon geträumt und mich über meine komischen Träume gewundert. In den Träumen hatten wir sehr kluge Kinder, die für alles eine Lösung wissen, wo wir ratlos sind und das Kindermädchen war auch so." erzählte sie.
Das war wirklich noch seltsamer als, daß sie davon geträumt hatte, daß ich König werde, schließlich wissen Eltern immer mehr als Kinder, weil sie doch wesentlich älter und erfahrender sind.

Dann bereiteten wir die Hochzeit vor - mit wir meine ich den ganzen Hofstaat. Jeder schien besser zu wissen, wie ein Prinz heiraten muß, als ich. Ich war ziemlich schnell angenervt, weil niemand bereit zu sein schien, mich irgendeine Entscheidung selbst treffen zu lassen. Bei den Sicherheitsfragen war das ja irgendwie noch einsehbar - aber bei der Blumendekoration? Das ist doch absurd!

Wenn ich Diro von meinem Frust erzählte, meinte er, ich solle froh sein, die hätten ihm gesagt er wäre jetzt für die Sicherheit der Hochzeit zuständig, weil Tharr und Sim sich darum kümmern müßten, was auf dem Rest des Planeten passiert und er käme sich den lieben langen Tag nur unfähig vor, weil ihn ständig jemand auf etwas aufmerksam machen würde, was wirklich wichtig sei und was er übersehen hätte. Er würde hoffen, daß Sim und Tharr wenigstens im Hintergrund sicherstellen würden, daß er keinen Fehler macht. Er meinte, er hätte doch so etwas noch nie gemacht.

Ständig kamen Leute zu mir, die sich beschwerten, daß Diro uneinsichtig sei, aber daß er das, was sie gesagt hätten, doch einsehen müßte. Ich sagte ihnen, daß ich mit Diro reden würde, daß ich aber nach meinen bisherigen Erfahrungen glauben würde, daß er das schon eingesehen hätte und nur auf eine sehr unpassende Art einen Frust über seine eigene Unfähigkeit ausgedrückt hätte. So war es dann auch jedesmal und ich sagte ihm immer wieder, daß er lernen müßte einen freundlicheren Ton an den Tag zu legen, sonst würde das, was er tun soll, nicht fuktionieren. Als Selis ein Offizier von der Palastwache, der kaum älter war als ich zum zehnten mal vorbei kam und sich beschwerte, sagte ich ihm, er solle Diro selber den Kopf zurechtrücken. Er solle ihm mal so die Meinung sagen, wie man das eigentlich nicht macht und ihm das an den Kopf werfen, was man nie sagen würde, aber heimlich denkt. Er hätte meine Rückendeckung.

Das funktionierte insofern, daß das Diro zu mir kam und mich fragte, ob Selis wirklich so böse mit ihm sei. Ich sagte ihm dann, daß ich ihm das doch schon die ganze Zeit gesagt hatte und daß er lernen müßte auf diplomatischere Töne zu hören. Untergebene sagen nämlich oft nicht direkt, was sie denken und man muß deshalb auch schon auf behutsame Andeutungen reagieren.
"Aber wie soll ich wissen, was er von mir will, wenn er das so indirekt sagt, daß ich nichts verstehe?" fragte er in einem hilflosen Ton.
Ich erzählte Tharr von dem Problem und fragte ihn, ob er eine Idee hätte, was ich machen konnte damit Diro das lernt.
"Sieh dir die Überwachungsfilme von seinen Gesprächen zusammen mit ihm an, frag ihn was er verstanden hat und sag ihm wie es wirklich gemeint war." riet mir der.
Ich fragte mich, wann ich das noch machen sollte. Andererseits war es ein massives Problem und ich mußte irgendwie die Zeit finden.

Als ich das dann tatsächlich machte, steckte mir Tharr, daß Diro mir nicht geglaubt hatte, daß die Leute wirklich das meinen, was ich ihm sage. Er hätte ihn mehrfach gebeten ihm zu sagen, was verschiedene Leute mit Dingen meinen, die sie zu ihm gesagt haben und Sim hatte er zu denselben Szenen dieselben Dinge gefragt. Tharr zeigte mir dann drei Überwachungsfilme zu ein und demselben Gespräch. Er erklärte mir, daß das so auch gut sei, weil Diro dadurch am ehesten lernt, daß das nicht nur meine Kopfgeburten sind.

Kersti

Fortsetzung:
F1645. Tharr vom Licht: Ich hatte mich mit Sim darüber unterhalten, daß Diro wahrscheinlich derjenige war, den sich Prinz Turin zum Sicherheitschef aussuchen würde

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben