FH5.

Selbstverantwortung

Es stand mir nicht zu, meinem Diener mehr Arbeit abzuverlangen, als die Regeln vorschrieben. Doch für mich galten andere Gesetze:
Als Mitglied der Herrscherrasse hatte ich eine Aufgabe gestellt bekommen und war verpflichtet sie zu erfüllen, ganz gleich wie die Bedingungen sind. Auf einem anderen Posten hätte ich so viele Hilfskräfte anfordern können, wie nötig. Und offensichtlich schien es niemanden zu interessieren, daß ich das auf meinem Außenposten nicht konnte - ich hatte die Pflichten aber nicht die Rechte der Herrscherrasse.

Also arbeitete ich weiterhin anderthalb mal so viel wie üblich - nur mit dem Unterschied, daß jetzt mit der Hilfe meines Dieners alles zu bewältigen war, was ich tun mußte.

Mein Diener allerdings sah das nicht ein - ohne daß ich ihm etwas sagte, übernahm er einen größeren Teil der Arbeit, bis wir etwa gleich viel taten.

Mir fiel auf, daß die Energie(VA180. Definition Eso) in unseren Räumen inzwischen so rein geworden war, wie manche Teile des niederen Tempels. Daraufhin beschloß ich, jeden Teil unserer Räume täglich ein wenig zusätzlich zum Vorgeschrieben zu reinigen, um zu schauen, wie weit mein Helfer dazu fähig war, das mitzumachen. Ich erreichte innerhalb von Wochen einen Grad der Reinheit, wie ich ihn in jenem Leben noch nicht kennengelernt hatte. Nicht einmal wenn ich die Räume für die Linuartina vorbereitet hatte. Er entwickelte Fähigkeiten und machte jenen Teil der Ausbildung mit, den ich ungestraft jedem weitergeben durfte. Mehr hatte ich ja sowieso nicht gelernt.

Damals, als ich die Retia gewesen war, war das einfache Volk aufgrund der genetischen Schäden schwachsinnig gewesen, so daß ich am Ende heilfroh war, die Herrschaft an Helfer von anderen Planeten abgeben zu können. Jetzt - so wurde mir klar - war ein Teil des einfachen Volkes zu einer Tempelausbildung fähig - aber bekam sie aufgrund alter Vorurteile nicht.

Ich nutzte die durch das ständige Reinigen gewonnene Energie, um meinen Diener zu heilen. So daß er nach ein paar Wochen ein völlig gesunder und zeugungsfähiger Mann war. Danach wurde mir bewußt, daß ich jetzt bei dieser starken, reinen Energie die Möglichkeit hatte, die meisten meiner Aufgaben durch telepathische Arbeit zu automatisieren. Ich tat es. Und plötzlich war die Arbeit meines Außenpostens durch eine einzige Person zu bewältigen.

Ich vertrieb mir die so gewonnene Zeit, indem ich die telepatischen Fähigkeiten meines Dieners weiter schulte, ihm beibrachte, das niedere Telepatienetz zu benutzen. Das durfte jeder, der dazu fähig war.

Kersti


FH6. Kersti: Folgendes: Der Inspektor
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FHI. Kersti: Inhalt: Der Grund für den Untergang von Mu
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EGI. Kersti: Kurzgeschichten
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