erste Version in den 2000er Jahren
zuerst hochgeladen: 12/2020
letzte Bearbeitung: 12/2020

Chronik des Aufstiegs - Atlantis und Lemuria: Machtsucht - Magiesucht

F1923.

Sie führten mich genau dahin, wo ich befürchtet hatte. Die Versuchslabore

Vorgeschichte: F1922. Tial: Es war, als wäre die Welt zerbrochen gewesen und jetzt alles wieder heile zu einem Ganzen zusammengefügt

Tial erzählt:
Ich erstarrte, als sich mir eine Hand von hinten auf die Schultern legte. Dann drehte ich mich um. Hinter mir stand einer der Wächter meines Vaters. Ich sah ihn fragend an - es war schließlich nicht verboten, am Teich zu sitzen und den Enten zuzusehen. Nein. Er wirkte auch nicht, als hätte ich etwas Verbotenes getan.
"Dich habe ich gesucht. Komm mit. Dein Vater hat eine neue Aufgabe für Dich."

Mein Vater. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter.

Mein Vater war der Herr von allem hier - und er hatte sich nie für mich interessiert. Ich war das Kind einer Sklavin, die einmal ein hübsches Mädchen gewesen war und die er ein, zwei mal in sein Bett gerufen hatte. Sie hatte er bestimmt nicht geliebt. Er hat sie nur kurz zu seinem Vergnügen benutzt, sie dabei geschlagen, als sie über die Vergewaltigung weinte und sie dann vergessen. Nein sie hatte ja noch ein Kind von ihm, meinen Bruder, dem er die Augennerven zerstört - ausgebrannt - hatte, damit er die inneren Sinne entwickeln sollte. Ich liebte meinen Bruder und hatte ihm gelehrt, sich allein zurechtzufinden, Vertrauen in seine Fähigkeiten zu haben, obwohl er blind war. Im Endeffekt hatte er dadurch tatsächlich die höheren Sinne stärker entwickelt als ich ... aber um welchen Preis? Wie kann man einem Menschen so etwas antun?

Vor ein paar Tagen hatten die Wächter ihn abgeholt. Ich fragte mich, ob mein Vater überhaupt Liebe kannte. Ganz sicher jedenfalls war er ein gefährlicher und grausamer Mensch - und es war das beste, wenn er einen nicht bemerkte. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, daß mir diese "Aufgabe" nicht gefallen würde.

Ich achtete sorgfältig darauf, mir weder meinen Schreck darüber, noch meine Abscheu anmerken zu lassen und ging ruhig mit den drei Männern mit. Jetzt waren sie zu wachsam, als daß ich hätte fliehen können. Schon andere hatten zu fliehen versucht wegen der häßlichen Gerüchte, die in der Dienerschaft umgingen. Ich bezweifelte, daß ich eine Chance zur Flucht bekommen würde - aber wenn überhaupt, dann nur, weil ich Ahnungslosigkeit vortäuschte.

Sie führten mich genau dahin, wo ich befürchtet hatte. Die Versuchslabore. Eisern hielt ich meine Gefühle unter Kontrolle. Niemand durfte wissen, was ich alles darüber wußte. Daß ich jeden Toten der letzten Jahre gesehen hatte. Daß ich wußte, wie fürchterlich sie gelitten hatten. Kairn hatte sie mir gezeigt. Der stumme Diener meines Vaters. Er war ein guter Mensch und hatte die Aufgabe, die Opfer dieser Versuche zu bedienen. Da er stumm war, konnte er sie nicht warnen, was auf sie zukam und er konnte es den jüngeren Kindern meines Vater nicht erzählen, die später ebenfalls für diese Versuche mißbraucht werden würden.

Mein Vater hatte die Gaben der Götter und züchtete Kinder von seinem eigenen Blut, um sie grausam zu Tode zu foltern, indem er Experimente machte, mit denen er herausfinden wollte, wie man lernt, die Gaben der Götter zu beherrschen. Der Tempel hielt es geheim, denn es war gefährliches Wissen. Nur gute Menschen durften es erfahren. Und ich hatte einiges davon erfahren - von seiner Tochter - die, die er mit seiner Ehefrau hatte und die im Tempel lebte. Aber ich würde darüber schweigen und nicht verraten, wieviel ich wußte und konnte. Obwohl er mich foltern würde - mit Sicherheit. Entweder um meinen Willen zu brechen oder weil es nun mal ein Bestandteil seiner Versuche war.

Ich hüllte mich in eine Decke aus innerem Frieden, ließ meine Angst nicht an die Oberfläche des Bewußtseins dringen, beruhigte sie, redete ihr gut und freundlich zu. Ja. Wenn kein Wunder geschah, würde ich zu Tode gefoltert werden. Aber Panik würde selbst ein solches Wunder unmöglich machen und mir alles nur noch schwerer machen. Rebellion hätte Folter zur Folge, die mich meiner Kräfte berauben würde, die ich für Wichtigeres brauchte, als um gegen Dinge anzukämpfen, gegen die ich so oder so nichts tun konnte. Ich mußte abwarten - selbst wenn ich nicht glaubte, daß ich eine Chance erhalten würde.
"Ganz ruhig. - Ganz gleich was du tust, es wird dir nichts helfen." redete ich dem Geist meines Körpers zu "Ruhig ganz ruhig. Warte ab, bis ich etwas tun kann."

Es zeigte Wirkung. Die Panik ebbte ab und machte stumpfer Hoffnungslosigkeit Platz, die sich leichter ins Unbewußte abdrängen ließ.

Im Geiste aber rief ich um Hilfe. Die Tochter des Herrn hatte mir versprochen, daß in den Tempel berufen werden würde, sobald ich alt genug dazu wäre und ich bat sie nun, mich sofort dorthin zu holen, damit ich überhaupt so alt werden konnte. Sie versprach mir, so schnell wie möglich zu kommen, doch sei sie gerade mit etwas beschäftigt, das sie nicht sofort unterbrechen konnte, da es das Land zerstören würde, wenn sie die Wache nicht ordnungsgemäß an ihren Stellvertreter übergeben würde.

Kersti

Fortsetzung:
F1924. Tial: Als ich ihm erzählte, was seine Tochter bei korrekte Lösung akzeptiert hatte, sah er verwirrt aus und redete irgendwelchen sehr hochgestochen klingenden Unsinn

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben