erste Version: 7/2021
letzte Bearbeitung: 7/2021

Die Pforten der Hölle: Der von den Nazis unterwanderte Geheimdienst

F2039.

Mit den Kindern hatten die Geheimdienstkinder in einer Art Kinderhort gespielt, was sie wohl für eine kindgerechte Art des Verhörs hielten

Vorgeschichte: F2038. Jack: Überraschenderweise stellte mein Gegenüber sich zuerst vor und fing nicht an, mich mit Stromschlägen zu traktieren, obwohl ich Elektroden sah, die an meiner Haut befestigt waren

Jack erzählt:
Beim Abendessen war meine ganze Familie anwesend, ebenso die meines schwarzen Freundes. Es waren auch andere Frauen und Kinder da und es gab ein sehr gutes Buffett. Ich rätselte, was das zu bedeuten hatte. Jeder tat so, als wäre er ganz entspannt, aber natürlich konnte ich so von meiner Familie zwar eine sachliche Beschreibung der Verhöre erfahren, aber nichts darüber, was sie sich in ihren privaten Köpfen so dazu gedacht hatten. Mit den Kindern hatten die Geheimdienstkinder in einer Art Kinderhort gespielt, was sie wohl für eine kindgerechte Art des Verhörs hielten. Nur hatten unsere Kinder das dann genau so verstanden und sich entsprechend vorsichtig verhalten. Jedenfalls gab es definitiv zu viele Sorgen und Spekulationen, über die sich niemand offen unterhalten wollte.

Daß ich mich demonstrativ entspannt gab, änderte daran gar nichts, zumal ich noch von der vorhergehenden Entführungsepisode so fertig war, daß es nichts bringen würde, die Prothesen wieder anzustellen, weil das Nervensystem immer noch so überreizt war, daß sie nur unkontrolliert herumgezuckt hätten. Glücklicherweise hatten sie mich jetzt wenigstens in meinen eigenen Rollstuhl gesetzt, den ich mit den drei Fingern, die ich noch hatte, vernünftig kontrollieren konnte. Im Grunde frage mich, wie der Mann mit dem Lügendetektor aus meinen Werten etwas sinnvolles hatte ablesen können, was er aber offensichtlich durchaus hinbekommen hatte. Ich fuhr zu ihm hin und stellte ihm die Frage. Er sah mich an, grinste und meinte, das sei schon schwierig, aber das Gundmuster sei noch erkennbar gewesen.
"Komisch. Meine Prothesen sind aber nicht in der Lage, das zu erkennen, sonst hätte ich sie längst wieder angestellt." antwortete ich ihm.
"Tja, der Mensch ist immer noch besser als jede Maschine." antwortete er.
"Offensichtlich." antwortete ich und sah die drei Finger an, mit denen ich im Augenblick alle praktischen Probleme lösen mußte.

Elrons Leute waren auch nicht entspannter, aber immerhin waren wir nicht der Grund dafür. Sie vermißten eigene Leute und wußten nicht, was aus ihnen geworden war. Außerdem hatten sie Angst, weil sie jetzt ohne die außerirdische Rückendeckung da standen, die sie sonst immer gehabt hatten. Nun, das ging mir genauso. Ich merkte mir also diverse Gesprächsfetzen, die ich auffing und versuchte daraus Sinn zu machen. Wirklich gelang mir das nicht, wenn man mal von der unterschwelligen Anspannung absah, die alle beherrschte.

Als wir uns nach dem essen in die uns zugewiesenen Räume zurückzogen, redeten wir zwar über das, was wir gehört hatten, aber selbst unsere Kleinkinder wußten schon daß es Abhörgeräte gibt und daß man deshalb in fremden Räumen nicht offen sprechen kann. Immerhin redeten wir über unsere Gastgeber - oder Gefangenenwärter, wie man es nimmt. Die Kinder hatten noch mehr Gesprächsfetzen aufgefangen als wir und erzählten, daß Elrons Leute sich über eine Schlacht unterhalten hatten, die die galaktische Konföderation nahe der Erde verloren hatte. Ich bestätigte, daß das so war und daß das der Grund gewesen war, warum sich plötzlich die bösen Leute gewagt hatten, mich ständig zu entführen.

Bei dem, was die Kinder dann alles von mir wissen wollten, fühlte ich mich als würde ich noch einmal verhört, besonders, weil ich mir sicher war, daß es irgendwo Abhörgeräte gab, über die das Gespräch sehr aufmerksam verfolgt wurde. Ich achtete also darauf, mich bei dem, was ich erklärte, an die Grenzen zu halten, die mir durch meine vermutlichen Zuhörer gesetzt waren. Es dürfte für Elrons Leute dennoch eine sehr interessante Offenbarung gewesen sein. Schließlich wuchsen meine Kinder mitten in einem Geheimprojekt auf.

Kersti

Fortsetzung:
F2080. Elrons Mitarbeiter: Der Mann mußte echt ein Meister der Verhörkunst sein, daß er das so hinbekam.

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben