F2313.

Geron Steinwerker behauptete, daß er doch nicht gewußt hätte, warum Chesara ihm vorgeworfen hat, er hätte ihn umbringen wollen

Vorgeschichte: F2312. Kersti: D

Danien Wolf erzählt:
Manchmal kommt man zu spät, um einen Menschen zu retten und manchmal kommt man fast zu spät und sie haben schon angefangen. Wenn die Verletzungen nicht absolut tödlich sind, versuchen wir die Opfer wieder zu heilen. Ich hatte gedacht, daß Geron Steinwerker begreifen würde, wo sein Fehler lag, wenn man ihn da arbeiten läßt, wo die Opfer dieser Schlachtfeste sich von Verletzungen erholen. Als ich ihn nach dieser Zeit fragte, wie er alles jetzt sieht, kam mir ein Gruselgefühl noch, das fast so stark war wie damals, als Kelo mir erzählte er wäre zufrieden, Aannann als Nahrung zu dienen.

Immerhin hat er begriffen, daß man die Meldung, daß jemand irgendwo geschlachtet werden soll, sofort an die Abteilung weitergeben soll, die für die Razzien zuständig ist und daß die tatsächlich motiviert sind, etwas zu tun, wobei er der Ansicht ist, daß es den Echsen ernster wäre als den Menschen, weil die Menschen sich diplomatischer ausdrücken, während die Echsen sich darin gefallen, möglichst militante Sprüche von sich zu geben. Tatsächlich habe ich den Eindruck, daß es umgekehrt ist. Zwar reden die Menschen wenig über ihre Motivation, aber sie machen mehr Verbesserungsvorschläge und achten mehr darauf, jede denkbare Zeitverzögerung im Vorhinein durch gute Planung zu verhindern und keine Sekunde zu verschwenden. Bei den Echsen habe ich den Eindruck, daß sie damit vor allem ihr Ego aufpolieren wollen und von diesem Ego haben sie eine ganze Menge.

Wie auch immer. Wir brauchen die Echsen, denn ohne sie hätten wir nicht die nötige Autorität gegenüber den Tätern, auch wenn sie mal eine Sekunde auf Formalitäten verschwenden, die nun wirklich nicht nötig wären und die man sich deshalb sparen sollte, bis man Zeit hat. Nach und nach wird es mit ihnen auch besser, weil ich sie bei ihrem Ego packe, indem ich sie in Simulationen gegen Menschen antreten lasse und die Menschen zuerst immer gewonnen haben. Inzwischen ist es ausgeglichener und sie setzen das Gelernte auch in der Realität um.

Was Geron Steinwerker nicht begriffen hat, obwohl es ihm gesagt wurde, ist das jeder einzelne Mensch in dieser Abteilung selber durch eine solche Razzia davor gerettet worden war, geschlachtet zu werden. Besonders absurd fand ich, daß Geron nicht verstanden hatte, daß eine der Meldungen, die er sinnlos verzögert hatte, Chesara beinahe das Leben gekostet hatte. Wir waren noch rechtzeitig gekommen und sie ist wieder gesund geworden, aber viel hatte nicht gefehlt.

Ich nahm also seine Recherche noch einmal heraus und sagte ihm, welche der Menschen, die er mir nicht gemeldet hatte, umgekommen waren, welche drei er kannte und wer sie waren und wer der eine war, der überlebt hatte und woanders arbeitete, weil er es nicht aushielt, immer wieder zu sehen, daß heute noch Menschen geschlachtet werden. Er behauptete danach ernsthaft, daß er doch nicht gewußt hätte, warum Chesara ihm vorgeworfen hat, er hätte ihn umbringen wollen.

Als ich das Chesara erzählte konnte er sich nicht erklären, wie das ging. Er meinte er hätte ihm das mehrfach gesagt.

Kersti

Fortsetzung:
F2314. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben