erste Version zwischen dem 01.05.2000 und dem 07.06.2000
letzte Überarbeitung: 8/2006

V137.

Hamer vergißt den freien Willen

Straftaten als Folge bestimmter Konfliktkonstellationen

Gerüchteweise hatte ich gehört, daß Hamer, als er wegen angeblichen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz im Gefängnis war, dort von den anderen Häftlingen bald zu ihrem Sprecher gewählt wurde.

Ich habe mir weiter nichts dabei gedacht.

Erst als ich sein Vermächnis einer neuen Medizin las, wurde mir klar, was er da eigentlich gemacht hatte.

Er kam also ins Gefängnis - und war im Geiste nur mit seiner "Neuen Medizin" beschäftigt. Also interviewte er seine Mitgefangenen, welche schweren Konflikte sie denn so hätten und fand auch tatsächlich zu verschiedenen Verhaltensmustern typische Konfliktkonstellationen.

So weit ist das wunderbar! Es liefert uns einene weiteren Ansatzpunkt, wie wir das Problem mit unseren Straftätern lösen können.

Auch in der Theorie der Evolution des Verhaltens tauchen Verbrechen als Reaktion auf bestimmte äußere Konstellationen der Situation als auf. Wenn man mal von den Konfliktzentren im Gehirn und der Organmanifestation absieht werden sie dort sehr ähnlich wie bei Hamer beschrieben.

Seine Schlußfolgerung, daß man das Problem der Kriminalität am Besten nur über das Lösen von Konflikten angehen solle, da die armen Gefangenen ja nichts dafür könnten, daß sie so schreckliche Konflikte erlitten hätten, ist allerdings falsch. Ein Mensch ist kein Tier, das gezwungen wäre, seinen Instinkten blind zu gehorchen! Außerdem ist es eben ein Bestandteil der Situation, wenn dann Verbrechen nicht einmal mehr bestreft werden und sich deshalb noch mehr lohnen.

Die Meinung, daß eine Bestrafung von Straftaten das eigentliche Problem nicht löst, wird beispielsweise auch von Alice Miller vertreten (B100., B101.). Ihr Ansatz ist dabei allerdings ein anderer: Menschen, die in ihrer Kindheit schwer mißhandelt wurden, durften diese Mißhandlung häufig nicht als solche wahrnehmen, sondern wurden dazu erzogen, sie als Wohltat zu betrachten. Typische Sätze von so erzogenen Kindern sind: "Ich bin meinen Eltern dankbar für die strenge Erziehung." oder "Die Schläge haben mir nicht geschadet, warum sollten sie meinen Kindern schaden?". Auch daß bei der weiblichen Beschneidung gerade die Mütter der Mädchen - die selber beschnitten wurden - darauf bestehen, daß ihre Kinder beschnitten werden, ist auf dieses Phänomen zurückzuführen. Ein erheblicher Teil dieser Kinder stirbt dann an der Beschneidung, der Rest hat lebensläbnglich Schmerzen. Auch hier werden immer wieder Gründe aufgezählt, warum die Beschneidung für die Kinder gut sein solle. Kein einziger dieser Gründe ist haltbar. Alice Miller fordert, da sie die Gründe für spätere Verbrechen in unaufgearbeiteten Kindheitserlebnissen vermutet - und ich gebe ihr darin recht - daß sie im Gefängnis eine Therapie bekommen sollten, in der sie diese Erlebnisse aufarbeiten können.

Anderen Umgang mit Konflikten

In Psychologie, Pädagogik und Soziologie gibt es noch weitere Ansätze zum Thema Konflikte, der meiner Ansicht nach genauso wenig außer Acht gelassen werden dürfen. Dabei wird im Wesentlichen davon ausgegangen, daß ein Mensch, der durch Konflikte seelisch oder körperlich krank wird, mit diesen Konflikten falsch umgeht.

Einerseits könnte er innerlich falsch damit umgehen, indem er Überzeugungen hegt, mit denen er sich selbst unglücklich macht. Den innerpsychischen Umgang mit Konflikten und Problemen kann man mit einigen Psychotherapeutischen Methoden wie beispielsweise Option (Z32. Texte) oder "The Work" von Byron Kathie verbessern.

Andererseits könnte er äußerlich falsch damit umgehen, indem er so mit seinen Mitmenschen umgeht, daß sie ihm nicht genug entgegenkommen. In diesem Fall ist es notwendig, an den eigenen Konfliktlösungsstrategien zu arbeiten, um nicht ständig mit unlösbaren inneren und äußeren Konflikten belastet zu sein. Als Hilfe hierzu kann man Mediation in Anspruch nehmen (Z88. Texte).

Es gab schon immer einige Menschen, die auch unter schrecklichen Bedingungen gesund und glücklich blieben. Nein, kein Witz. Auch keine Übertreibung. Ich kann auf Anhieb ein Beispiel geben.
Buch: B45. Lusseyran, Jacques / Das wiedergefundene Licht
Natürlich soll das jetzt keine Aufforderung sein, daß gefälligst jeder so perfekt zu sein hätte, aber es zeigt, was prinzipiell zumindest für einen Teil der Menschen erreichbar sein könnte.

Kersti

V76. Kersti: Stell dir vor, du wärest von Geburt an blind
V79. Kersti: Ehre und Treue
V81. Kersti: Grundgesetz: Menschenwürde, Gesundheit, Freiheit   und   Demonstrationen gegen Atomkraftwerke
V82. Kersti: Meinungsfreiheit - Wer könnte Zensur üben?
V85. Kersti: Ideale: Was mir wirklich geholfen hat
V87. Kersti: Leute, die mehr Macht haben, als sie überblicken, neigen dazu:
V88. Kersti: Eine ständige Umverteilung von arm zu reich, ruft folgende Reaktionen hervor:
V90. Kersti: Was für Politiker wollen wir im Bundestag?
V91. Kersti: Instinkte und Freiheit
V92. Kersti: ...als hätte ihnen jemand das Denken verboten!
V108. Kersti: Kritik: Was betreffen mich die Fehler anderer Leute?
V134. Kersti: Hamers Fehler
V135. Kersti: Hamer aus dem Gleichgewicht
V136. Kersti: Hamer und Ernährung
V137. Kersti: Hamer vergißt den freien Willen
V138. Kersti: Pschyrembelnausea
V140. Kersti: Die zerstörerische Arroganz der herrschenden Meinung
V141. Kersti: Eine andere Gewaltenteilung: Krieger und Heiler
V142. Kersti: Das Böse ist von Angst erfüllt
V147. Kersti: Erst ihr Gutes macht Sekten gefährlich
V153. Kersti: Seelischer Schutz vor Konflikten
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V172. Kersti: Ein echt guter Rat
V173. Kersti: Was ist Gewissen?
V194. Kersti: Was unterscheidet eine Gehirnwäsche von einem Dazulernen?
V212. Kersti: Was ist Freiheit?
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.