Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

K60.

Taufe am Jordan

Thomas, Maria und ich saßen hinter einem Fels versteckt am Rande der Menschenmenge, die gekommen war, um Johannes den Täufer zu hören. Zuerst war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Johannes taufte, wie er es täglich tat und hielt den Leuten die üblichen Reden.

Schließlich sagte Thomas:
"Schau, dort ist er." und zeigte auf Jesus, der sich in der Menge Johannes näherte.
Maria sah den buckeligen Mann und wollte es nicht glauben. Das konnte er nicht sein. Bei Kindern, die bei den Essenern aufwuchsen, gab es so etwas nicht. Auch keine Erbkrankheiten, wenn die Eltern und Großeltern ebenfalls zum Orden gehört hatten. Dergleichen hatte nur das einfache Volk, das die Lebensgesetze nicht beachtete.
"Wo?" fragte sie.
"Dort."
Thomas zeigte erneut auf den Buckeligen.
"Warum hat er einen Buckel?"
"Schau dir seine Aura an." wies ich sie an.
Ich stellte meine Aufmerksamkeit auf das den Körper umgebende Energiefeld ein. Sofort erschienen farbige Wolken um die Körper der Menschen in meinem Blickfeld. Jesu Aura war vollkommen klar und leuchtend.
"Die Aura ist perfekt." stellte Maria fest.
"Siehst du. Der Körper ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht immer das perfekte Abbild des Geistes." sagte ich.

Jesus ging hinunter ins Wasser und sprach Johannes an, der von seinem unangemeldeten Besuch sichtlich überrascht war. Sein Auftreten war bescheiden. Dann tauchte er wie alle anderen kurz ins Wasser. Wie immer, wenn der menschliche Körper ins Wasser taucht, löste sich auch in diesem Fall seine Aura vom Körper. Doch als er wieder herauskam erschien ein so strahlendes geistiges Licht - es war, als wäre die ganze Zeit stockdunkle Nacht gewesen in der geistigen Welt und jetzt wäre es plötzlich heller Tag, von einer Sekunde auf die andere. Ich konnte erst einmal nichts erkennen, außer daß dieses Licht von Jesus ausging.
"Weißt du, was das ist?" fragte ich Thomas.
"Nein." antwortete er und erging sich dann in Mutmaßungen, denen ich nicht zuhörte, weil ich versuchte, mehr von dem zu erkennen, was ich mit meinem geistigen Auge sah. Es gelang mir nicht. Die geistige Welt hatte sich durch diese Licht so verändert, daß ich sie fast nicht wiedererkannte. Ich fühlte eine solche Sehnsucht nach diesem Licht, daß ich es kaum beschreiben konnte. Tränen liefen mir übers Gesicht.

Als Jesus wieder ging, wäre ich ihm gern gefolgt. Das Licht ging mit ihm. Als es um mich herum dunkler wurde, hatte ich das Gefühl, etwas unersetzlich Wichtiges zu verlieren. Mir traten Tränen der Sehnsucht in die Augen. Und dann fühlte ich bitteren Neid auf Jesus, der dieses Licht bekommen hatte. Die Intensität diese Gefühls erschreckte mich zutiefst. Das durfte nicht sein. Wenn Jesus dieses Licht bekam und ich nicht, so hatte das gute Gründe - selbst wenn ich sie nicht verstand. Und aus solchem Neid konnte nur Unheil entstehen, wie schon einmal Unheil daraus entstanden war. Verzweifelt versuchte ich meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.

Gedankenverloren blieb ich sitzen und wartete darauf, daß es Abend wurde, damit ich mit Johannes reden konnte. Als Johannes schließlich seine Arbeit beendete und sich auf den Heimweg machte, schloß ich mich ihm an.
"Und?" fragte er.
"Als Jesus getauft wurde, ist ein so helles Licht erschienen. Es war, als hätte in der geistigen Welt mein ganzes bisherigen Leben tiefste Nacht geherrscht und plötzlich sei es von einer Sekunde auf die andere hellichter Tag."
"Ja. Das habe ich auch gesehen. Es war wie ein Nachhausekommen."
"Weißt du, was das war?"
"Ich glaube dieses Licht ist Jesu wahre Berufung. Er muß dieses Licht hüten und in die Welt bringen. Dagegen zählen all unsere Pläne mit ihm als König nichts. Er muß dem Licht treu bleiben und es wird ihm die Hölle auf Erden bringen. Er bringt das Licht. Und du bist sein Hüter. Paß auf dich auf. Paß auf, daß du nicht im Feuer dieser Hölle verbrennst."

So rätselhaft mir diese Worte erschienen, wußte ich doch in meinem tiefsten Inneren, daß sie wahr waren. Alles in mir sagte ja dazu. In mir erwachte Freude. Dagegen erschien mir die Gefahr, vor der mich Johannes warnte, gefühlsmäßig unwichtig.

Kersti


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