erste Version: 10/2020
letzte Bearbeitung: 10/2020

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1890.

Der Mann fuhr entsetzt zu mir herum, sah mich an, begann bei meinem Anblick laut zu schreien und erschoß sich

Vorgeschichte: F534. Mirko: Jetzt wirkte er plötzlich genauso unglaublich jung wie er in diesem Leben noch war
F1866. Dirk: Da sieht man es mal wieder: Alle versuchen Georg umzubringen und ich beschäftige mich damit, mich in mein Zimmer zu verkriechen und zu weinen

Khar erzählt:
Ich saß in dem Baumhaus, das durch eine Brücke mit der Dachterrasse verbunden war und sah gedankenverloren hinaus in das kleine umfriedete Waldstück, das so abgeschirmt war, daß normalerweise niemand es finden sollte. Dann sah ich, daß sich da jemand bewegte. Ich nahm mein Fernglas und stellte fest, daß es ein Fremder war, der ein Gewehr auf dem Rücken hatte und wie ein Jäger gekleidet war. Ich machte meinen Revolver schußbereit, legte ihn auf den Fremden an und rief:
"Halt wer da?"
Der Mann fuhr entsetzt zu mir herum, sah mich an, begann bei meinem Anblick laut zu schreien und erschoß sich mit einer Pistole, die er wohl in der Tasche gehabt hatte.

Dann hörte ich rennende Schritte, Sandor, der gerade im geheimen Haus war, um in unsere Angelegenheiten eingeführt zu werden, blieb schockiert vor der Leiche stehen. Ich rief ihn, er sah zu mir hoch und sah bei meinem Anblick auch ziemlich entsetzt aus, nur kam er glücklicherweise nicht auf den absurden Gedanken sich selbst zu erschießen. Ich war ihm noch nicht vorgestellt worden, daher kannte er mich noch nicht. Ich sagte ihm, er solle das Dieter melden und dann Dirk bescheid sagen. Wir müßten reden.

Der Weg die eine Treppe herunter zum Boden kam mir mal wieder wie eine Weltreise vor. Dirk war schneller mit all den Leuten, die Sandor holen sollte, in Dieters Wohnzimmer als ich und wurde von Sandor gefragt, wer ich denn bin. Ich wurde ihm als "Khar, ein hoher Eingeweihter vorgestellt." woraufhin er die naheliegende Frage stellte, wer mich denn so zugerichtet hätte.
"Ich bin in die Hände der Inquisition gefallen. Leider kann ich dir über die Foltern und was sonst noch so alles mit meinem Körper passiert ist, nicht viel erzählen, denn sie haben mich mit einem Exorzismus in die Höllen geworfen und ich weiß immer noch nicht, welcher Dämon sich zu welcher Zeit in meinem Körper aufgehalten hat, so daß ich noch nicht jeden von ihnen um eine Erinnerungskopie habe bitten können. Ich habe also nur Erinnerungsfetzen von meinem Gastspiel in den Kerkern der Inquisition und auch von einigen Jahren nach meiner erfolgreichen Flucht." antwortete ich und beobachtete gespannt, wie er auf diese Erklärung reagierte.
Er bekam große Augen, sah mich wortlos an und entschied klugerweise, sich erst mal zu setzen. Ich sagte ihm, daß er mir gerne weitere Fragen stellen könnte, aber er lehnte mit der Begründung ab, daß ihm das erst mal wirklich reichen würde.

Dann befragte ihn Mirko, was er beobachtet hatte und ich stellte fest, daß er nicht viel gesehen hatte. Er hatte meine Stimme, den irren Schrei und den Schuß gehört, sich die Leiche betrachtet und verwundert festgestellt, daß sich diese Person offensichtlich selbst erschossen hatte, anders war nicht zu erklären, warum der Schuß von unten durch die Kehle und dann zum Hinterkopf wieder heraus gekommen war.

Ich beschrieb was ich beobachtet hatte und daß er mich entsetzt angestarrt hatte, bevor er begann wie irre zu schreien und sich erschoß.
"Er wird dich für einen Dämon gehalten haben." meinte Sandor.
"Dann verstehe ich aber nicht, warum er meint, es könne ihm etwas bringen, wenn er sich erschießt. Dämonen sind schließlich im Kern feinstoffliche Wesenheiten und wir werden seine Seele verhören, wenn wir ihn erwischen." antwortete ich.
"Wir sollte sowieso die Naturgeister fragen, was sie beobachtet haben. Möglicherweise hat irgendetwas seinen Körper übernommen und ihn ermordet, damit er nicht reden kann." meinte Dirk.
"Dann fragt sich natürlich, ob unser Gefangener sich auch selbst umgebracht hat - oder genauer gesagt auch so umgebracht wurde wie der, den ich gesehen hatte." sagte Sandor.
"Ja, allerdings." antwortete ich.
Ich war erstaunt, wie strukturiert und vernünftig Sandor dachte, obwohl wir gerade unser Bestes taten, um sein gesamtes Weltbild kopfzustellen. Normalerweise bringt es Menschen ziemlich durcheinander, wenn sie feststellen, daß Dinge die sie früher nur für Märchen gehalten hatten tatsächlich wahr sind. Sie reagieren dann oft einige Zeit ziemlich konfus. Aber möglicherweise lag es eben daran, daß scharf geschossen wurde und er sich deshalb an die konkreten Details klammerte.

Kersti

Fortsetzung:
F1891. Khar: Ich bin doch sehr froh, daß ich Zeit gefunden habe, um mich um meine neuesten Dämonen in Ruhe zu kümmern, weil ich am Leben geblieben bin
F680. Georg: Ich war zunehmend frustriert und genervt und wollte nur noch mit einem reden: mit Dirk, meinem Mentor
F621. Mirko: Von den intelligenten Analysen die von Georg normalerweise kamen, war keine Spur mehr zu sehen