erste Version: 3/2020
letzte Bearbeitung: 3/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Die Kriegs-Geisteskrankheit

F1711.

Als sie angefangen haben, uns zu clonen, haben sie entschieden, daß wir alle kastriert werden sollen, damit wir keinen Spaß an Sex haben

Vorgeschichte: F1720. Treron XZB12-5-13: Von dem Augenblick an, wo ich in die Schule kam, war ich in feindlichem Gebiet

Treron XZB12-5-13 erzählt:
Es hatte in der Schule Dinge gegeben, die wir lernen sollten und Dinge, die wir heimlich gelernt haben. Ich glaube, wir sollten eigentlich nur lernen, schreiend auf den Feind zuzurennen und dabei ständig zu schießen. Schon wenn wir in Deckung gegangen sind und aufgepaßt haben, wo wir lang gehen, gab es von freigeborenen Ausbildern Schimpfe. Sie nannten das Feigheit. Aber gleichzeitig gab es auch mehr Punkte in den Übungen, weil wir dann nicht ganz so viele Farbspritzer abbekommen haben, die Verletzungen darstellen sollten.Ich hielt die Punkte in den Übungen für den besseren Maßstab.

Wenn einer der gezüchteten Krieger, die für eine Genesungszeit auf der Station waren, eine Übung leitete, schimpfte er über die Farbspritzer und sagte, wir müssen besser aufpassen, sonst kommen wir nicht lebend an. Es war natürlich offensichtlich, wer recht hat.

Aber das waren alles die Sachen, die wir zumindest lernen durften. Es gab aber auch ganz viele Dinge, mit denen wir uns nicht befassen sollten. Beispielsweise wollen sie uns nicht die Schlachtpläne zeigen und die müssen wir natürlich kennen, damit wir die Aufklärungsdaten haben, so daß man vor der Schlacht schon weiß wo man Deckung findet. Sie wollten uns auch keinen Zugriff auf die Überwachungskameras erlauben, aber da es zu viele Freigeborenen gibt, die nur so zum Spaß den Strafer benutzen, machen wir das natürlich doch.

Daß wir etwas über Medizin wissen, wollten sie auch nicht, nur begreife ich nicht warum, denn man stirbt doch viel schneller, wenn man nicht weiß, wie man sich selbst behandeln kann. Das paßt mal wieder zu der Theorie, daß sie eigentlich vor allem wollen, daß wir totgeschossen werden. Ich begreife sowieso nicht, wozu ein Krieg überhaupt gut sein soll, dabei habe ich nachgelesen, warum sie mit den verschiedenen Kriegen angefangen haben, und die Gründe waren alle bescheuert. Wegen so etwas erschießt man doch keine Menschen. Und wissen, warum sie uns zum totgeschossen werden schicken wollen, dürfen wir auch nicht. Überhaupt sind sie der Ansicht, daß wir ungefähr gar nichts wissen dürfen.

Nebenbei bemerkt gönnen sie uns auch nichts was Spaß macht. Als sie angefangen haben uns zu clonen, haben sie entschieden, daß wir alle kastriert werden sollen, damit wir keinen Spaß an Sex haben. Das steht genau so in der Begründung für die Maßnahme, die wir natürlich auch nicht lesen dürfen.

Und damit mir ganz bestimmt keinen Spaß haben, benutzen sie immer den Strafer, wenn sie uns sehen und das oft so lange, daß man nur noch zuckend am Boden liegt.

Da sie uns aber sowieso nichts gönnen, nicht einmal essen, das so schmeckt, daß Freigeborene damit zufrieden wären, interessiert uns auch nicht, was sie wollen und wir machen eben heimlich das, was uns Spaß macht. Beispielsweise spielen wir mit unserem Tablet Simulationen von großen Raumschlachten.

Kersti

Fortsetzung:
F1710. Treron XZB12-5-13: Daß sie wirklich wollten, daß wir erschossen werden sollen, merkte mein Vater, als er dann zu einer der Landefähren kam, die die überlebenden Krieger abholen sollten

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben