Ich war überzeugt, daß sie uns dazu bewegen wollten, uns gegenseitig zu verraten, indem sie erzählten, daß wir etwas dagegen tun sollten, daß Menschen geschlachtet werden
Vorgeschichte:
F2318.
D
Serr ssa Dwwifffy erzählt:
Ich war überzeugt, daß sie uns dazu bewegen wollten, uns gegenseitig zu verraten, indem sie erzählten, daß wir etwas dagegen tun sollten, daß Menschen geschlachtet werden. Davon brachten mich weder die hochrangigen Politiker ab, noch der Mensch, der dasselbe erzählte und dabei auch ziemlich überzeugend rüberkam. Schließlich hatte er auch so viel Gehorsamsübungen hinter sich, daß er wahrscheinlich alles tun würde, was man ihm sagt. Er behauptete zwar das Gegenteil, aber ich weiß, wie kaputt einen so etwas machen kann und ich glaube nicht, daß das nur für Echsen gilt. Also brachte der Mensch jeden heiklen Vorschlag ein, während wir nur brav Befehle befolgten und uns fast vor Angst in die Hosen machten, um ehrlich zu sein.
Dann behaupteten sie, er wäre in Menschenreich gefahren, um einen Friedensvertrag zu schließen und wir machten uns noch mehr in die Hosen - natürlich nur im übertragenen Sinne - weil er nicht mehr die unangenehmen Vorschläge machen konnte, während wir weiter planten, wie man Menschen befreit.
Und dann schickten sie uns tatsächlich raus, die Razzia machen, die wir geplant hatten. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Nicht wirklich. Die befreiten Menschen konnten genau so wenig glauben, daß sie am Leben bleiben und eine andere Aufgabe bekommen sollten, wie wir das wirklich glauben konnten. So unterhielten wir uns in vorsichtigen Andeutungen, bis mich einer der Menschen nach der fünften Razzia schließlich fragte, warum wir denn genauso vorsichtig wären wie Menschen. Dann erzählte ich ihm die Geschichte der Liga für die Rechte unserer gehorsamen Menschen und daß wir zur Strafe dafür genauso gefoltert und schließlich den Gehorsamsübungen ausgesetzt worden waren wie kriegsgefangene Menschen. Dann ließen sie uns zusehen, wie unsere Anführer bei lebendigem Leibe seziert wurden und erst nach Jahren der Folter ließ man uns gehen.
Inzwischen frage ich mich, ob unser Volk wirklich aus solchen Monstern besteht, wie die menschlichen Offiziere, die ich erlebt habe, dachten. Oder vielleicht reichen auch ein paar Monster in Echsengestalt, um die gesamte Echsenheit in den Wahnsinn zu führen. Ich habe jedenfalls irgendwie den Glauben an das Gute verloren, auch wenn ich immer noch gerne das tun will, was mein früheres Ideal ist, nur fehlt mir einfach der Mut und die Geradlinigkeit, die ich früher gehabt hatte. Ich fühle mich wie eine zerbrochene Puppe.
Früher hatte ich nur geahnt, warum unsere Menschen das taten, was von ihnen verlangt wurde, jetzt weiß ich es und es ist kein angenehmes Gefühl, das zu wissen.
Fortsetzung:
F2541.
D