O7.C6 Kersti: Gefühlssynästhesie und Esoterik: Die Farben und Formen der Aura
O7.10 Kersti: Psychologie der Nahtodeserfahrung
(Quellen hierzu)

ausgegliedert aus O7.10: 1/2009
letzte Überarbeitung: 10/2017

O7.31

Woher kommen abstrakte Formen in Nahtodeserfahrungen, Synästhesie und beim Aurensehen?

Inhalt

O7.31.1 Kersti: Vergleich der gesehenen abstrakten Formen bei Synästhesie und beim Aurensehen
O7.31.1.1 Kersti: Einfachere und komplexere bildliche synästhetische Wahrnehmungen
O7.31.1.2 Kersti: Einfachere und komplexere Wahrnehmungen beim Hellsehen von Gedankenformen
O7.31.2 Kersti: Halluzinations-Grundmuster nach Klüver, Knollsche Phosphene und die abstrakten Bilder bei Hellsichtigen und Synästhetikern
O7.31.2.1 Kersti: Abstrakte Halluzinationen
O7.31.2.1.1 Kersti: Knollsche Phosphene
O7.31.2.1.2 Kersti: Migräneaura
O7.31.2.3 Kersti: Abstrakte Gedankenformen - ein Einblick in die Formen die für den Astralen oder Mentalen Plan natürlich sind?
O7.31.3 Kersti: Sensorische Deprivation als denkbare Ursache der Nahtodeserfahrung: Tunnelerfahrung als Pseudo-Halluzination?
O7.31 Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Vergleich der gesehenen abstrakten Formen bei Synästhesie und beim Aurensehen

1.1 Einfachere und komplexere bildliche synästhetische Wahrnehmungen

Einige Synästheten sehen bei der Wahrnehmung beispielsweise eines Buchstaben nur eine unstrukturierte Farbe oder eine farbige Wolke oder einen farbigen Punkt vor ihrem inneren Auge wahr.

Kersti
A representation of a synesthetic photism experienced during acupuncture. Quelle: 1.

Darstellung: Darstellung:

links: unbehagen, rechts: unbehagen mit Vergnügen umgeben 19.
Zu komplexeren synästhetischen Wahrnehmungen von Musik und eigenen körperlichen Empfindungen wie Schmerz, Kribbeln gibt es komplexere Bilder. 2.1

Kersti Kersti
Ein Synästhet stellt seine Wahrnehmung der Monate des Jahres dar. Er sieht die Monate als farbige Wolken in einem waagerechten Kreis um seinen Kopf herum. Das erste Bild zeigt die Monate von hinten gesehen, das zweite zeigt sie von oben. Juni und Juli - beide Gelb - liegen also hinten in seinem Kopf und damit an einer Stelle wo die irdischen Augen nicht hinsehen könnten. Die Farben für die Monate stimmen oft nicht mit den Farben für die zugehöreigen Monatsbezeichnungen (z.B. Januar) überein. Quelle: 3.

 
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1.2 Einfachere und komplexere Wahrnehmungen beim Hellsehen von Gedankenformen

In dem Buch: "Buch: Thought-Forms." von Autor: Annie Besant und Autor: Charles Webster Leadbeater finden sich Bilder, die zeigen wie Gefühle und Gedanken von Aurasichtigen wahrgenommen werden. Einfache Gefühle erscheinen hier als relativ unstrukturierte Wolken, ähnlich wie die Monate aus dem obigen Bild. 4.

Das Aurensehen unterscheidet sich von der Gefühlssynästhesie dadurch, daß der Gefühlssynästhet seine eigenen Gefühle als Farben oder Bilder wahrnimmt während der Aurasichtige die Gefühle und psychische Situation anderer Personen so wahrnimmt.

Kersti
Unbestimmte reine Zuneigung Quelle: 4. Fig.8

Komplexere Gefühle führen auch beim Aurensehen zu komplexeren Formen.

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Habgierige tierhafte Zuneigung, Quelle: 4. Fig.13

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Friede und Schutz, Quelle: 4. Fig.12

 
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2. Knollsche Phosphene und die abstrakten Bilder bei Hellsichtigen und Synästhetikern

2.1 Abstrakte Halluzinationen

Abstrakte Muster können spontan bei Müdigkeit Benommenheit, als Wirkung eines psychischen oder mechanischen Schlages8., wenn die Blutversorgung des Auges durch gleichmäßigen Druck auf den Augapfel unterbunden wird10. S.197 auftreten. Solche Muster wurden auch mit Meskalin, Psylocybin und LSD hervorgerufen8.. Die durch Meskalin hervorgerufenen Muster wurden durch Autor: Heinrich Klüver genauer untersucht.5., 6. S.217-219 + S.235, 7.
O7.E3.2.2.1 Kersti: Pseudohalluziationen und Halluzinations-Grundmuster nach Klüver

 
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2.1.1 Knollsche Phosphene

Die nach Autor: Max Knoll benannten Knollschen Phosphene sind verschiedene geometrische Muster, die bei elektrischer oder magnetischer Reizung der Gehirnrinde auftreten. Diese Phosphene sind durchweg einfache geometrische Muster wie Wellen, Zickzacklinien. Bei einer einzelnen Person treten je nach Frequenz der Reizung bis zu 12 verschiedene Muster auf. Die Zahl der Muster ist für jede Person teilweise auch über längere Zeit stabil. 8.

2.1.2 Migräneaura

Ein Beispiel für eine abstrakte Halluzination ist das bei der Migräne auftretende Flimmerskotom. Die bekannteste Variante hiervon wird, da sie an die gezackte Mauer eine Festung erinnert, als Fortificationsspektrum bezeichnet. Dieses Skotom kann durch eine dunkle oder gezackte Zickzacklinie begrenzt sein und beginnt nahe dem Fixationspunkt des Auges und breitet sich dann zur Seite aus. Der Kreis öffnet sich dabei und verschwindet dann um Rand des Gesichtsfeldes14. S.23ff; 16. S.65; 17. S. 23ff, 18..
O7.4.5.1 Kersti: Migräneaura

Darstellung:

Hubert Airy veröffentlichte in seinem Artikel "On es distinct Form of Transient Hemiopsia" diese Darstellung, wie er ein Flimmerskotom des Fortificationsspektrums vor einem dunklen Hintergrund wahrgenommen hat. Die mit den Nummern 1 bis 4 und 5 bis 8 gekennzeichneten Abbildungen zeigen jeweils, wie sich ein Skotom entwickelt. Die Abbildung 9 enthält in der Mitte des ersten Skotoms ein zweites, das gerade beginnt sich auszubreiten. 13.1

2.3 Abstrakte Gedankenformen - ein Einblick in die Formen die für den Astralen oder Mentalen Plan natürlich sind?

Von den abstrakten Gedankenformen nehmen Leadbeater und Besant an, daß sie folgende Eigenart haben:
Diejenigen Gedankenformen, die eine Gestalt annehmen, die ganz zu ihre eigene ist, ihre innewohnenden Qualitäten ausdrückt in der Materie die es in sein Umfeld zieht. (...) in dieser dritten Gruppe haben wir einen Einblick in die Formen die für den Astralen oder Mentalen Plan natürlich sind. 4.

Wie der obige Vergleich zeigt, treten in etwa dieselben Gedankenformtypen auch bei synästhetischen Wahrnehmungen auf, wo ja die irdische Originalwahrnehmung bekannt ist und nichts besitzt, was die in der bildlichen Darstellung auftauchenden Formen erklärt.

Da bei Synästhesie und der hellsichtigen Wahrnehmung dieser Gedankenformen, dieselben Formen entstehen, obwohl die Originalwahrnehmung in einem Falle eine bekannte körperliche Wahrnehmung ist, während bei der hellsichtigen Wahrnehmung das Original unbekannt ist, ist anzunehmen, daß die Formen auch in beiden Fällen auf dieselbe Weise entstehen und - da bei der Synästhesie körperliche Wahrnehmung in etwas anderes übersetzt wird - sehr wahrscheinlich durch die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns bestimmt werden. Damit ist Leadbeaters und Besants These, daß damit Formen aus dem Astralen oder Mentalen Plan dargestellt würden sehr wahrscheinlich falsch.

3. Sensorische Deprivation als denkbare Ursache der Nahtodeserfahrung: Tunnelerfahrung als Pseudo-Halluzination

Wenn ein Mensch für einige Zeit kein Licht zu sehen bekommt, sinkt die Wahrnehmungsschwelle des Auges und des Gehirns für Licht. Dies wurde unter anderem durch eine elektrische Reizung des Gehirns nachgewiesen12.. In Situationen, in denen äußere Reize abnehmen oder verzerrt sind wird nach Drab die Informationssuche des Gehirns sehr verzweifelt mit der Folge, dass dann weniger zwischen verlässlichen und unverlässlichen Daten selektiert wird. Bei fehlenden Sinnesreizen versucht das Gehirn, ungeachtet ihrer Vagheit noch irgendwelche Informationen aus dem System der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung zu ziehen. Diese werden dann als einfache Formen, wie Tunnel, Spiralen und Gitter wahrgenommen, um die herum darauffolgend komplexe Halluzinationen und Bilder aufgebaut werden. 6. S.213-214

Tunnelerfahrungen werden nach Drab gelegentlich auch unter halluzinatorischen Umständen berichtet. 1905 wurden von Ernest Dunbar Tunneferfahrungen unter Narkose und Drogeneinfluss gesammelt. Sie sind dann einfach und konsistent in ihrer Beschreibung und enthalten keine komplexen Bilder. 6. S.219

Kevin J. Drab stellte bei einer Untersuchung an Krebs- und Schlaganfallpatienten keinen Tunnel fest. Er meint deshalb, dieser trete nur bei einer plötzlichen physiologischen Veränderung wie Blutdruckabfall oder Schock auf. Bei der Menge der Untersuchunge wäre eigentlich zu erwarten, daß das auch schon anderen Autoren aufgefallen wäre, besonders das gezielt nach physiologischen Ursachen der Nahtodeserlebnisse gesucht wurde. Da andere Untersuchungen das bisher nicht bestätigt aber auch nicht untersucht und klar widerlegt haben, sind Zweifel angebracht. Es ist jedoch ebenso denkbar, daß er keine Nahtoderfahrungen untersucht hat, sondern beisielsweise Totenbettvisionen, bei denen Tunnelerfahrungen prinziepiell seltener sind, weil die Person noch im Körper und bei Bewußtsein ist. Sollte Drab damit recht haben, daß Nahtoderfarhungen im eigentlichen Sinne bei diesen Patientengruppen nicht mit Tunnelerfahrungen verbunden sind, würde das für die Halluzinations-Hypothese sprechen. 6. S.235

Die Tunnelerfahrung könnte man im Prinzip als eines dieser Halluzinations-Grundmuster erklären. Diejenigen Tunnelerfahrungen, bei denen komplexe Bilder im Tunnel auftauchen, beispielsweise wenn innerhalb des Tunnels Personen wahrgenommen werden, lassen sich so jedoch nicht erklären. Ebenfalls schwer erklärbar ist, warum dann außer gelegentlich einer Spirale in der Tunnelerfahrung die anderen Halluzinations-Grundmuster nicht in den Nahtodeserfahrungen auftauchen, obwohl die körperlichen Umstände, unter denen Nahtodeserlebnisse auftreten so verschieden sind, wie sie nur sein können und deshalb auch mit unterschiedlichen Halluzinations-Grundmustern zu rechnen wäre, je nachdem wie der Zustand des Gehirns ist, der eine solche Pseudohalluzination auslöst. 6. S.218-219

Reale Formen in Nahtodeserfahrungen und beim Aurensehen, "logische" Formen in der Synästhesie

Kersti

 
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O7.10 Kersti: Psychologie der Nahtodeserfahrung
(Quellen hierzu)

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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