erste Version zwischen: 13.1.2002 und 20.04.2002
letzte Bearbeitung: 8/2013

VA33.

Real ist, was nicht verschwindet, wenn man nicht mehr daran glaubt?

Der Glaube kann reale Effekte hervorrufen

Ich bringe den Satz, weil ich erst vor kurzem wieder darüber gestolpert bin, daß jemand ihn als Argument benutzte, um die fantastischeren der Erfahrungen zu widerlegen, die auf meiner Internetseite auftauchen.

Gerade dieser Satz ist allerdings schlicht falsch. Was wir glauben oder nicht glauben, hat durchaus auch direkte meßbare Auswirkungen darauf, was in der materiellen Realität geschieht. Zu deutsch: es gibt durchaus reale Dinge, die verschwinden, wenn wir nicht an sie glauben.

Das bekannteste Beispiel dafür ist der Placebo-Effekt. Zu deutsch: ein an sich unwirksames Medikament kann so erhebliche Wirkungen in allen medizinisch nachweisbaren Parametern zeigen, daß heutzutage meist nur noch solche medizinische Studien ernst genommen werden, bei denen weder der Arzt noch der Patient wissen, ob der Patient nun der Verum-Gruppe, die das Medikament mit dem Wirkstoff erhält, oder der Placebo-Gruppe, die das Medikament ohne Wirkstoff erhält, angehört. Das heißt also - wir glauben ein wirksames Medikament zu nehmen (das in Wirklichkeit ein wirkungsloses Scheinmedikament ist) und dieser Glaube heilt uns - oder ruft Nebenwirkungen hervor, als wäre da ein wirksames Medikament.

Viel amusanter ist für mich an diesem Satz, daß ich diese verrückten Dinge, die ich immer wieder mal erlebe, alle, wenn sie mir die ersten Male passieren, einfach nicht glaube. Ich habe jedes einzelne dieser Phänomene zuerst einmal für Einbildung, Irrtümer (Zufall ist keine gute Erklärung, wenn etwas eigentlich völlig unmöglich sein sollte wie beispielsweise eine Zeitreise eine Stunde in die Vergangenheit.) oder Produkte meiner Fantasie gehalten, bis sie dann so häufig aufgetaucht sind, daß ich sie dann widerstrebend doch ernstgenommen habe. - Als nächstes habe ich dann nach psychologischen Erklärungen gesucht. Nur wenn das auch nicht funktionierte, habe ich vor mir selbst zugegeben, daß da wohl etwas real Merkwürdiges geschehen ist.

Umgekehrt ist es aber nachgewiesen, daß Menschen fast nur die Dinge wahrnehmen, die in ihr Weltbild passen. Das kenne ich auch von mir: sehr viel, was ich erlebt habe, habe ich erst einmal vergessen, weil es mir zu unglaublich war. Erst, wenn ich damit umgehen konnte, ohne in Panik zu geraten, weil ich fürchtete, ich könnte wahnsinnig werden, und wenn danach dann wieder so etwas auftauchte, konnte ich mich auch an die vorhergehenden ähnlichen Ereignisse wieder erinnern. Das ist ein Aspekt des Phänomens, das man in der Psychologie als Verdrängung bezeichnet.1.

Es verschwinden also durchaus reale Dinge aus unseren Wahrnehmungen, nur weil wir es nicht ertragen könnten, sie als real wahrzunehmen. Das heißt, man muß zwar nicht daran glauben, um sie wahrzunehmen - aber wenn uns die Vorstellung, daß es wahr sein könnte, als sehr bedrohlich erscheint, können wir durchaus reale Dinge nicht mehr wahrnehmen.

Kersti

 

1.1.2002

Ursprünglich stammt der Satz aus einem anderen Zusammenhang

Zu diesem Text bekam ich folgende Antwort:
Schön, dass Du Dich des Satzes von Philip K.Dick angenommen hast. Leider hast Du da etwas gründlich missverstanden...

Kurz zusammengefaßt wollte der Autor damit sagen, daß man nur diejenigen Effekte eines Medikaments oder einer physischen Behandlung als Medikamentenwirkung interpretieren darf, die in einer placebokontrollierten Studie über die beobachteten Wirkungen bei der nicht behandelten Kontrollgruppe hinausgehen.

Dazu möchte ich nur kurz anmerken, daß ich die Werke von Phillip K. Dick nicht kenne und seinen Namen deshalb nicht genannt habe. Meiner Erfahrung nach meinen die bekannten Urheber solch griffiger Sätze mit dem, was sie schreiben, oft durchaus Dinge, denen ich vorbehaltslos zustimmen kann.

Erst diejenigen, die den Satz aus dem Zusammenhang reißen und eine vereinfachte Interpretation davon als Waffe gegen Dinge verwenden, die ihnen suspekt erscheinen, deuten Inhalte da hinein die

  1. ziemlich unrealistisch sind und
  2. vom Urheber dieses Satzes nicht gemeint waren.
Dieser Text richtet sich hauptsächlich gegen solche vereinfachten Interpretationen, die mir persönlich begegnet sind, nicht gegen das Original, das eventuell im Textzusammenhang durchaus berechtigt war. - Und auch nur am Rande gegen diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben, das Originalzitat herauszusuchen, ohne zu erwähnen, inwieweit sie diesen vereinfachten Interpretationen zustimmen.

Schon an dieser ursprünglichen Aussage ist allerdings eines falsch: Die Placebowirkung ist eine reale Wirkung - sie hat nur kein Medikament sondern unseren Glauben, psychotherapeutische Einflüsse und möglicherweise unbewußter Geistheilung2. als Ursache. Sie als irreal zu bezeichnen ist grob irreführend, egal wie man diesen flapsig dahingeschriebenen Satz eigentlich gemeint haben mag - er ist schlecht formuliert.

Bei Geistheilung und einigen naturheilkundlichen Methoden, spielen Handlungen des Therapeuten eine Rolle, die dessen Bewußtsein nicht oder nur unvollständig bewußt sind. Für die Geistheilung ist das hier beschrieben.
VA259. Kersti: Gibt es einen Unterschied zwischem geistigem Heilen und dem Placebo-Effekt?
Eines der bekanntesten und einfachsten Geräte, für das diese Regel zutrifft, ist das Pendel. Dieses dient letztlich als Anzeigegerät für unbewußte Reaktionen auf die unterschiedlichsten Dinge. Wenn ein Mensch die Antwort auf eine mit dem Pendel gestellte Frage in seinem Unterbewußtsein gespeichert hat oder sie auf unbewußtem Wege herausfinden kann und unbewußt auch bereit ist, sich selbst die richtige Antwort zu geben, dann wird das Pendel richtig anzeigen. Wenn er unbewußt keinen Zugang zu der richtigen antwort hat oder sich selbst über diese Frage unbewußt belügen will, wird das Pendel falsch anzeigen.

Bei allen Parapsychologischen Forschungsgebieten tritt, da die Fähigkeiten, die die Parapsychologie erforschen will, sich nicht in der Gewalt des bewußten Ichs befinden sondern durch normalerweise unbewußte Persönlichkeitsanteile beherrscht werden, ein stark ausgeprägter Versuchsleitereffekt auf, da manche Forscher unbewußt ihre eigenen Versuche sabotieren während andere unbewußt ein starkes Bedürfnis haben, positive Ergebnisse zu erhalten und den Versuchsaufbau im Feinstofflichen perfektionieren. Dasselbe trifft in demselben Maße auch für die Versuchsteilnehmer zu.

Kersti

Quelle

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