F1940.

Ich bekam den Befehl, dem deutschen Staatschef, der Adolf Hitler hieß, ein Ultimatum auszurichten

Vorgeschichte: F194. Kersti: D

Xita LZB23-17-20 erzählt:
Ich bekam den Befehl, dem deutschen Staatschef, der Adolf Hitler hieß, ein Ultimatum auszurichten. Eigentlich durfte ich nicht wissen, was in dem verschlossenen Briefumschlag stand, den ich dabei hatte, aber das interessierte mich nicht. Sie interessiert ja auch nicht, was ich will, also erlaube ich mir alles, mit dem ich ungestraft durchkomme und was ich nicht für falsch halte.

Mir gefiel mein Auftrag nicht, denn ich fand die Deutschen weitaus sympathischer als meine Herren, da ihnen ihre Untertanen zumindest irgendetwas zu bedeuten schienen. Allerdings gibt es unter den Menschen durchaus auch sehr unsympathische Typen. Andererseits wäre es natürlich ein Fehler gewesen, ihnen die schlechte Nachricht nicht zu überbringen, denn sie mußten wissen, woran sie waren, damit sie sich eine sinnvolle Strategie überlegen konnten, wie sie mit der Drohung umgehen sollten, ihr Land in Schutt und Asche zu legen, wenn sie unseren Herren nicht gehorchen.

Ich stieg in mein kleines Raumgefährt, das gerade mal ausreichend groß war, um meine Schublade aufzunehmen und auch nur ein Lebenshaltungssystem für eine Person besaß, stöpselte mich in die Elektronik ein und schloß die Anschlüsse für das Lebenshaltungssystem an die entsprechenden Zugänge in meinem Körper an. Dann fuhr ich die Schublade ein, versiegelte das Gerät und verließ mit meinem Gerät das große Raumschiff.

Der größte Teil des Fluges verlief völlig ereignislos, wenn man mal davon absah, daß ich die Aussicht genoß, die ich über die Kameras außen sah und die mir durch meine Anschlüsse ins Gehirn übermittelt wurde. Ich liebe fliegen und werde es wahrscheinlich immer lieben.

Kurz vor meinem Ziel drehte ich noch eine Runde um einen besonders beeindruckenden Berg, den Untersberg und das war ein Fehler. Eine heftige künstlich hervorgerufene Schwerkraftanomalie ließ die Generatoren der Triebwerke durchbrennen und schleuderte mich gegen den Fels. Ich verlor zunächst die Besinnung und als ich wieder zu mir kam, fühlte ich mich wie eine zerbrochene Puppe. Jeder Atemzug tat weh. Ich sah mich mit den Kameras um und prüfte die Elektronik. Beides lieferte eher entmutigende Ergebnisse. Von der Elektronik war zu viel kaputt, um das in absehbarer Zeit wieder in Ordnung zu bringen, wahrscheinlich hatte ich nicht mal genug Ersatzteile für eine Notreparatur und die eine noch heile Kamera sagte mir, daß Deutsche in Uniform im Anmarsch waren. Sie hatten ganz in der Nähe einen Hubschrauber gelandet und kamen vorsichtig näher. Sie waren bewaffnet und wirkten gefährlich angespannt. Ich mußte die Situation irgendwie entspannen, schließlich hatte ich keinerlei Interesse daran, erschosen zu werden.

Ich wägte die verschiedenen Möglichkeiten ab und kam zu dem Schluß, daß es am Besten war, so zu tun, als würde ich glauben, daß sie nur kommen, um mich zu retten. Das glaubte ich natürlich nicht, aber es bot die besten Chancen, sie so freundlich zu stimmen, daß ich Zeit hatte, mich unentbehrlich zu machen. Erdenmenschen neigen dazu, freundlich zu sein, wenn man sie um Hilfe bittet.

Ich fuhr die Schublade aus. Sie funktionierte noch, aber es knarzte etwas in der Mechanik. Da müßte man wohl mal nachsehen, was kaputt ist. Dazu hatte ich aber im Augenblick keine Zeit, denn die Männer waren so nahe, daß ich sie ansprechen konnte. Ich grüßte sie daher wie Deutsche Deutsche grüßen und fragte, ob sie mir helfen können, ich wüßte nicht, wie schwer ich verletzt wäre, hätte aber mindestens einige gebrochene Rippen.

Sie hatten einen Sanitäter dabei, der neben mir niederkniete einen Blick auf mich warf und den anderen dann sagte, daß sie die Bahre holen sollten. Die Waffen steckten sie weg. Ich hörte, daß sie diskutierten, wie sie das kleine Raumschiff abtransportieren könnten. Ich sagte, daß es sinnvoll wäre, es dahin zu bringen, wo ich auch hinkäme, einerseits weil einige der Einrichtungen für meine Gesundheit wichtig wären, andererseits weil ich dann zur Verfügung stünde, die Technik zu erklären.

Auf dem Flug hätte ich am liebsten den Piloten über die Schulter geschaut, wozu ich definitiv zu schwach war. Die irdische Technik soll sehr primitiv sein, aber primitive Technik hat ihren eigenen Reiz, weil sie manchmal sehr kreative Lösungen für Probleme findet, die mit einer guten Elektronik wesentlich einfacher zu lösen sind. Nach der Landung wurde ich in so einen Gang hineingebracht, der direkt in die Erde führte. Die Lampen sahen anders aus als bei uns und ich hätte sie mir gerne angeschaut, um zu verstehen, auf welchem Prinzip sie beruhen. Leider hatte sich an meinem Gesundheitszustand nichts geändert, was ja niemanden wundern sollte.

Kersti

Fortsetzung:
F1941. Xita LZB23-17-20: Adolf Hitler stellte mir dann noch ein paar Fragen und befahl dann seinem Arzt sich so gut um mich zu kümmern wie um ihn

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben