Kinderaufzucht muß bei Menschen wirklich ekelhaft sein, da waren wir uns alle einig!
Vorgeschichte:
F2643. Ills ssa Tonar:
Meine Königin hatte sich merklich verändert
Ills ssa Tonar erzählt:
Einer unserer Planeten war von Säugetieren besiegt worden.
Ich wußte nicht viel über sie, als ich die Nachricht das erste mal hörte, nur daß Menschen, wie sie sich nannten, sich unkontrolliert vermehrten, weil bei ihnen wirklich jede Frau Kinder bekommt und daß sie ihre Kinder mit Körpersäften ernährten, was mir vorkam, als würden sie Blut trinken. Kinderaufzucht muß bei ihnen furchtbar ekelhaft sein, da waren wir uns alle einig! Außerdem sollte bei ihnen die Gesellschaft sehr chaotisch sein, weil jeweils zwei Menschen entschieden, wie sie ihre gemeinsamen Kinder erziehen und es kein wirklich geregeltes Schulwesen gibt. Kinder schlafen außerdem immer in den privaten Räumen der Eltern, was ja jedem geistig gesunden Erwachsenen den letzten Nerv kosten muß. Mir war völlig unverständlich, wie es möglich sein soll, daß eine Gesellschaft von solchen Wesen funktioniert!
Mir war klar, daß ich mehr über Menschen wissen mußte, denn wenn sie anfingen, erfolgreich unsere Planeten zu besiegen, war die Gefahr, daß ich mich um ein gesellschaftspolitisches Problem kümmern mußte, das mit Menschen zu tun hatte, groß, und das würde fatal in die Hose gehen, sollte ich nicht genug über Menschen wissen.
Dann las ich wie auf den Planeten, die zuerst von Menschen besiedelt worden und dann von unserer Art erobert worden waren über Menschen geschrieben wurde und merkte, wie die Warnfarben in meiner Haut zu flackern begannen. Ähnlich wie ein Chamäleon können wir unsere Hautfarbe teilweise bewußt kontrollieren, häufig geschieht das aber unabsichtlich aufgrund unserer Gefühle2.. Das klang ja, als wären meine Artgenossen auf diesen Planeten in das dunkle Zeitalter der Sklaverei zurückgefallen!
Ich besprach meine Sorgen um das Thema mit meiner Königin, die ja außer mir die Einzige mit einer gesellschaftspolitischen Ausbildung in unserer Gemeinde war. Ihr war das auch schon aufgefallen und sie teilte meine Sorgen.
Ich besorgte mir einen Sprachkurs für die bei unseren Feinden übliche Sprache und Bücher, die aus ihren Kulturen stammten. Während ich lernte und die Bücher las, begann ich mich zu wundern, denn was sie schreiben klang so echsisch! Klar, es gab immer wieder Stellen, wo man irritiert innehielt, weil ein Detail erwähnt wurde, was bei uns nie hätte passieren können, aber wenn man grade nicht über so etwas stolperte, äußerten sie Gedanken, auf die eine Echse auch hätte kommen können. Ich hätte vermutet, daß sie viel fremdartiger sind. Die Kulturen, die die Bücher beschrieben, klangen auch geordnet, jedenfalls nicht chaotischer als unsere verschiedenen Kulturen. Ich hätte echt gedacht, daß die Bücher einer fremden Art fremdartiger klingen müßten. Menschen waren offensichtlich Wesen, die man durchaus verstehen konnte.
Das Problem mit den Kindern hatten sie übrigends gelöst, indem sie mehrere Räume hatten. Im allgemeinen zwei oder drei für die Erwachsenen, für jedes Kind eines und ein paar Räume für alle zusammen. Das war fast so wie bei Königinnen die nur zwei drei Eier legen, weil sie mehr nicht versorgen können. Und die Menschen hatten nicht den Eindruck, ihre Vermehrung nicht kontrollieren zu können, sie planten das sehr genau.
Fortsetzung:
F2645.
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