erste Version vor: 16.05.01
letzte Überarbeitung: 4/07
Zwar waren einige Meinungen, für die man historisch ernsthaft Probleme bekommen hätte, völlig akzeptiert, dafür gibt es heute andere Themen, mit denen man sich richtig Probleme einhandeln kann. Unsere Lehrer gehörten zum weit überwiegenden Teil der Generation an, die im Zweiten Weltkrieg oder kurz nach dessen Ende geboren war. Einige konnten Kindheitserinnerungen aus den letzten Jahren des Krieges erzählen, doch hatten die meisten ihre Schulbildung in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg erworben. Sie waren gewöhnlich ziemlich links und sehr materialistisch eingestellt.
Vergleichsweise harmlos war der Umgang mit spirituellen Themen: zwar wurde generell das Bild vermittelt, wer glauben würde, daß spirituelle Erfahrungen mehr als Halluzinationen und Einbildung wären, wäre im harmlosen Falle naiv und unvernünftig und im schlimmsten Falle verrückt und würde in die Psychiatrie gehören. Doch gab es eine Lehrerin, die zu den Sannyasins gehörte und nur rote Kleidung trug. So weit man sehen konnte, führte daß nicht dazu, daß ihr die anderen Lehrer in irgendeiner Form zur Bedrohung wurden. Besonders rational kamen mir diese materialistischen Überzeugungen nicht vor.
Beispielgeschichte, Kersti: Unvergeßlich ist mir eine von der Kirche herausgegebene kleine Broschüre über Okkultismus geblieben, in der zuerst in verschiedenen Variationen geschrieben wurde daß an den spirituellen Überzeugeungen der "Okkultisten" nichts dran sei und daß man einfach unvernüünftig wäre, wenn man an die Realität dieser erfahrungen glauben würde. Zum Schluß aber wurde ein konkretes Fallbeispiel erzählt, wo eine Gruppe JugendlicherZwar war es so, daß diverse Meinungen, für die man in historischen Zeiten Ärger bekommen hätte heute kein Problem mehr darstellten.
Wohl jeder, der ziemlich weit vom Üblichen abweichende Ansichten hat, wie auch ich sie habe, stößt irgendwann auf das Problem, daß manche Menschen sehr aggressiv reagieren, wenn man ihnen dergleichen erzählt.
Es ist egal, ob es um gesunde Ernährung, Erinnerungen an frühere Leben - (besonders eigene...), Telepathie, Freigeldlehre, Umweltschutz geht. Jede Außenseitermeinung ruft von Zeit zu Zeit heftige Reaktionen hervor.
Vielleicht ist es ein Gedanke, wenn ihr irgendwann mal nichts Neues mehr findet, im Inhalt nach interner Nummerierung nachschaut, woran ich euch so alles kunstvoll vorbeigelotst habe, weil ihr mich sonst als Ketzerin gesteinigt hättet. ;-)
Ein anderer Trick ist das Prinzip der Narrenfreiheit. Es geht nicht darum, sich zum Narren zu machen im Sinne von "ich bin blöd also braucht ihr mich nicht ernst zu nehmen" - sondern es geht um die gesellschaftliche Rolle, die der Narr zu manchen Zeiten an Höfen von Adeligen gehabt haben soll. Da er der Spaßmacher war, durfte er dem Herrn so manche Wahrheit ins Gesicht sagen, was sich sonst niemand hätte erlauben dürfen.
In diesem Sinne kann man sich selbst zum Narren machen - als ein "Seht her, ich bin ein Mensch, der zu meinem und euren Vergnügen gerne Scherze macht und auch mal über mich selber lache." und "Leute, es darf gelacht werden!". Ich habe schon mal in der Bank einen Goldesel bestellt - absolut ernsthaft, in demselben Tonfall, in dem ich vorher um die Kontoauszüge bat. Danach bin ich dann noch zwei drei mal hingegangen und habe mich erkundigt, ob denn mein Goldesel endlich da wäre. Und wenn sie gelacht haben, habe ich mitgelacht.
Ich führe manchmal absolut ernsthafte Gespräche, über sehr tiefgreifende Themen - aber sehr häufig sage ich auch Dinge, wo ich bewußt nicht verrate, ob das nun Scherz oder ernst ist - und ganz oft ist es sogar beides. Doch manchmal ist es auch eine absolut ernst gemeinte Wahrheit, die nur zu gut zu diversen Vorurteilen darüber paßt, was es hieße, verrückt zu sein und bei diesen Dingen nehme ich die Narrenfreiheit in Anspruch - wem es zu weit geht, der lacht darüber und nimmt es als Scherz, die anderen aber fragen dann unter vier Augen nach, ob es mein Ernst ist und so finde ich dann Gesprächspartner auch für die merkwürdigsten Themen...
Weitere Quellen waren:
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.