F2137.

Ich beobachtete das ängstliche und hypernervöse Vordringen der Angriffstruppen und fragte mich, was man tun muß, damit sie sich entspannt und sicher fühlen

Vorgeschichte: F2136. Galan Nei: Ich befahl, wie geplant vorzurücken und fühlte mich ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht, weil nichts wie geplant lief

Dolon XZB12-14-33 erzählt:
Ich beobachtete das ängstliche und hypernervöse Vordringen der Angriffstruppen in der Station und fragte mich, was man eigentlich tun muß, damit sie sich entspannt und sicher fühlen. Wir hatten sie doch gar nicht bedroht, ehrlich! Ich wüßte auch nicht, wozu das hätte gut sein können, denn nervöse Freigeborene machen dumme Sachen. Auch als ich sie zur Begrüßung anlächelte und ihnen entgegenkam, schien sie das nur noch nervöser zu machen. Sie setzten sich schon hin, als ich sie dazu aufforderte, wirkten aber als wollten sie gleich wieder aufstehen und ihre Waffe ziehen, obwohl sie wissen müßten, daß das ein dummer Gedanke wäre. Wir hatten zwar unsere Waffen alle in die Waffenkammer gebracht, aber die Leute von der Galaktischen Konföderation waren uns nahe genug, daß ihnen das gar nichts genützt hätte.

Ich fragte, wer denn der Fachmann war, der ihnen sagen sollte, ob ich friedlich bin. Daraufhin meldete sich ein Sirman Tin und ich fragte ihn, ob er ihnen denn nicht sagen kann, daß sie keine Angst haben müssen. Irritierenderweise wirkte er, als würde er meinen, daß ich eine niedliche Frage gestellt habe und erklärte, daß das nicht so schnell und einfach ginge, wie ich mir vorgestellt hätte. Verstehe ich nicht. Jender hat gesagt, daß sie den Leuten glauben. Ich halte es zwar für ganz schön naiv, zu glauben, daß das geht, aber ... Ich fragte einfach, was ich eigentlich tun muß, damit sie sich endlich entspannen. Ich mag das nämlich nicht, wenn Leute Angst vor mir haben. Jender hatte gesagt, daß sie bei ihm viel entspannter gewesen waren. Aber vielleicht liegt es einfach daran, daß sie wissen, daß wir die Krieger sind. Ich fragte den Typ, ob er glaubte daß das so ist und er wirkte irgendwie wie angestochen, als ich ihn das fragte und fragte mich, woher ich weiß, wie das auf dem Mond abgelaufen ist.

Ich erklärte ihm, daß ja schon seit einigen Jahren zu erkennen gewesen war, daß unsere Seite den Krieg hier wahrscheinlich verliert, auch wenn unser Adel das da noch nicht bemerkt hatte. Und da wir unseren Adel kennen, hatte ich eben da begonnen, mir zu überlegen, was wir dann machen. Da gibt es natürlich verschiedene Taktiken, je nachdem wie sich der Feind benimmt. Jedenfalls hatten sich einige Techniker und einige Krieger gemeldet, die von der Galaktischen Konföderation gefangengenommen worden waren und die hatten uns alle geschrieben, daß es ihnen bei der Galaktischen Konföderation besser ging als zuhause, auch wenn sie den Kontakt nach Hause vermißt haben.

Die andere Strategie wäre natürlich gewesen einen Schmuggelstützpunkt an geeigneter Stelle vorzubereiten, um unsere Leute dort in Sicherheit zu bringen, wenn die Adeligen Angst kriegen und verschwinden. Das hieße aber, daß man für alles überteuerte Preise zahlen muß und die nur bezahlen kann, weil wir eben die besten Techniker und Krieger haben.

Da die Galaktische Konföderation aber so freundlich zu Kriegsgefangenen war, war das die bessere Alternative. Besonders weil sie richtig freundlich zu Sklaven ist. Aber auch wenn man einfach ein guter Vorgesetzter ist sind sie freundlich, wie Jender erzählt hat.

Jedenfalls habe ich ihnen das grob erzählt und jetzt reagierten sie noch komischer und ich fragte mich, was an dieser Analyse so schwierig zu verstehen ist. Ich hätte schwören können, daß eine Nicht-Zuchtmenschen-Intelligenz ausreichend sein muß, um meine Erklärungen zu verstehen, aber sie wirkten so, als hätten sie mich nicht verstanden. Ganz komisch.

Kersti

Fortsetzung:
F2138. Sirman Tin: Ich nahm keine feindselige Energie wahr, aber das muß bei einem so gut organisierten Bienenstockbewußtsein auch nichts heißen, die können ein fremdes Bewußtsein schleichend unterwandern, wie das die Drachen tun

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben