erste Version: 2/2021
letzte Bearbeitung: 2/2021

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Schattenhafte Identitäten

F1991.

"Ihr seid mir auch wesentlich sympathischer. Ihr habt eure Beziehung zu mir mit einem 'Setz dich zu uns, nimm dir etwas von der Suppe begonnen!', nicht mit dunklen Geheimnissen und seltsamen Ideen." gab ich zurück.

Vorgeschichte: F1990. Dimitri: Ich war 14 Jahre alt, als ich im Krieg von den anderen getrennt wurde

Dimitri erzählt:
Wir suchten also gemeinsam nach irgendeiner Arbeit von der wir leben konnten. Da ich die deutsche Sprache beherrschte, war ich in für die Fragen nach potentiellen Arbeitsstellen und die Verhandlungen mit möglichen Arbeitgebern zuständig. Ein religiöser Orden stellte uns als eine berittene Schutztruppe an, um ihre Transporte zu begleiten.

Zunächst einmal waren wir alle positiv überrascht von den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung. Außerdem wurde uns ein Haus mit Ställen für die Pferde zur Verfügung gestellt, das zwischen den Aufträgen unser Quartier war. Da ich jetzt einen festen Standort hatte ging ich zur Post und schrieb einen Brief nach Hause. Da wir unseren sibirischen Standort, seit die Franzosen mit ihrer Grande Armee Rußland angegriffen haben und die meisten unseres Ordens hatten fiehen müssen, versteckt in den Wäldern angelegt haben, ging das anonymisiert über einen Mittelsmann und ich gab auch nur durch Codeworte zu verstehen, wer ich war, während ich meinen Brief unter einem neu erfundenen Decknamen schrieb und mir ein Postfach einrichtete.

Nachdem wir uns mit den Pferden eingerichtet hatten, kam ich zunehmend zu dem Schluß, daß mir unsere Arbeitgeber nicht gefielen. Zuerst war das nur ein Gefühl, etwas das sich aus der Art ergab, wie sie bestimmte Dinge formulierten, doch zunehmend hörte ich Gerüchte, Geflüster unter dem Personal, die mir gar nicht gefielen.

Im Gegensatz dazu schien ich unseren Arbeitgebern zu gefallen. Während sie zu meinen Kollegen oft kraß unhöflich waren, wurde ich zunehmend höflicher behandelt. Irgendwann nahm mich einer der führenden Leute zur Seite und meinte, ich würde ja sehr gut deutsch sprechen. Ich erklärte daß ich Rußlanddeutscher sei und mich den Kosaken angeschlossen hätte, da ich meine eigentliche Einheit verloren hätte und es in Kriegszeiten gefährlich sei, alleine unterwegs zu sein. Er sagte ich würde auch gebildet wirken, woraufhin ich ihm erklärte, daß ich zuhause ein Gymnasium besucht hatte. Er meinte, daß ich klingen würde, als hätte ich viel gelesen und ich antwortete, daß wir viele Bücher zuhause gehabt hätten. Dabei dachte ich an die Ordensbibliothek, sagte das aber nicht, weil ich keine Lust hatte ihm so viel über mich zu verraten. Dann stellte er mir einige Fragen, die direkt nichts mit unserem Gesprächsthema zu tun hatten, sondern sich auf Erfindungen und Ereignisse rund um die Welt bezogen. Ich erklärte ihm grob wie das in den gebildeteren Schichten in Rußland aufgefaßt wurde, statt meine eigene Meinung dazu zu sagen.

Die Kosaken bemerkten, daß ich nichts von meinen Arbeitgebern hielt und als sie mich auf einem Ritt danach fragten, erklärte ich ihnen, daß ich Gerüchte über schwarze Magie und Dämonen beim Personal gehört hatte. Die Leute schienen auch richtig Angst zu haben. Auf ihre Frage, ob ich Angst vor den Dämonen hätte, sagte ich, daß ich glaube, daß die Heiligen das Problem schon für uns bewältigen können, wenn wir sie rufen, daß Vorgesetzte, die kriminelle Dinge machen, aber ein Problem für ihre Untergebenen darstellen, vor dem wir als Fremde im Lande nicht ausreichend geschützt sind. Daß ich selber eine Ausbildung im Umgang mit Dämonen hatte, sagte ich nicht, denn ich hegte den Verdacht, daß es mich in Gefahr gebracht hätte, wenn bei unseren Arbeitgebern herausgekommen wäre, was ich genau gelernt hatte.

Dann boten unsere Geldgeber mir eine besser bezahlte Stelle an. Das gefiel mir gar nicht, weil die Bezahlung zu gut für das war, was ich an nachgewiesenen Qualifikationen hatte. Nur war Winter und wir hatten keine Alternative, wo wir überwintern konnten. Außerdem machten sie wirklich sehr merkwürdige Andeutungen über besondere Vorlieben, für die ich mich taub stellte. Als die Post von zuhause ankam, war ich so weit, daß ich nur noch so schnell wie möglich verschwinden wollte, weil ich befürchtete, sonst irgendwann als Sündenbock für irgendwelche Verbrechen benutzt zu werden.

Die Post besserte meine Laune gar nicht, denn ich wurde von zuhause gebeten, für den Orden unsere Brötchengeber auszuspionieren, weil sie den hiesigen Ordensmitgliedern als die Kriminellen bekannt waren, für die ich sie hielt. Obwohl das meine Sorge noch verschärfte, antwortete ich nach kurzer Überlegung, daß ich tun würde, worum sie mich bitten.

Die Kosaken machten sich bei weitem nicht so viele Sorgen wie ich, sie meinten, wenn unsere Brötchengeber es sich mit ihnen verscheißen wollen, dann würden sie diese eben einen Kopf kürzer machen. Das machte mir noch mehr Sorgen, ich widersprach ihnen nicht, bat sie nur, so etwas bitte vorher mit mir abzusprechen. Sie meinten, ich würde doch zu ihnen gehören, deshalb würde man das selbstverständlich gemeinsam entscheiden. Na, ist ja beruhigend. Ich erklärte ihnen, daß mir gar nicht gefiel, daß diese Typen mich für etwas Bessres halten oder vielleicht auch - wie ich inzwischen befürchtete - für jemanden der genau so dunkle Geheimnisse hatte wie sie selbst und den sie damit bestimmt erpressen können. Sie fragten mich, warum in aller Welt denn jemand so etwas von mir denken könnte, ich wäre doch so ein liebes naives Bürschchen.
"Ich weiß nicht, vielleicht einfach weil ich auf persönliche Fragen immer ausweichend geantwortet habe." antwortete ich.
"Das hast du bei uns aber nie getan!"
"Nein, natürlich nicht. Ihr seid mir auch wesentlich sympathischer. Ihr habt eure Beziehung zu mir mit einem 'Setz dich zu uns, nimm dir etwas von der Suppe begonnen!', nicht mit dunklen Geheimnissen und seltsamen Ideen." gab ich zurück.

Kersti

Fortsetzung:
F1993. Dimitri: Der Unterschied zwischen einem Wehrbauerndasein als Kosaken und einem durchorganisiertem Staatswesen, war ihnen nicht klar

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI60. Dimitri: Inhalt: Schattenhafte Identitäten

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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