erste Version: 5/2021
letzte Bearbeitung: 5/2021

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Gruselige Experimente

F2056.

Dann haben sie mir den Bauch und den Hals aufgeschnitten und ich dachte sie wollen mich schlachten

Vorgeschichte: F2055. Darkin vom Stern: Sie hatten Jender LZB99-950-41, einen Technikerzuchtsklaven gekauft und ich sah mir seine Akte an. Überrascht las ich, daß er mehrere Doktortitel hatte und Erfahrung darin, ein Raumschiff zu führen

Dieter erzählt:
Sie hatten mich einfach verkauft, als wäre ich ein Pferd und mich gefesselt und an der Leine geführt. Die Leute die mich gekauft hatten konnten zaubern, sie hatten nämlich so etwas mit dem man zum Mond fliegen kann. Das war so eine Art Wagen oder Schiff, aber es konnte fliegen, ohne daß man einen Vogel davor spannte, obwohl das mit Vögeln natürlich sowieso nicht gehen würde, weil sie zu klein sind. Der Mond war irgendwie hohl und die Luft war so stickig, daß ich fand, da kann man gar nicht richtig atmen. Ich wollte zurück nach Hause aber sie sagten mir, daß ich jetzt ihnen gehöre und nie mehr nach Hause komme.

Zuerst haben sie mich in ein Zimmer gesperrt und da tagelang warten lassen - zumindest gab es so oft Essen, daß das einige Tage gewesen sein müssen und dann haben sie mich rausgeholt und auf einer Liege festgebunden. Es hat ihnen aber nicht gereicht, daß ich mich deshalb nicht mehr bewegen konnte, sondern sie haben was ganz Komisches gemacht und dann hat mein Körper mir gar nicht mehr gehorcht. Wenn ich meinen kleinen Finger krumm machen wollte, hat der das einfach nicht gemacht.

Dann haben sie mir den Bauch und den Hals aufgeschnitten und ich dachte sie wollen mich schlachten. Sie haben überall herumgeschnippelt und herumgestochen und Fäden durch mich durchgezogen und ich fragte mich, warum sie mich nicht einfach umbringen, statt mich so furchtbar zu foltern. Ich habe doch gar nichts Böses getan!

Irgendwann wachte ich dann wieder auf, alles war dunkel, ich war immer noch gefesselt und alles tat mir weh. Nach einer Weile erschien oben ein Spalt durch den Licht fiel und ich sah, daß ich in einer Schublade war. Da war wieder der Typ, der mich so furchtbar gefoltert hat und ich dachte, er macht gleich weiter, aber er ist einfach wieder gegangen, nachdem er die Stelle, wo er herumgeschnippelt hat mit so etwas eingepinselt hat, was gebrannt hat. Und ich war wieder in dieser dunklen Schublade und alles tat mir weh. Außerdem konnte ich nicht sprechen und ich verstand nicht warum.

Dann kam so ein anderer Typ, der Jender mit ganz vielen unausspechlichen Buchstaben und Nummern heißt. Vor dem hatte ich zuerst auch Angst, aber er erklärte mir, daß sie das mit ihm auch gemacht haben und daß ich jetzt keine Angst mehr haben muß, weil sie fertig sind und ich muß warten, bis die Wunden in einer Woche verheilt sind, dann hört das auch auf wehzutun. Danach würde ich von ihm lernen, wie man das was sie in meinen Körper eingebaut hat, benutzt und das würde Spaß machen. Daß das Spaß macht, glaubte ich nicht, aber ich habe auch nicht geglaubt, daß er lügt, denn ich konnte sehen daß ihm jemand die beiden Zeigefinger abgeschnitten haben mußte. Außerdem war er nett und er gab mir so ein komischen Ding, mit dem man Bücher lesen kann, obwohl es eigentlich kein Buch ist. Da gab es auch so ein Brett wo Buchstaben drauf sind un wenn man auf die Buchstaben drückt kann er die hören und man kann die auf dem Bildschirm sehen, wo man auch die Bücher lesen kann. Außerdem sagte er mir, daß er mich jeden Tag besuchen kommt, bis ich wieder aufstehen kann und das hat er auch gemacht. Dann, nach einer Woche sagte er mir, daß ich mitkommen soll.

Was sie wirklich bei der Operation gemacht hatten, hatte ich zuerst weder verstanden noch richtig gesehen gehabt, deshalb erklärte Jender mir das jetzt in Ruhe. Er sagte, daß die Fäden eigentlich Kabel waren, die dazu da sind, daß ich solche Bücher lesen kann, ohne auf den Bildschirm zu gucken und um mich mit anderen auf die Entfernung unterhalten zu können. Außerdem würde ich sie für meine zukünftige Arbeit brauchen, die er mir nach und nach erklären würde.

Kersti

Fortsetzung:
F2057. Jender LZB99-950-41: "Wieso die Hände brauche ich doch nicht für die Gespräche." antwortete ich und wunderte mich wieder einmal, wo das Verständnisproblem der Freigborenen lag

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben