erste Version: 5/2020
letzte Bearbeitung: 5/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Die Kriegs-Geisteskrankheit der adeligen Offiziere

F1733.

Ich wollte mir selbst einen Überblick verschaffen, daher mußte ich so schnell wie möglich nachweisen, daß die Kommunikation mit den Drachen ungefährlich ist, ohne wichtige Abläufe zu gefährden

Vorgeschichte: F1460. Dira von Leuenhorst: "Wir warten darauf, daß der Kapitän aufhört, jeden zu beschimpfen, dann darf er auch wieder aus seinem Zimmer kommen." antwortete Treron

Treron XZB12-5-13 erzählt:
Als Geson zurückkam und berichtete, war ich ehrlich gesagt nach kurzer Zeit richtig neidisch, daß er nicht so wichtig war wie ich und deshalb einfach mit den Drachen reden durfte. Ihm hatte das nämlich richtig Spaß gemacht und außerdem hatte sich unser Verdacht bestätigt. Wie ein Gehirnschiff hatten die Drachen unheimlich viel Wissen gespeichert, nur mußte man bei ihnen dafür keine Gehirnschiffoperation durchführen, sondern sie konnten das so. Wenn man richtig mit ihnen umgeht, zeigen sie dieses ganze Wissen und liefern das auch in einer so geordneten Form, daß man wirklich etwas damit anfangen kann.

Geson wirkte von seiner Persönlichkeit her völlig unverändert, wenn man mal davon absieht, daß er das Ganze offensichtlich für eine Veranstaltung hielt, die nur zu seinem Vergnügen stattand. Trotzdem hatte er von diesem vielleicht einstündigen Gespräch vier Friedensvertragsvorschläge mitgebracht, von denen jeder einzelne so lang war, daß ich eine Stunde brauchte, um einen zu lesen. Darüber hinaus hatte er noch diverse interessante Ideen mitgebracht, die er in die Verbesserungsvorschläge für unsere allgemeinen Planungen eintrug und er wollte sofort wieder runter, weil das alles so interessant gewesen war. Ich war wirklich neidisch.

Dummerweise hatten wir mit den Drachen das Problem, das Tharr vom Licht, der Leiter der Zuchtstation mit uns hatte. Tharr hatte sich einmal bei mir beschwert, daß er sich vorkäme wie ein Kindergartenkind unter lauter Erwachsenen, weil er nur ganz primitive Vereinfachungen unserer Planungen versteht. Dasselbe Problem hatte Geson mit der Drachenplanung, die er auch nur ansatzweise verstand und der er nur mit der für Menschen vereinfachten Version folgen konnte.

Ich weiß, daß wir anfangs Tharr die Dinge in unserer Planung, wo wir uns unsicher waren, ob er sie akzeptieren würde, einfach nicht gezeigt haben und daß das auch sehr einfach gewesen war, weil es ihm nicht gelang, sich wirklich einen Überblick zu verschaffen. Er hat dazugelernt, was das sich einen Überblick verschaffen angeht, trotzdem können wir ihn unbemerkt umgehen, wenn wir wollen und ich machte mir Sorgen, daß die Drachen das mit uns auch machen könnten.

Andererseits hatte Tharr natürlich bei allen wichtigen Dingen auf lange Sicht heraqusgefunden, was wir ihm nicht mitgeteilt haben und er war trotzdem mit dem zufrieden, was wir gemacht haben. Und wenn meine Einschätzung der Drachen richtig ist, wird es uns mit den Drachen genauso gehen, wie es Tharr mit uns ergangen ist. Nur kann ich ja nicht mit hundertprozentiger Sicherheit garantieren, daß meine Einschätzung der Drachen richtig ist.

Ich wollte mir möglichst schnell selbst einen Überblick verschaffen, daher mußte ich so schnell wie möglich nachweisen, daß die Kommunikation mit den Drachen ungefährlich ist - und das ohne irgendwelche wichtigen Abläufe zu gefährden ... Ich überlegte hin und her und bat die Drachen schließlich, ein Krankenhaus zu besuchen, wo sowohl Pfleger als auch Patienten zu einem hohen Anteil Zuchtmenschen waren. Dann gab Geson ihnen eine Einführung wie man mit Drachen umgeht und betreute die Aktion. Wir erlaubten allen, die sich vor den Drachen fürchteten, an dem Tag ihren Dienst zu tauschen, damit sie nicht dabei sein müssen, wenn die Drachen da sind und dann setzten wir das um. Ein Krankenhaus macht keine Politik und die Drachen hatten keinen denkbaren Grund, da Mist zu bauen. Daher war das ein Experiment, das wir uns leisten konnten.

Die Berichte die von dem Besuch kamen waren beruhigend und irgendwie amusant denn die Zuchtmenschen wollten am liebsten täglich durch Drachen besucht werden. Ich entschied, regelmäßige Drachenbesuchszeiten einzurichten und ließ das Experiment von Psychologen beobachten. Als der beruhigende vorläufige Bericht eintraf, entschied ich daß ich die Drachen besuchen durfte und der Prinz mit seinen Technikergenen auch, denn Techniker hatten genug an dem Experiment teilgenommen.

Nur Dira konnte ich es nicht erlauben, denn es hatte zu wenige neugierige Freigeborene gegeben, um eine sichere Prognose zu stellen.

Und dann kam der König.

Kersti

Fortsetzung:
F1462. Der Kronprinz Talis vom hohen Licht: Was ich an meinem Kronprinz sein ernsthaft hasse, ist daß ich wirklich gar nichts darf, immer mit dem Argument, daß es für mich zu gefährlich wäre!

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben