Die nächste Episode, die mir vor Augen führte, daß sie aus einer anderen Kultur stammte und ganz anders dachte, als auf der Erde aufgewachsene Menschen, war als sie mich beim Duschen erwischte
Vorgeschichte:
F1948. Xita LZB23-17-20:
Am nächsten Tag war ich micht den schönsten Verschwörungstheorien darüber befaßt, aus welchen krausen Gründen mir mein Vorgesetzter diese Informationen absichtlich als Falschinformationen unterschieben könnte
Karl erzählt:
Xita stammte von einer anderen Kultur. Das merkte ich beispielsweise daran, wie sie mit unserem Lehrling umging. Sie war nämlich der Ansicht, er wäre noch ein Kind, das ja noch auf die Schule - die Berufsschule - geht und daher müßte er noch viel spielen, um sich gesund zu entwickeln. Sie nahm also ihr Arbeitsmaterial und baute in ihrer Freizeit zusammen mit ihm technische Spielzeuge, mit denen ein wenig gespielt wurde - beispielsweise hat er mal eine Spielzeugeisenbahn gebaut, die die Abteilung mit Bauteilen belieferte, die dort gerade gebraucht wurden und als ihm das langweilig wurde, gab es dann plötzlich eine Seilbahn. Nach relativ kurzer Zeit wurde alles wieder auseinandergebaut. Der Junge fand sie danach jedenfalls klasse und war jedes mal begeistert, wenn er ihr bei irgendetwas helfen sollte. Die Vorstellung wie Kinder lernen sollten, war mir neu und ihre Begründung arumentativ nicht besonders gut auf den Erfahrungshintergrund meiner Kollegen abgestimmt. Jedenfalls hat sie sie nicht überzeugt, daß er so viel effektiver lernt, als durch herkömmlichen Schulunterricht. Ich sah allerdings, daß unser ewig fauler Schüler plötzlich ganz eifrig technische Fachliteratur wälzte, um zu wissen, wie er seine Spielzeuge bauen konnte, war überzeugt und unterstützte sie.
Die nächste Episode, die mir vor Augen führte, daß sie aus einer anderen Kultur stammte und ganz anders dachte, als auf der Erde aufgewachsene Menschen, war als sie mich beim Duschen erwischte. Ich achte normalerweise darauf, dann in die Duschräume zu gehen, wenn kein anderer dort ist, weil ich nur ein bißchen schlecht träumen muß, um nicht ganz menschlich auszusehen und keine Lust habe, ständig mit den komischen Reaktionen umzugehen, die dann von den Leuten kommen. Ich bin auch oft zu faul, um das so ganz wieder in Ordnung zu bringen und beschränke mich darauf, dafür zu sorgen, daß Hände und Gesicht richtig aussehen, während ich kleinere Ungenauigkeiten so lasse, wie sie sind, weil es immer zu viel Arbeit ist und außerdem wehtut, immer den perfekten menschlichen Körper wiederherzustellen. Auf Hände und Gesicht muß ich aber wirklich achten, sonst kann man mit den Leuten nicht mehr normal reden.
Xita reagierte ganz anders und viel entspannter als sie das Schuppenmuster auf meiner Haut sah, das diesmal von meinen nächtlichen Träumen übriggeblieben war. Sie fand daß das interessant aussieht und fragte mich, wo es herkommt. Ich erklärte ihr, daß die Echsenmenschen mich für ihre Experimente, wie man Übermenschen erschafft, verwendet hatten und daß ich dadurch zum Gestaltwandler geworden war. Sie hatten von diesen Experimente schon über ihre heimatliche Gerüchteküche gehört, wußte aber nicht so viel, wie sie hätte wissen wollen und fragte mich, ob sie mir Fragen dazu stellen dürfte.
Ich beantwortete ihr also Fragen und es waren nicht die üblichen sondern ganz andere. Sie hatte keine Zweifel daran, daß ich ein Mensch war, obwohl ich mich in einen Wolf verwandeln konnte. Sie konnte auch nachvollziehen warum ich so eine unverdauliche Mischung an positiven und negativen Gefühlen zu diesen Erfahrungen hatte, denn sie hatte selbst erlebt, was das mit einem Menschen macht, wenn mit ihm Dinge angestellt werden, die ihm sowohl unerträgliche Schmerzen, Verachtung und Grausamkeiten durch Mitmenschen, als auch Freude und einen viel weiteren Horizont einbringen. Man schwankt tatsächlich ständig zwischen den beiden Extremen, daß man es mal für die schlimmste Katastrophe, die man sich vorstellen kann, hält, mal aber auch für den größten Glücksfall der einem passieren kann. Man weiß dann theoretisch, daß eine Mittelposition zwischen den beiden Extremen realistischer wäre, aber bis heute habe ich eine Mittelposition, die ich zutreffend finden kann, nicht gefunden, dazu waren beide Extreme zu extrem und sie sind auch immer noch zu wenig verdaut und verstanden um sie jeweils für sich genommen zu erfassen, geschweige denn, um sie zu zu einer gesunden Mittelposition zusammenzufassen. Letztlich kann ich bis heute nicht beurteilen, ob es mir mehr geschadet oder mehr genützt hat. Darüber hinaus weiß ich von diversen Nachteilen dieser Erfahrung, daß sie völlig unnötig waren und daß dasselbe auch anders und einfacher zu bekommen gewesen wäre. Es waren letztlich Experimente mit Menschen, ich hatte darin die Funktion eines Versuchstiers gehabt und ich habe die Frage ob ich das überhaupt will so eindeutig mit nein beantwortet gehabt, wie ein Mensch das nur tun kann. Viele andere Menschen, die ich bei diesen Versuchen kennengelernt hatte, waren daran in einer Form seelisch kaputtgegangen, daß ich wußte, sie würden sich nicht so einfach wieder als gesunder Mensch inkarnieren können. Und dann stellte ich fest, daß diese unsäglich grausamen Experimente Fähigkeiten entwickelt, die ich nun, wo ich das Ergebnis habe, nicht mehr missen möchte und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, daß das so ist. Ich weiß auch, daß ich dadurch Dinge gelernt habe, von denen unsere Vorgesetzten niemals geglaubt hätten, daß ich sie durch ihre Experimente lernen kann. Sie haben dann alles getan, um mich völlig kaputtzumachen.
Xita verstand mich besser als die meisten Menschen, denn mit den technischen Implantaten, die ihr mit extrem qualvollen Operationen eingeflanzt worden waren, ging es ihr genauso. Sie hatte tatsächlich Freude daran, mit diesen Implantaten zu arbeiten und Spaß daran, wie viel man damit anfangen konnte, aber ob sie sie gewollt hätte, wenn sie die Wahl gehabt hätte, war ihr bis heute unklar.
Sie war allerdings so eine völliger Materialistin, daß sie einige meiner Erfahrungen einfach nicht glauben konnte.
Fortsetzung:
F1950. Xita LZB23-17-20:
Also wenn du mich fragst, macht Dinge horten Leute offensichtlich unglücklich und grausam