F2207.

Jender meinte: "Es tut mir leid, aber bis in die Plejaden reicht unser Internet nicht."

Vorgeschichte: F2206. Karaman Val: "Falls man eine Einsatznachbesprechung als Therapie bezeichnen kann, hatte ich über zwölf Stunden Gruppentherapie." antwortete Galan Nei grinsend
F2192. Tania: "Es soll Gene von mir haben und von Daris und fliegen solle es können." meinte die Echse.

Karaman Val erzählt:
Glücklicherweise dachte Fürst Michael daran, zu fragen, ob die Lage denn unter Kontrolle wäre.
"Doch das ist sie. Tania, Jender und Dolon wissen schon, wie man die Leute dazu bewegt, ihre Therapien auch zu machen." antwortete Galan und bei seiner Miene fragte ich mich, ob er nicht eigentlich noch viel mehr Therapie gebraucht hätte. Andererseits kann man natürlich nur eine begrenzte Menge Therapie in einen begrenzten Zeitraum packen, sonst überfordert man sich.
Dann hakte es bei Fürst Michael aus, er beschimpfte Tania und behauptete er würde sie bis in ihr Nest verfolgen und dort ausräuchern. Ich fragte mich, was an der Geschichte er nicht verstanden hatte und wußte dazu gar nichts mehr zu sagen.

Dann plötzlich erschien Tania aus der leeren Luft direkt vor ihm. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter aber Fürst Michael wurde nur noch wütender und ich staunte, welche Schimpfwörter er alle kannte. Tania wirkte so ruhig, so neutral, daß ich mir erst recht Sorgen machte, besonders als sie die Frage stellte, ob er ihr Zuhause sofort besichtigen wollte oder ob er eine langsamere Reise vorziehen würde. Er behauptete, er würde sofort zu ihr runterkommen und dann waren beide so plötzlich verschwunden, wie Tania aufgetaucht war. Ich hatte Angst und fragte mich, was ich jetzt machen sollte.

Galan Nei wußte glücklicherweise, was zu tun war, rief Jender den Zuchtmenschentechniker an und fragte ihn, ob er herausfinden könne wo Fürst Michael war.
"Einen Augenblick, ich erkundige mich. Ja hier, in den Sozialräumen der Gestaltwandler."
Jender übertrug uns einen zweidimensonalen Film auf dem mein lieber Herr Vorgesetzter zu sehen war, dessen Wut durch den Schock nicht etwa abgekühlt war, sondern erst richtig in Fahrt kam. Tania wirkte immer noch völlig ruhig. Sie sah aus wie ein Professor, der sich überlegt, in welcher Psychiatrie der Patient am besten aufgehoben ist. Der gute Mann kam in seiner Tirade jetzt zu dem Thema, er würde sich bei dem großen Meistern beschweren.
"Bei irgendwem oder gleich bei dem Höchsten?" fragte Tania in einem amusierten Ton, wobei ich den Witz nicht verstand.
"Natürlich sofort bei Buddha!"
"Beabsichtigst du das sofort zu tun oder in einem normalen gemütlichen Tempo?" fragte sie.
"Natürlich sofort!"
Die beiden waren spurlos verschwunden. Jender meldete sich bei uns und meinte:
"Es tut mir leid, aber bis in die Plejaden reicht unser Internet nicht."
Eigentlich glaubte ich ja, daß Jender recht hatte, wenn er meinte, daß Tania ihn in die Plejaden verfrachtet hatte. Andererseits konnte ich mir aber überhaupt nicht vorstellen, daß irgendjemand das so einfach kann oder ich wollte es mir nicht vorstellen. Es machte mir nämlich Angst.

Ich fragte Galan, was er meinte, was wir tun sollen.
"Ich denke, Tania wird ihn hierher zurückbringen, irgendeine Aussage von ihm wird sie schon so fehlinterpretieren können."
Er machte sich offensichtlich gar keine Sorgen, was sie mit ihm anstellen konnte und ich fragte mich, ob er damit recht hatte. Allerdings, wenn sie Fürst Michael tatsächlich zu Buddha schleppte, dann würde er sich wirklich bis auf die Knochen blamieren, denn ich glaube nicht, das Buddha als Seele, die lange auf der Erde gelebt hat und die Erde liebt, bei dem Thema Spaß versteht. Ich fragte Galan, was er dazu meinte und er war der Ansicht, daß Tania ihn bis auf die Knochen blamieren wollte, denn er war der Befehlshaber gewesen, der nicht bereit gewesen war, die Kapitulation der Gestaltwandler entgegenzunehmen, ohne ihre Auslieferung zu verlangen und Tania war damals einer dieser Gestaltwandler gewesen.

Ich hatte nicht wirklich Zeit, nachzudenken, denn Tania tauchte tatsächlich wieder bei uns auf. Fürst Michael war jetzt bei dem Thema, er würde Tania persönlich in die Hölle bringen, doch sie sagte, sie würde ihm jetzt gar nichts mehr glauben. Jedesmal, wenn sie ihn dahin gebracht hätte, wo er hinwollte, hätte er sich danach beschwert. Dann war sie wieder verschwunden und mein Vorgesetzter war bei seinem nächsten Wutanfall und ich fragte mich, was ich jetzt machen sollte. Er wirkte nicht, als würde in absehbarer Zeit wieder etwas Vernünftiges von ihm kommen. Er hatte wahrhaftig Schaum vor dem Mund und faselte etwas von Planeten vernichten. Ich machte ihn darauf aufmerksam, das man dazu aber die Flotte bräuchte. Natürlich hatte ich nicht vor, seinen Befehlen zu gehorchen, aber Zuhause konnte ich besser jemanden rufen, der tatsächlich befugt war, ihn in Gewahrsam zu nehmen und ihm die psychiatrische Behandlung angedeihen zu lassen, die er offensichtlich noch viel dringender brauchte als ich.

Glücklicherweise setzte er sich tatsächlich Richtung Kurierschiff in Bewegung.

Kersti

Fortsetzung:
F2208. Karaman Val: Galan hatte mir davon abgeraten, mich bei Tania persönlich zu entschuldigen, weil sonst mein lieber Herr Vorgesetzter noch etwas richtig Dummes tut
F2211. Galan Nei: "Nichts ernstes. Ich glaube, ich brauche einfach nur Streicheleinheiten." antwortete ich

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben