erste Version: 7/2007
letzte Überarbeitung: 12/2008
In der Vergangenheit wurden Hunde, Katzen und drei Rattenarten (Rattus exulans, R. rattus und R. norvegicus), sowie (Varanus indicus) und die Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) auf die Insel eingeführt und verwilderten dort. 328.
Die Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) wurde irgendwann vor 1968 das erste mal auf der Insel eingefangen und muß vorher dort eingeschleppt worden sein. Sie bereitete sich langsam vom Süden nach Norden aus und hatte erst 1980 die gesamte Insel dicht besiedelt. Die Insel hat durch diese Schlange nahezu alle einheimischen Vogelarten verloren und auch von den drei einheimischen Fledermäusen überlebt nur noch eine. Wieviele Reptilienarten ausgestorben sind, ist unbekannt. 59., 57. Daß die einheimischen Arten so empfindlich auf die Einführung der Schlange reagierten ist darauf zurückzuführen daß es auf der Insel keinerlei Raubtiere gab, die Vögel jagten und wenige die größere Reptilien fressen. Da die Vögel verschwunden sind, hat die Anzahl der Insekten und anderen Wirbellosen zugenommen. 57.
Erwachsene wiegen etwa 200g. Augenstreifen, Hals, Rücken, Rumpf Schwanz und Beine sind dunkelbraun. Die Federn an den Halsseiten haben rötliche Spitzen. Die kurzen Flügel sind dunkel mit braunen Flecken und weißen Streifen. Am unteren Teil der Brust, am Bauch, und unterm Schwanz gibt es ein Muster aus schwarzen und weißen Federn. Ein Streifen über den Augen, sowie der Bereich von der Kehle bis zur oberen Brust sind grau. Der Schnabel ist grau oder braun, die Iris rot. Der Körper ist wie bei anderen Rallen langezogen und seitlich zusammengedrückt, so daß die Tiere sich schnell durch dichte Vegetation bewegen können. Die weiblichen Tiere sehen aus wie die Männchen, sind aber etwas kleiner. Jungtiere haben für die ersten drei Wochen ein schwarzes Dunengefieder. Sie erreichen mit acht Wochen ihr volles Gewicht und können über 11 Jahre alt werden. Gefangene Tiere brüteten im Alter von fünf Monaten das erste mal. 58., 59, 328., 329.
Sie pickt ihr Futter meist vom Boden auf, besonders Schnecken. Außerdem fängt sie tieffliegende Insekten, besonders Schmetterlinge, mit dem Schnabel aus der Luft. Indem sie sich strecken, können sie Futter erreichen, das 40cm oder mehr über dem Boden ist. Stücke von Schneckenhäusern und Korallensplittern werden aufgenommen, um die Verdauung zu unterstützen. 58., 105.
In einem am Boden gebauten Nest aus Blättern und Gras mit 13cm Durchmesser, das von beiden Elterntieren gebaut wird, legt das Weibchen 2-4 Eier von 3*4cm Größe. Wie bei vielen Tieren auf früher raubtierfreien Inseln ist das Gelege kleiner als Gelege ihrer Verwandten vom Festland. Beide Elterntiere brüten abwechselnd etwa 20-21 Tage lang. Die Eier schlüpfen nicht zur gleichen Zeit. Ein Elterntier frißt die Eierschalen. 58., 328., 329.
Die 1-4, durchschnittlich aber 2 Jungtiere sind Nestflüchter und verlassen mit den Eltern innerhalb von 24 Stunden das Nest. Küken werden von den Elterntieren manchmal auf das Futter aufmerksam gemacht und picken es dann selbstständig auf, manchmalwerden sie aber auch mit gefangenen Fluginsekten gefüttert. 58., 328., 329.
Da Guam vor der Besiedlung durch Menschen weitgehend bewaldet war, kann es sein, daß die Ralle nach der Besiedlung durch Menschen zuerst häufiger wurde, da ihre bevorzugten Lebensräume durch Abholzung der Hochwälder und die Bildung von Sekundären Wäldern und Gebüsch zunahmen. 328., 329.
Die Ralle war früher in Guam weit verbreitet und wurde von den Bewohnern der Insel bejagt. 1960 war der Handel mit Jungvögeln und Eiern und die Jagd auf die Vögel verboten. 1964-1976 war eine beschränkte Jagd erlaubt. Sie starb auf dem Südteil der Insel Anfang der 70ger aus, es gibt aber keinen Hinweis darauf, daß dafür die zu dem Zeitpunkt schon wieder verbotene Jagd verantwortlich sein könnte. 1981 wurden nur noch etwa 2300 Vögel im Norden der Insel gefunden. 1983 gab es nur noch zwei kleine, nicht zusammenhöngende Populationen. 1987 war die Ralle in Freiheit ausgestorben. Ursache für das Aussterben waren eingeführte Fleischfresser, besonders die Braune Baumschlange oder Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) sowie Autounfälle. 56., 57., 59., 326., 328.
In Gefangenschaft wurde die Ralle seit 1984 sehr erfolgreich gezüchtet. Seit 1987 wurde versucht auf der nahegelegenen Insel Rota die Ralle anzusiedeln. Zwischen Dezember 1989 und August 1999, wurden dort 267 in Gefangenschaft aufgezogene Rallen freigelassen. Der Erfolg der Rallen wurde dadurch verbessert, daß die verwilderten Katzen der Insel gefangen und getötet wurden. 1995 wurde die erste erfolgreiche Brut der Rallen auf Rota gemeldet. 1999 wurden fünf erfolgreiche Bruten gemeldet. 105., 327.
Seit 1995 wurden mehr als 100 Guamrallen auf Guam selbst in die Freiheit entlassen. Nachdem die Erfolge zuerst gering waren, wurden die Nachtbaumnattern durch Fallen getötet und von dem Lebensraum der Vögel ferngehalten. Seither wurden Bruterfolge gemeldet. 35., 36., 37., 56., 57., 59.
Abstammungsübersicht:
(Gallirallus),
Z108. Rallen (Rallidae),
Z108. Rallen (Ralloidea),
Z108. Kranichvögel (Gruiformes),
Z95. (Neoaves),
Z95. Neukiefer (Neognathae),
Vögel (Aves),
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.