erste Version: 12/2021
letzte Bearbeitung: 12/2021

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Der Wandel der Weltengestalt

F2164.

Von dem Tag ab war dann ich derjenige, der jede Übung verlor

Vorgeschichte: F2163. Dolon XZB12-14-33: Als Sirtaka sich zu viele Gruselerinnerungen im Geist von Tania angeschaut hat, erinnerte mich das daran, daß ich im Dritten Reich die Geschichte mit den Gestaltwandlern nicht verstanden hatte

Tania erzählt:
Ich mochte die XZB12s und hatte sie immer schon gemocht, weil sie sofort sahen, wenn man Schwierigkeiten hatte, sich unter Kontrolle zu halten und dann sehr rücksichtsvoll waren. Ich wußte auch, daß sie wissen, wie man traumatische Erfahrungen aufarbeitet, trotzdem war es nur eine Verlegenheitslösung gewesen, daß ich Dolon als Therapeut eingesetzt hatte, denn wie man daran erkennen kann, daß er kein Gestaltwandler ist, hat er das Gestaltwandlerthema noch nicht aufgearbeitet. Daher überraschte es mich, daß er sich durch nichts, was Sirtaka erzählte, aus der Ruhe bringen ließ und immer entspannt und freundlich blieb, egal welche Gruselstory er zu hören bekam.

Bei dieser Arbeit lernte ich Dolon genauer kennen, denn er war ausgesprochen neugierig und fragte mich über mein Leben aus. Außerdem war er gerne bereit, mir zu erzählen, wie er aufgewachsen ist und lebt. Wir stellten einige Gemeinsamkeiten fest. Beide waren wir unter Umständen aufgewachsen, wo die weitaus meisten normalen Menschen wahrnsinnig würden und waren irgendwie in der Lage gewesen, damit fertig zu werden, ohne den Verstand zu verlieren. Bei uns wurde eine magische Form der Gentechnik angewandt, bei Dolon war es simple Zucht gewesen, doch beide sind wir als gezüchtete Sklaven aufgewachsen in einer Gemeinschaft, wo sich die Sklaven letztlich befreit und eine demokratische Struktur entwickelt hatten, um ihre Angelegenheiten selbst zu regeln.

Eine weitere Gemeisamkeit zwischen den XZB12s und uns besteht darin, daß wir es nicht gewöhnt sind, von anderen als unseresgleichen im Kampf besiegt zu werden. Gemini war ein abespaltener Anteil von mir, der auf Dolons Bitte um einem Kampfübungspartner hervorgegangen war. Bei dem Training gegeneinander zeigte sich dann, daß mein Gemini-Ich so sehr überlegen war, daß es ihnen nicht gelang, mich zu besiegen. Zumindest einen Monat lang, blieb ich in jedem Kampf Sieger und merkte, daß sie das wurmte.

Ich fragte mich, warum die meisten Menschen Angst vor uns haben, obwohl wir ihnen nichts tun und ausgerechnet jemand, der so schlechte Erfahrungen gemacht hat wie er, mir spontan Vertrauen entgegenbringt. Noch erstaunlicher erschien mir das, weil nicht nur er mir vertraut hat, sondern auch die ganzen anderen XZB12s, sobald ich ein paar Stunden Kampftraining mit ihnen gemacht hatte.

Und dann kam ich eines Tages wieder zum Training und nachdem wir uns ein wenig unterhalten hatten, stellte ich die heutige Übungsaufgabe: Sie sollten es schaffen, an mir vorbei in die Umkleideräume zu gelangen, während ich vor der Tür stand, die sie dazu benutzen sollten. Natürlich hatte die Halle mehr als eine Tür, aber es wäre gegen die Spielregeln gewesen, eine andere zu benutzen. Ich merkte, daß sie irgendwie komisch drauf waren. Sie stellten sich im Halbkreis vor mich und begannen zu summen und zu tanzen. Ich sah sie irritiert an und fragte mich, wer die denn so weichgespült hatte. Dann hoben sie die Arme über den Kopf und begannen sich hin und herzuwiegen, als wären sie Bäume, die sich im Wind wiegen. Ich sah sie verwirrt an und versuchte zu verstehen, was das sollte und dann fühlte ich mich, als wäre ich ein Baum im Wind. Sie wiegten sich weiter und tanzten um mich herum und ich bekam das Gefühl, von anderen Bäumen umgeben zu sein, die in demselben Wald wachsen. Und dann waren sie plötzlich weg.

Ich war verdutzt, erinnerte mich, daß ich eigentlich ein Mensch war, verwandelte mich zurück und schaute nach, wo sie geblieben waren. Die Umkleideräume waren bereits leer, daher ging ich in die Kantine, um zu sehen, ob sie da auf mich warten. Ich wurde mit großem Hallo begrüßt. Dolon behauptete, diesmal hätten sie gewonnen. Ich mußte zugeben daß sie nach dem Buchstaben unserer Aufgabendefinition gewonnen hatte, meinte aber, daß es doch so nicht gemeint gewesen war.
"Doch im Grunde schon, denn ablenken, durcheinanderbringen und verwirren sind durchaus normale Kampftechniken. Und es ist auch eine sinnvolle Antwort auf die Frage, was man klugerweise tun sollte, wenn man es mit einem Gestaltwandler zu tun hat, der sich in beliebig gefährliche Wesen verwandeln kann." antwortete Dolon.
Da konnte ich auch nicht widersprechen, jedenfalls nicht ernsthaft. Aber mir war die Angelegenheit schon peinlich.
"Ihr seid vielleicht Schlawiner!" sagte ich und fragte sie, wie sie ausgerechnet darauf gekommen waren, zu tanzen.
"Nun ja, du hast mir doch erzählt, daß du wie ein Spatz denken mußt, um zum Spatz zu werden. Daher dachten wir, daß du dich nicht in etwas Gefährliches verwandeln kannst, wenn wir uns so verhalten, daß Raubtiergedanken gar nicht erst aufkommen können und das war eben unsere Idee dazu, wie man so etwas umsetzen könnte." erklärte Dolon.

Von dem Tag ab war dann ich derjenige, der jede Übung verlor, dabei haben sie sich jedes mal mit einer anderen Idee vom kämpferischen Denken abgebracht.

Kersti

Fortsetzung:
F2165. Tania: Ich probierte meine Idee aus und zu meinem Erstaunen verwandeltete sich Kimas XZB12-54-700 in einen menschengroßen Bergkristall

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben