Satire: Finanzielles Sanierungskonzept für Burg Ludwigstein

1. Mac-Donalds Drive-in-Hotel zur zeitgemäßen Versorgung eiliger Gäste
   • 1a: Küche
   • 1b: Durchfahrt für Mac-Donalds-Kunden
   • 1c: Essensausgabe
   • 1d: Verbesserte Zierde des Turmes
2. Turmcafeteria mit Rundumblick
   • 2a: Fahrstuhl
3. Ludwigsteiner 5-Sterne-Hotel
   • 3a: Foyer
   • 3b: Sektbar
   • 3c: 5-Sterne-Küche
   • 3d: Luxus-Suite
   • 3e: Einzelzimmer
   • 3f: Doppelzimmer
4. 3-D-Kino, fakultativ als Ballsaal nutzbar
5. Erotik-Center, diskret über Geheimtüren aus den angrenzenden Zimmern zu erreichen.
6. Tiefgarage für die Luxuslimousinen unserer Goldesel ... äh - Gäste.
   • 6a: Landeplatz für Diensthubschrauber von Stadtverordneten und andere geschätzte Bewohner der Suite (siehe 3d)
7. Ludwigstein-Therme
   • 7a: Whirlpool
   • 7b: Wasserrutsche
   • 7c: Sauna
   • 7d: Sonnenstudio
8. Golfplatz für unsere geschätzten Gäste. (Ehemals Zeltplatz, der jedoch geschlossen werden mußte, weil Camper kein Geld ins Haus brachten.)
9. Andenkenlädchen (Ursprünglich Gedenkstätte. Doch so antiquierte Gegenstände wie Wimpel, Greifen etc. gehören ins Museum (siehe 11.), wo man sie wissenschaftlich untersuchen kann.)
10. Zoo - von historisch-wissenschaftlichem Interesse ist unsere hiesige Attraktion. Mit großen Mühen gelang es Winfried Mogge, die letzten drei Exemplare der Species "Homo sapiens bundicus" sowie das letzte Exemplar des "Homo sapiens wandervogelius" für seinen mit großen Mühen aufgebauten Privatzoo zu erwerben. (Wegen akuter Fluchtgefahr vergittert)

    Infame Lügner behaupten, auf der nahegelegenen Burg Hanstein regelmäßig größere Mengen der hier genannten Species zu sichten. Vermutlich handelt es sich um eine Verwechslung mit singenden, grölenden Demonstranten. Auch die angeblich dort gesichteten Koten sind nur Demonstrationsobjekte, mit denen sie ihre Zugehörigkeit zur Jugendbewegung demonstrieren wollen.

    • 10a: Fütterung - besagte Spezies verträgt nur Selbstgekochtes.
    • 10b: echte historische Kote (wegen mangelnder lexikalischer Fähigkeiten schlich sich in historische Dokumente der obigen Species regelmäßig fälschlicherweise ein "h" in dieses Wort ein.)
11. Winfried-Mogge-Museum historischer Phänomene, insbesondere der Jugendbewegung, Wandervögel und Pfadfinder, die bekanntlich längst ausgestorben sind, wie wir von Winfried wissen. Angegliedert ist ein Geheimarchiv.
12. Thronsaal des Burgbetriebsleiters
13. Für Ihre absolute Sicherheit ist gesorgt!

    Moderne Sicherheitsanlagen schützen vor grölenden und singenden Demonstranten.

    • 13a: Stacheldrahtbewehrter Zaun mit extra feinen Maschen zum Schutz gegen Demonstranten, die Burgen ersteigen und durch die Gitter über den Toren zu kriechen versuchen. (Besonders gefährlich: "Lampi".)
    • 13b: Moderne automatische Schließanlage mit Zentralverriegelung sowie einer Alarmanlage, die auf Gitarrenklänge reagiert. Deshalb absolutes Gitarrenverbot in der Burg!
      ursprüngliche Burgtor und Verriegelung von Hand reichten leider nicht aus, um sicher zu verhindern, daß einzelne Demonstranten in die Burg eindringen.
    • 13c: Büro der hauseigenen Wachmannschaften
14. Büro des Geheimdienstes zum Schutz vor Spionage in der Burg. Die singenden, grölenden Demonstranten, betreiben Überlebenstraining (Deckname: Fahrten) mit ihren ahnungslosen Anhängern. Bevorzugte Trainingsorte sind die skandinavischen Länder. Die Bewaffnung ist gefährlich: Kurzschwerter, die die Deckbezeichnung "Fahrtenmesser" tragen. Um mit technischen Mitteln schlechter zu orten zu sein, nehmen sie leichtsinnigerweise oft nicht einmal ein Handy mit ins Fjell.

Unserem Geheimdienst haben wir einen Satz der geheimen Mitteilungsblätter "Idee und Bewegung" zu verdanken, aus denen wir Einzelheiten über die gefährlichen Tätigkeiten der singenden und grölenden Demonstranten erfuhren. Die Quellenangaben beziehen sich auf diese Hefte.

Den gewöhnlichen Demonstranten sind diese excellenten Quellen nicht zugänglich, so daß sie über den dort vollständig veröffentlichten Schriftwechsel zwischen der Burg und dem Demonstranten Gerhard Neudorf einseitig informiert waren. Deshalb müssen wir duch Verzögerung des Briefverkehrs innerhalb der Burg für Ausgeglichenheit der Informationslage sorgen.

Geheimdienstbericht: Mein Mann Andreas Orth und ich haben auf Burg Ludwigstein "spioniert". Gerhard Neudorf (Karlsbaderstr. 8, 63329 Egelbach) schickt euch gerne ein Exemplar seiner "Geheimdokumente". Auch alte Nummern sind meist noch erhältlich. Das meiste findet sich auch auf unserer Internetseite: http: //t-online.de /home /AndOrth /iub