Um am Leben zu bleiben, musten wir alles zu Lebenshaltungssystemen umbauen, was sich dafür verwenden ließ
Vorgeschichte:
F1522. Dira von Leuenhorst:
Das Schiff war ein Gehirnschiff, in das eine von den Technikern regelrecht eingebaut worden war
F2561. Talis vom hohen Licht:
Diro war für mich immer der nette Onkel mit den komischen Sprüchen gewesen
Talis vom hohen Licht erzählt:
Mit den Fußsoldaten hatte ich weniger zu tun. Ich sollte sie nur fliegen - oder eher gesagt fliegen lassen, denn ich hatte keine Anschlüsse für die Landefähre, dabei hätte ich wirklich gerne selbst geflogen und wußte, daß das ja eigentlich auch ohne diese Anschlüsse ging, weil die Schiffe auch noch eine Handsteuerung besaßen für den Notfall.
Um die Fußsoldaten sollten sich die XZB12s kümmern und die konnten das ja auch besser, weil sie selber einmal Fußsoldaten gewesen waren. Ich redete aber schon manchmal mit meinen Fußsoldaten weil sie halt da waren und man mit ihnen reden konnte. Saman hatte mir einmal erzählt, daß er früher gedacht hatte, daß die Adeligen ihn nur in den Krieg schicken wollen, damit er erschossen wird. Derselben Meinung schienen die Fußsoldaten hier auch zu sein. Aber natürlich hatte das nicht einmal für die XZB12s so gestimmt.
Die Kriege hatte es ja schon viel länger gegeben als ich lebe und offensichtlich auch schon länger als die Zuchtsklaven denken. Sie hatten begonnen, bevor unser Sternenreich entstand. Da gibt es alte Aufzeichnungen drüber, die ich mir hatte ansehen können, weil ich der Sohn des Köngis war - zumindest offiziell. Ich weiß nicht, warum Papa sich dafür nicht interessiert hat aber ich habe mich ausführlich damit beschäftigt. Wann immer irgend ein Volk in seiner Entwicklung weit genug kam, um die interstellare Politik bewußt mitzuerleben, wurde es von anderen Völkern versklavt und vereinnahmt und das oft mit verheerenden Folgen. Jedenfalls war es sehr ratsam sich verteidigen zu können.
Es ist ja immer so, daß jeder behauptet der andere wäre an dem jeweiligen Krieg schuld, aber so einfach ist das normalerweise nicht. Und wer schuld ist, ist völlig unerheblich für die Frage, wie man einen Krieg beendet. Das funktioniert nämlich nur, wenn beide Seiten meinen, daß das Ende vom Krieg die Situation verbessert hat und daß weiterer Frieden sie noch besser macht. Ist eine Seite dauerhaft unzufrieden mit dem Ergebnis, fängt der Krieg von vorne an.
Keiner unsere Feinde glaubte, daß wir in der Lage wären, zu guten Freunde zu werden und deshalb denken sie alle, gegen uns kann man nur Krieg führen. Nicht nur wir glauben, daß die Echsen uns mit einem Nahrungsmittel verwechseln und lauter ähnliche schlechte Angewohnheiten haben. Unsere Feinde halten uns für genauso schlimm, wie wir sie finden und sie haben genauso gute oder schlechte Gründe dafür. Wenn wir Frieden wollen, müssen wir unsere besiegten Feinde besser behandeln als bisher.
Aber jetzt hatten wir sehr viele Kriege und keine Möglichkeit sie zu beenden, daher saßen wir in den Landefähren und flogen unsere Fußtruppen auf das Schlachtfeld am Boden.
Natürlich hatten wir den Fußtruppen versprochen, sie vom Boden abzuholen und selbstverständlich flogen wir auch los, als die Feinde kamen, um uns zu verjagen. Nur wartete das große Sternenschiff nicht auf unsere Rückkehr sondern flog einfach so schnell weg, daß wir es nicht einholen konnten. Wir gingen also zu dem Alternativplan der Zuchtmenschen über und funkten die Thorion an, um uns Anflugzeiten geben zu lassen, damit wir unseren Fußsoldaten auf den Schiffen in Sicherheit bringen konnten. Sobald sie von Bord waren flogen wir zurück, um so viele Menschen zu retten wie möglich. Wir konnten nicht alle retten, dazu reichte die Lebenshaltung einfach nicht aus, aber wir brachten schon die meisten auf die Schiffe der Zuchtsklaven.
Und dann hatten wir richtig viel zu tun, um am Leben zu bleiben, denn wir musten alles zu Lebenshaltungssystemen umbauen, was sich nur irgend dafür verwenden ließ. Und da ich als Techniker gezüchtet war, wurde ich dafür selbstverständlich mit eingespannt.
Außerdem hatte ich die ganze Zeit Hunger, weil das Essen zu wenig war und gleichmäßig auf alle verteilt wurde.
Ich sagte mir, wenn die großen XZB12s mit dem essen auskommen können, kann ich das auch, aber so ganz fühlte sich das wirklich nicht so an, nur kann man ja kein Essen herbeizaubern, was es nicht gibt und wenn man es nicht so gerecht wie möglich verteilt, gibt es Streit.
Ich war kaum auf der Zuchtstation angekommen, da wollte Tharr mit mir sprechen. Dabei war ich schon auf dem Weg zu meiner Mutter. Ich überlegte, ob ich einfach so tun sollte, als hätte ich den Befehl nicht gehört, da sagte er, daß er auch in den Kindergarten kommt, weil er doch weiß, wo ich zuerst hin will.
Fortsetzung:
F2431. Tharr vom Licht:
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