O5: Kersti: Inseltheorie: Zuwanderung, Aussterben und Evolution auf Inseln, OI5.
O5.33 Büschelgräser, Bültengräser, Tussockgräser (Chionochloa), O5.60 Quellen

erste Version: 3/2008
letzte Überarbeitung: 4/2008

1. (Chionochloa acicularis)

Chionochloa acicularis ist eine für Neuseeland endemische Bültengrasart die dichte Horste bildet. Sie ist ausdauernd und wird bis zu 60cm hoch. 1.

Aussehen

Halme und Blätter

Die Pflanze hat eine ausdauernde Halmbasis mit 30-60cm langen Halmen und unbehaarten Knoten. Neue Halme bilden sich innerhalb der Blattscheiden des Blattes, in dessen Achsel sie ansetzen. 1.

Die Blätter setzen meist dicht am Boden an. Der Ansatz der untersten Blattscheide des Halms ist ausdauernd, papierähnlich und umhüllt die Stengelbasis. Die darüberliegenden Blätter setzen alle dicht am Boden an und ihre Wachstumzohnen liegen innerhalb der Scheiden der weiter unten ansetzenden Blätter. Die Blattscheiden selbst sind 6-12cm lang, oben dunkel und unten blaß glänzend und hell. Sie sind gekielt, werden mit der Zeit papierähnlich und sind außen mit 3mm langen feinen Haaren besetzt, während die innere Oberfläche kahl ist. An den Blattöhrchen am oberen Ende der Blattscheide gibt es ein Büschel 7mm langer Härchen. 1., 12.1

Die Ligula (Häutchen an der Stelle, wo die Blattscheide in das eigentliche Blatt übergeht) besteht aus einer Reihe an Härchen und ist einen halben Millimeter lang. Die Blätter (Blattspreite) selbst haben einen abgeflacht runden Querschnitt sind 25-50cm lang, 1mm dick, ledrig und steif. Die Blattoberfläche ist warzig und auf der dem Halm zugewandten Seite rauh und behaart. Die Blattränder sind weich. Die Blätter haben aber harte und dornenähnlich zugespitzte Enden. Die Blätter des Grases lösen sich im Herbst an der Ligula und werden abgeworfen wie die Blätter von Laubbäumen. 1., 12.1

Blütenstand

Die Blütenstand des Grases hat die Form einer Rispe. Die Blütenstandsachse ist im oberen Teil dicht behaart, besonders in den Achseln der Verzweigungen. Die Rispe ist offen, lanzettlich, 5-10cm lang und trägt nur wenige, jeweils einzeln stehende Ährchen. Achse und Verzweigungen des Blütenstandes sind fein behaart. In den Achseln der Verzweigungen findet sich ein Haarbüschel. 1., 12.1

Die Ährchen sitzen auf bewimperten Stielen und umfassen jeweils 4-7 goldfarbene fruchtbare Blüten. Sie sind mit 14-17mm Länge länger als breit und seitlich zusammengedrückt. Die Ährchen zerfallen, wenn sie ausgereift sind. Unterhalb von jeder fruchtbaren Blüte befindet sich eine Sollbruchstelle, an der es abbricht. Die Blüten an der Spitze sind verkleinert. 1., 12.1

Die beiden Hüllspelzen der Ährchen bleiben bestehen und sind einander ähnlich. Sie sind lanzettlich, ungekielt, unbehaart und haben eine membranartige Struktur. Sie können in einer scharfen oder stumpfen Spitze auslaufen. Die obere Hüllspelze ist 10-13mm lang und fünfadrig. Die untere Hüllspelze ist 9-11mm lang und hat damit nur 9/10 der Länge der oberen Spelze. Sie ist dreiadrig. Die obere Hüllspelze hat die 1,4-fache Länge der nächstgelegenen Deckspelze. 1., 12.1

Die Deckspelzen der Blüten sind 7-9mm lang, gelb ungekielt und 7-adrig. Die Verdickte Stelle an ihrem Abnsatzpunkt ist auf 0,5-1mm Länge verlängert und mit 1-2,5mm langen Haaren fein behaart. Wenn man die Einzelblüte abbricht, verläuft die Bruchstelle schräg durch den Ansatz der Deckspelze. Die Spelze selbst ist membranartig und unbehaart oder fein behaart. Zwischen den Nerven befinden sich Haare. Die mittlere Ader und der Rand der Spelze sind bewimpert. Die Deckspelze teilt sich auf halber Länge in zwei Spitzen auf. Bei der ersten Deckspelze setzt im Einschnitt zwischen diesen beiden Spitzen eine 11-16mm lange abgeknickte Granne an. Die Unterseite der Granne ist flach und hat ein 1-2mm langes gerades oder leicht gebogenes Anfangsstück (Column). 1.

Die Vorspelze ist 5-7mm lang, ihre Oberfläche ist nackt, an den Seiten behaart. 1.

Die an der Spitze des Ährchens liegenden sterilen Blüten ähneln den fruchtbaren, sind aber unterentwickelt. 1.

Die Blüten selbst enthalten zwei 1mm lange membranartige bewimperte Schwellkörperchen (Lodiculae) mit sichtbaren Blattadern. Die Staubbeutel sind 3-4mm lang. 1., 12.1

Verbreitung und Standortansprüche

Chionochloa acicularis ist endemisch für Neuseeland und ist dort nur in South Westland und Fiordland von 750-1225 m verbreitet. Sie wächst auf torfigen Böden in Grasland oder zwischen Büschen verteilt. 12.1


O5.33 Büschelgräser, Bültengräser, Tussockgräser (Chionochloa), O5.60 Quellen
O5: Kersti: Inseltheorie: Zuwanderung, Aussterben und Evolution auf Inseln, OI5.
Z115. Inseln und Kontinente (alphabethisch)
Z103. Alphabetische Liste der Namen der Tiere auf latein, Z104. deutsch

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.