Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

K7.

Wir foltern Maria wegen dir

Eines Tages, als ich gerade bei Maria, Jesu Mutter zu Besuch war, funkte Ramajan mich an:
"Simon, du bringst Maria zu uns aufs Schiff."
Ich sagte Maria, was sie mir befohlen hatten und riet ihr, zu fliehen. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Sie folterten mich, bis ich mich nicht mehr rühren konnte.
"Führ mich hin." befahl Maria scharf und dachte mir dann verärgert zu:
*Simon! Was habe ich dir gesagt? Wenn du mich warnen oder irgendetwas Negatives über die Engel sagen willst, nutze die Gedankensprache. Abgesehen davon kann ich dem nicht entkommen, wenn sie mich auch überwachen und foltern wollen, wie sie das mit dir tun. Ich trage selbst einen Sender, genau wie mein Sohn Josef und du. Ich bin die Mutter des zukünftigen Jesus. Ich werde gehen.*

Ich besann mich und wechselte zur Gedankensprache, um sie zur Flucht zu überreden. Ich wollte, daß Maria, dieser liebe, fröhliche Mensch, der durch das Leid der Welt nicht berührt zu werden schien, nicht so leiden mußte, wie ich. Ich wollte, daß sie so glücklich bliebe, wie ich sie kennengelernt hatte. Ich wollte, daß sie weiterhin so rein und unschuldig bliebe, wie ich sie kennengelernt hatte. Doch sie bestand darauf, daß ich sie zum Schiff führte und als ich mit meiner Bettelei nicht aufhörte, klopfte sie sogar noch an, obwohl auch ihr klar war, daß sie unser Kommen längst bemerkt hatten. Ich trottete totunglücklich hinter ihr her.

Maria betrat das Schiff, begrüßte die anwesenden Engel und fragte, womit sie ihnen dienen könne.
"Du hast lange genug gegen unser Pläne gearbeitet. Das hat jetzt ein Ende. Ab heute tust du, was wir dir befehlen. Knie dich hin."
Maria nickte lächelnd und gehorchte. Ihr sanftes Gesicht, verriet nicht, was sie dachte. Sie folterte sie bis zur Besinnungslosigkeit. Sie litt mehr und auf andere Art und Weise an den Foltern als ich. Das tat mir in der Seele weh, wie ich nie unter eigenen Foltern hätte leiden können. Maria zu foltern, das spürte ich, war Unrecht. Wenn mich jemand folterte, konnte ich das dagegen irgendwie als etwas akzeptieren, das mir gerechterweise zukam.

Sie ließen mich zusehen, wie sie Maria folterten. Tagelang. Sie sagten mir wider und wieder, daß nur mein Ungehorsam daran schuld sei, daß sie gefoltert wurde. Sie ließ es durch ihre Miene nicht erkennen, blieb ruhig und freundlich, aber ich wußte, wie sehr sie litt, auch wenn sie nie über die Schmerzen klagte, die sie ihr zufügten. Ich konnte die Menschen verstehen, die Maria folterten. In früheren Leben hatte ich dergleichen selbst gemacht. Für Maria war es ein unverständlicher Wahnsinn in ihren Seelen, von dem sie nur wußte, wie sehr er die Seelen der Täter und Opfer zerstörte. Maria lernte in jenen Tagen, was wahres Leid ist. Zum ersten Mal seit dem Beginn des Universums. Und sie ging durch diese unbekannte Erfahrung mit großem Mut und der Entschlossenheit, konsequent das zu tun, was sie als richtig erkannt hatte.

Maria wurde dadurch sehr verändert. Stiller. Sanfter. Sie lernte eine neue Gelassenheit gegenüber Leid, in gewisser Weise lernte sie, ihren Frieden damit zu machen, daß es nun einmal Teil dieser Welt war. Und sie bekam einen bissigen Humor, den sie vorher nicht gehabt hatte. Vorher war ihr Lachen reine Freude gewesen. Jetzt war es manchmal Trotz. Sie verlor das Unirdische, Strahlende in ihrem Wesen, diese reine, ungetrübte Freude. Sie wurde irdischer, menschlicher. Sie lernte zu verstehen. Nachher liebten die Menschen sie weniger, weil sie ihnen nicht mehr diesen Traum der ungetrübten Liebe und Freude vorleben konnte. Doch sie verstanden sie besser und nahmen ihre Worte eher ernst, weil sie spürten, daß dahinter nicht nur Liebe und theoretisches Wissen sondern auch eigene Erfahrung stand.

Zwischendurch wurde auch ich gefoltert. Ich war mit meinen Gedanken jedoch die meiste Zeit bei Maria. Es tat mir so weh, was sie ihr antaten. Für mich selbst war gefoltert werden dagegen eine sozusagen alltäglicher Erfahrung. Ich war in nahezu jedem meiner letzten hundert Leben so sehr gefoltert worden, daß andere Menschen das nicht verkraftet hätten. Doch Übung macht den Meister. Ich kam damit klar.

Ramajan hat mich noch oft abgeholt. Nicht alles waren nur Untersuchungen. Und da ich Betäubungen ablehnte, war vieles unangenehm oder schmerzhaft. Außer mit Maria habe ich nie wieder mit einem Erwachsenen des Dorfes darüber gesprochen.

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