erste Version: 3/2021
letzte Bearbeitung: 3/2021

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Schattenhafte Identitäten

Der Unterschied zwischen einem Wehrbauerndasein als Kosaken und einem durchorganisiertem Staatswesen, war ihnen nicht klar

Vorgeschichte: F1991. Dimitri: "Ihr seid mir auch wesentlich sympathischer. Ihr habt eure Beziehung zu mir mit einem 'Setz dich zu uns, nimm dir etwas von der Suppe begonnen!', nicht mit dunklen Geheimnissen und seltsamen Ideen." gab ich zurück.

Dimitri erzählt:
Der Arzt, der sich um Verletzungen und Krankheiten des Personals kümmerte, wirkte gradliniger als die meisten Leute, mit denen ich zu tun hatte und bei weitem nicht so verängstigt wie das einfache Personal. Er warnte mich öfter, welche krummen Touren unsere Brötchengeber versuchen würden. Allerdings war es schon schwieriger, meinen Kosaken die Bedeutung dieser krummen Touren klarzumachen, da sie zwar einen grundsätzlich fairen Umgang miteinander und ihrem Umfeld pflegten, aber eine Mentalität als Wehrbauern an der russischen Grenze hatten, die es ihnen logisch erscheinen ließ, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, wenn der Vorgesetzte ihnen Ärger macht. Der Unterschied zwischen einem solchen Wehrbauerndasein und dem Leben in einem durchorganisiertem Staatswesen, in dem jeder einzelne Bürger registriert ist und Gesetze normalerweise tatsächlich so durchgesetzt werden, wie sie auf dem Papier stehen, war ihnen nicht klar.

Ich erzählte dem Arzt davon und er meinte, er hätte da so ein paar Ideen. Von da ab hörte ich von den Kosaken immer wieder Geschichten, wie unsere Brötchengeber verschiedene halbseidene Gestalten der Unterwelt in Probleme gebracht hatte, indem er den Staat gegen sie ausgespielt hatte. Diese Geschichten überzeugten meine Kosaken wie meine Bedenken sie niemals hätten überzeugen können, denn mich hatten sie immer nur komisch gefunden.

Ich fragte den Arzt, wie es eigentlich kam, daß er so viel besser als ich wußte, wie man Kosaken klar macht, wie ein organisierte Staatswesen funktioniert.
"Das liegt daran, daß ich in einer Stammeskultur aufgewachsen bin." antwortete er und erzählte mir im Folgenden einiges über seine Lebensgeschichte.

Fortsetzung:
F1591. Thar: k

Quelle