F2217.

Mein erster Eindruck war, daß Tharr plötzlich viel jünger aussah, als wäre ihm eine tonnenschwere Last von den Schultern gefallen

Vorgeschichte: F2216. Galan Nei: Mit dem Versprechen, beim Ashtar-Kommando ein gutes Wort für ihn einzulegen, trennte ich mich von Tharr vom Licht
F2342. Sirtaka Evadon: Buddha selbst hatte mir eingeschärft, daß Tharr vom Licht und der Gouverneur Geson XZB12-56-78 wichtige Persönlichkeiten ihres Sternenreiches sind und daß ich es mir nicht erlauben kann, unhöflich zu ihnen zu sein
F2278. Tharr vom Licht: Die alten Gefährten hörten mir immerhin zu

Galan Nei erzählt:
Ich hatte mein Versprechen gehalten, daß ich ein gutes Wort für Tharr einlege, war mir aber nicht sicher, ob ich Erfolg gehabt hatte. Drei Tage später meldete sich Tharr dann wieder bei mir und meinte, er hätte einige Fragen und würde dazu gerne die anderen Beteiligten mitbringen. Mein erster Eindruck war, daß er plötzlich viel jünger aussah, als wäre ihm eine tonnenschwere Last von den Schultern gefallen.

Die anderen Beteiligten waren, wie ich feststellte, Jender, Dolon und Serit aus dem Tor. Sie sagten, sie hätten jetzt alle ihre Differenzen beigelegt. Und wissen wollten sie von mir, ob es irgendwelche Probleme mit der Galaktischen Konföderation geben könnten, wenn sie wieder so eng zusammenarbeiten, wie sie das früher immer getan haben.

Ich fragte sie, wie eng das denn gewesen sei und erfuhr, daß Serit Tharrs engster Verbündeter gewesen war, als sie ihre Heimat reformiert haben und sich außerdem seit dem Studium gekannt hatten. Mir fiel sofort ein, daß das wirken könnte, als wäre es ein gezielter Komplott gewesen, unsere Gesellschaft zu unterwandern.

Ich hatte nicht diese Sorge, denn Jender und die XZB12s hatten mir genug über ihre Gesellschaft erzählt, daß ich wußte, in welchen Bahnen sie gedacht hatten. Natürlich war das mit dem unterwandern nicht falsch, schließlich hatte Jender mir erzählt, wie er Reformen in den irdischen Gesellschaften bewirkt hatte und ich wußte auch, wie hartnäckig die XZB12s alle zum aufarbeiten bewegten, damit wir nicht irgendwelche völlig irrationalen Sachen machen, die letztlich die gesamte Galaktische Konföderation gefährden würden. Allerdings sah ich da keinen Grund zur Sorge, denn sie setzten ihren Einfluß in die Richtung ein, die sich jeder nur wünschen kann und die den offiziellen Zielen unserer Konföderation entsprechen.

Als ich das sagte meinte Tharr, daß ihm die XZB12s damals geschrieben haben, sie würden einfach sagen, sie wären nur Sklaven und dann würde ihnen niemand etwas tun. Er hätte sich gar nicht vorstellen können, wie das denn gehen sollte, schließlich seien sie die gefährlichsten Krieger, die das Lichtreich hatte, aber mit den nächsten Brief sei dann die Nachricht gekommen, daß alles wie geplant geklappt hätte. Ich dachte daran, wie ich damals völlig verängstigt gewesen war, weil sie so eine perfekte Aufklärung für eine Kapitulation betrieben hatte und erzählte ihm das. Aber sie hatten es tatsächlich geschafft, daß kein einziger Schuß gefallen war.
F2136. Galan Nei: Ich befahl, wie geplant vorzurücken und fühlte mich ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht, weil nichts wie geplant lief
Ich sagte, daß wir doch bewaffnet gewesen seien, ob sie denn keine Angst gehabt hätten, daß wir schießen.
"Nein. Dazu seid ihr viel zu nah an uns rangekommen. Wenn jemand versucht hätte zu schießen, hätten wir euch entwaffnet und euch erklärt, daß das so aber nicht mit der Kapitulation funktioniert." antwortete Dolon.
Ach so. Ich war konsterniert, denn auf den Gedanken war ich gar nicht gekommen. Ich dachte an die Filme mit Leuten, die tatsächlich mal gegen XZB12s kämpfen trainiert hatten und wußte plötzlich, daß er recht hatte. Die XZB12s hatten uns an einen Tisch gesetzt, der zwischen zwei Tischen, die mit XZB12s besetzt gewesen waren, gestanden hatten. Sie wären schnell genug gewesen, um uns zu entwaffnen, bevor wir irgendetwas hätten tun können. Das erklärte natürlich auch, warum sie so entspannt gewesen waren, nachdem wir uns tatsächlich brav hingesetzt haben.

Ich dachte mir, daß die XZB12s wirklich eine seltsame Mentalität haben. Ich wäre in einer vergleichbaren Situation im Traum nicht auf den Gedanken gekommen, daß eine Kapitulation die beste Strategie ist, weil man dann sowieso bekommt, was man will. Wenn ich in Ruhe darüber nachdenke, sehe ich ja, daß sie damit recht hatten, denn sie sind ausgesprochen erfolgreich darin, von uns genau das zu bekommen, was sie wollen. Aber sie haben sich bei uns wirklich unentbehrlich gemacht und das machte mir Sorgen. Andererseits wirkten sie nicht, als wollten sie uns etwas Böses, daher sagte ich das einfach genau so.

"Die hiesigen XZB12s, Jenders Leute und unsere Zweite Flotte sind sich einig, daß sie hier bleiben und weiter in der gewohnten Weise mit der Galaktischen Konföderation und der Erde zusammenarbeiten wollen. Wir sind uns nur unsicher, wie wir der Galaktischen Konföderation am Besten erklären, warum wir jetzt wieder eng zusammenarbeiten, nachdem die Zweite Flotte ja regelrecht aus der Heimat geflohen ist." erklärte Tharr.
Das war natürlich prinzipiell ein Problem, andererseits hatte ich den Eindruck, daß es den XZB12s gelungen war, den telepathischen Wächtern überzeugend klar zu machen, daß sie nur liebe Drachen auf ihrem Planeten hätten. Aus meiner Sicht war das schlicht unmöglich, denn das mußten ja exakt dieselben Drachen-Individuen sein, wie die furchtbaren Monster, von denen wir von dort bisher immer gehört haben! Ich bin kein telepathsicher Wächter, deshalb kann man mich davon nicht so leicht überzeugen. Ich überlegte, wie ich das diplomatisch sagen konnte und erklärte dann, daß ich mit vielen Ängsten zu Drachen aufgewachsen sei und nicht in der Lage sei, die so schnell beiseite zu legen und daß die telepathischen Wächter da viel leichter zu überzeugen wären als ich.
"Das ist genau die Sorge die wir uns machen. Und sie hatten ja im Gegensatz zu diversen ihrer Mitbürger sehr viel Gelegenheit sich persönlich zu überzeugen, daß wir niemanden unterdrücken wollen, wenn wir auch noch am lernen sind, wie eine gleichberechtigte Gesellschaft eigentlich funktionieren könnte. Und eben das ist einer der Gründe, warum der Kontakt zur Galaktischen Konföderation für uns so wichtig ist, denn da gibt es Vorbilder, von denen wir lernen können wie man manche der Probleme lösen kann, die wir noch haben." erklärte Tharr.
Dolon warf ein, daß sie viele Dinge anfangs einfach deshalb nicht in Ordnung gebracht hatten, weil sie sich nichts anderes hatten vorstellen können als das, was sie aus der Zuchtstation kannten. Tharr sprach mich dann darauf an, daß die Weltenzerstörerflotte vor kurzem im Sonnensystem aufgetaucht war.
"Wir haben uns größte Mühe gegeben, möglichst alle Kriege zu beenden, in die wir verwickelt sind und Lösungen zu finden die für alle Beteiligten gut sind. Wir wollen jetzt nicht in einen Krieg mit der Galaktischen Konföderation hineingezogen werden, weil es dort zu viele Leute gibt, die sich von alten Ängsten beherrschen lassen." erklärte er.
Ich sagte, daß sie da prinzipiell auf einem guten Weg seien und daß es vielleicht ein Gedanke sei, eine generelle Einladung auszusprechen, daß jeder sich den Planeten ansehen kann, der sich überzeugen will, daß dort alles in Ordnung ist.

An dieser Einladung arbeiteten wir dann und mich überraschte, wie zentral es für Tharr und Geson war, sicherzustellen, daß niemand gezwungen war jemanden in seinen Geist zu lassen, der sich auf einen solchen Kontakt nicht einlassen will. Auf meine Rückfrage erklärte Geson, daß das der zentrale Punktr sei, warum es bei ihnen jetzt mit den Drachen klappt. Einerseits gäbe es genug Menschen die bereit seien, sich auf geistige Kontakte mit Drachen einzulassen, so daß die Drachen genug geistige Kontakte haben, um sich nicht abgeschnitten und einsam zu fühlen, andererseits würde streng darauf geachtet, daß niemand gezwungen wird einen Drachen in seinen Geist einzulassen.

Kersti

Fortsetzung:
F2343. Geson XZB12-56-78: Wir wurden zu einer Konferenz wegen gefangenen Drachen gerufen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben