erste Version vor: 7.6.00
letzte Überarbeitung: 9/2004

V155. Kersti: Waldschäden durch Radioaktivität?

 

V157.

Waldschäden durch Radioaktivität: GSF 43/85, 1.Studie, Punkt 3.2:
Zwei Einwände heben sich gegenseitig auf

Anmerkungen zur Literaturstudie "Waldschäden durch Kerntechnische Anlagen?" von Professor Helmut Metzner, Tübingen, September 1985 - zum Bereich Waldschadenserhebung
M. Reuther, L. W. Blank, s. Schulte-Hostede

Nachdem die Autoren unter Punkt 2 und 3.1 Reichelt in weiten Bereichen ein sauberes Arbeiten bescheinigten und nur in nebensächlichen Einzelpunkten Kritik übten, bringen sie zu Punkt 3.2 den ersten ernsthafteren Einwand.

3.2

Zur Auswahl der Fichte als alleinige Grundlage von Reichelts Schadenskartierung:

Die Bedingungen nach Reichelt sind:

  • Fichten
  • Abstand zu Straßen oder Trauf
  • Alter 60-140 Jahre
  • herrschende Baumklasse
  • nicht mechanisch vorgeschädigt
  • ordnungsgemäß durchforstet
  • Anzuchtsfehlerfrei

Vorwürfe:
"Bei den zugrundeliegenden Ansprüchen an die auszuwählenden Bäume, können nicht genug Probebestände zu finden sein, um eine hinreichend genaue Isomalenkarte zu zeichnen."

Wegen Verzicht auf ein Rastersystem:
"Dieser bewußte Verzicht auf Festlegung der Stichprobenpunkte nach einem Zufallssystem und eine sozusagen freie Hand in der Auswahl geeigneter Bestände läßt deutlich Zweifel an einer vorurteilsfreien Vorgehensweise aufkommen."

Daß diese beiden Einwände sich gegenseitig widersprechen, scheint Reuther, Blank und Schulte-Hostede nicht aufzufallen.

  • Entweder gibt es genug geeignete Bestände, dann hat der Forscher freie Hand und sollte deshalb ein Rastersystem anwenden.
    (Reichelt wendet in ausreichend großen Beständen auch ein Rastersystem an.)
  • Oder es gibt nicht genug geeignete Bestände. Dann muß jeder geeignete Bestand auch zur Erhebung genutzt werden, so daß ein Rastersystem kontraproduktiv ist.
Daß es an geeigneten Beständen mangelt, läßt sich daran erkennen, daß viele der Karten weiße Flecken enthalten. Deshalb ist ein weitgehender Verzicht auf ein Rastersystem gerechtfertigt.

Kersti

 

V158. Kersti: Waldschäden durch Radioaktivität? - Zu wenige Stichproben?

V230. Kersti: Kriterien zum Bau eines realistischen Weltbildes: Repräsentative Ergebnisse und Ausnahmen
V290. Kersti: Der Unterschied zwischen einer richtigen - und einer ausreichenden Erklärung
V292. Kersti: Populärwissenschaftliche Bücher?
V294. Kersti: Warum Außenseitermeinungen für Fachleute schwerer zu verstehen sind als für Laien
V296. Kersti: Impfen: Überwiegt der Nutzen den Schaden?
V299. Kersti: Der Unterschied zwischen Elitebewußtsein und Standesdünkel
VA16. Kersti: Wissenschaft als Sekte
VA48. Kersti: Direkte Zensur - indirekte Zensur - Gedankenzensur
VA49. Kersti: Literaturrecherche nach wissenschaftlich fundierter Literatur
VA55. Kersti: Vor und Nachteile von Atomkraftwerken
VA67. Kersti: Welche nichtwissenschaftlichen Faktoren verfälschen das Wissen der Fachleute über den Stand medizinischer Forschung?
VA70. Kersti: Für eine neue Philosohie
VA108. Kersti: Ausgrenzung
VA109. Kersti: Geistige Gesundheit
VA112. Kersti: Geistige Freiheit
VA114. Kersti: Wie Denken funktioniert
VA125. Kersti: Fehlertypen in der Wissenschaft
VA136. Kersti: Was ist eine Wissenschaft?
VA139. Kersti: Wissenschaftsforschung
VA152. Kersti: Wissenschaft ist nicht was wahr ist, Wissenschaft ist was bewährt ist
VA178. Kersti: Der Unterschied zwischen "schlecht recherchiert" und "nicht allwissend sein"

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme. Bitte den automatisch eingefügten Betreff stehenlassen, damit ich weiß, daß es eine Antwort auf meine Internetseite ist.