erste Version: 4/2020
letzte Bearbeitung: 5/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1705.

Die Hiobsbotschaft, die kurz nach Diro kam, als der König mit den Diplomaten des Löwenreiches ins System kam, bestand darin, daß der König es versiebt hatte

Vorgeschichte: F1679. Tharr vom Licht: Diro hatte es plötzlich mit dem Thema Gewissen

Tharr vom Licht erzählt:
Hiobsbotschaften scheinen das Markenzeichen der interstellaren Politik zu sein. Die, die kurz nach Diro kam, als der König mit den Diplomaten des Löwenreiches ins System kam, bestand darin, daß der König es versiebt hatte. Die Botschaft die ich darüber zuerst erhielt stammte von Tanan LZB45-321-37, dem Techniker, der die Technikerkinder begleitet hatte, die Turin vom hohen Licht adoptiert hatte. Danach hatte der König nicht verstanden, daß es den Diplomaten völlig ernst mit der Entscheidung war, keinem von ihren Leuten eine der Operationen aufzuzwingen, mit denen unsere Techniker behandelt wurden. Ich fragte meinen technischen Assistenten, was er meinte, was man tun konnte, um die Situation zu retten. Das war ihm noch nicht klar, aber er meinte er würde gerne mit einigen der wichtigsten Zuchtmenschen darüber reden, was man tun kann und sich dann wieder an mich wenden. Ich sagte ihm daß ich das Gespräch sowieso abhören würde, ob es dann nicht besser wäre, wenn ich dabei wäre, um Zwischenfragen zu stellen.

Er nahm mich mit. Bei den anderen Zuchtmenschen angekommen, faßte ich die Situation in drei Sätzen zusammen und sagte, daß ich von ihnen gerne eine Idee hätte, was man jetzt noch tun kann, um die Situation zu retten. Vor allem sei ich der Ansicht, daß unser lieber König einen nachhaltigen Denkzettel braucht, damit er lernt, daß man solche Forderungen unserer Verhandlungspartner nicht übergehen darf. Am liebsten würde ich ihm zeigen, daß Verhandlungen schief gehen, wenn man so etwas übergeht. Allerdings könnten wir uns tatsächlich weder eine Verzögerung noch einen Verhandlungsabbruch leisten, weil wir mindestens dieses eine Problem in den Griff kriegen müssen, um nicht sehr schnell von unseren anderen Feinden besiegt zu werden.

Ich fragte Seman LZB7-200-30, meinen Assistenten, ob er noch etwas zu der Situationsbeschreibung beitragen wolle. Einer der Krieger blickte auf, sah mich an und sagte:
"Tharr, es ist wie immer. Die ganzen Techniker haben die Informationen schon alle durchgelesen und diverse Hintergrundinformationen nachrecherchiert, ich muß noch drei Sätze lesen, dann habe ich es auch durch und alle außer dir können sofort mit der Diskussion beginnen."
Ja, es war wahrhaftig wie immer. Ich kam mir vor als wäre ich ein Kindergartenkind unter lauter Erwachsenen.
"Ich finde die Idee, dem König einen Denkzettel zu verpassen, allerdings richtig gut. Da der Leibarzt Kiwar von Lenniskalden, der Techniker Tanan LZB45-321-37 und Saman XZB12-123-77 haben bereits erfolglos versucht, ihm klar zu machen, daß es so nicht funktioniert. Ganz zu schweigen von der gesamten Delegation. Wenn das nicht reicht, kann man eigentlich nur noch Taten sprechen lassen." meinte der Krieger.
Die Zuchtmenschen waren sich einig, daß die Diplomaten in keinem Fall nachgeben durften, denn wenn man anfängt Menschen so etwas aufzuzwingen, macht das in der Gesellschaft das kaputt, was normalerweise bewirkt, daß man Mitgefühl mit jemandem hat, der ein Problem hat und dann entwickelt sich das Problem, was wir hier bei uns haben, daß Menschen andere nur so zum Spaß quälen. Die konkrete Idee, wie wir vorgehen könnten, stammte von einem Techniker:
"Ich würde vorschlagen, wir raten den Diplomaten, daß sie vorgeblich die Verhandlungen abbrechen, geben ihnen aber zehn Techniker mit, die ihnen als technische Berater dienen sollen, damit sie die geplanten Schiffe bauen können und wir keine Zeit verlieren. Nach einer Weile kommen sie dann wieder, geben die Techniker unterwegs bei uns ab und erzählen, sie hätten die modernen Schiffe auch ohne operierte Techniker gebaut, daher wäre das sowieso unnötig. Das könnten sie natürlich tatsächlich schaffen, wenn sie das techische Wissen hätten, denn sie haben genug Bevölkerung, um die Arbeiten mit größeren Personaleinsatz zu machen. Wir wissen alle, wie das geht, schließlich lernen wir das in unserer Kindheit, bevor wir die Implantate bekommen und wenn wir sie dazu anleiten, schaffen sie es im geplanten Zeitrahmen."

Wir hatten entschieden, daß es nicht klug wäre, wenn wir Tanan erzählen, daß wir der Delegation des Löwenreiches technische Berater mitgegeben haben. Es war zu wichtig, daß der König sich ernsthaft Gedanken macht, was er falsch gemacht hat und wir mußten einfach genug Druck auf ihn ausüben, daß er begreift, daß der Fehler bei ihm lag und daß er sein Denken und Handeln ändern muß, denn politische Verhandlungen, die schiefgehen, weil der König nicht versteht, was für seinen Verhandlungspartner die zentral wichtigen Punkte sind, konnten wir uns wirklich nicht leisten!

Kersti

Fortsetzung:
F1707. Theorn Tiger: Wir hatten uns geeinigt, daß wir so nicht weitermachen konnten, da der König offensichlich ein klareres Signal brauchte, um zu begreifen, daß es Dinge gibt, die ein König nicht von seinen Verbündeten verlangen darf

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben