erste Version zwischen: 20.04. und 11.05.2002
letzte Bearbeitung: 11/2020

VA48.

Direkte Zensur - indirekte Zensur - Gedankenzensur

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Übergeordneter Artikel:
V305. Kersti: Die Realität nicht vollständig sehen durch abspalten, verdrängen, vergessen, filtern oder abgrenzen
Dieser Text:
VA48.1 Kersti: Zensur ist, wenn flächendeckend Informationen vorenthalten werden
VA48.2 Kersti: Direkte Zensur
VA48.3 Kersti: Indirekte Zensur
VA48.4 Kersti: Gedankenzensur
VA48. Kersti: Quellen

 
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1. Zensur ist, wenn flächendeckend Informationen vorenthalten werden

Als Zensur bezeichne ich es hier nur, wenn jemand die Macht hat, bestimmte Informationen nahezu flächendeckend nahezu jedem vorzuenthalten. Diejenigen, die gezielt nach bestimmten Informationen suchen, kommen natürlich auch an Bücher, die ausdrücklich verboten sind.

Die Macht zu einer flächendeckenden Zensur hat bei uns

Durch das Internet, in dem jeder mit verhältnismäßig wenig Kosten und Aufwand seine Informationen verbreiten kann, sind die Möglichkeiten zur Zensur wesentlich eingeschränkter als früher.

Darüber hinaus wirken sich auch kollektive Verdrängungen so aus, daß sie eine flächendeckende Zensur bewirken, weil nahezu jeder dasselbe Thema nicht akzeptieren kann.

 
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2. Direkte Zensur

Wenn jemand das Wort Zensur hört, stellt er sich gewöhnlich das vor, was ich hier als direkte Zensur bezeichne: Jemand will ein Buch veröffentlichen oder schreibt einen Brief - dann bekommt eine Behörde das zu lesen und jemand streicht einige Stellen heraus oder verbietet auch das ganze Buch.

Im Grundgesetz, Im Artikwel 5 (1) steht zwar der Satz: "Eine Zensur findet nicht statt", das stimmt so jedoch nicht wirklich, denn es gibt auch bei uns Beispiele für Bücherverbote, so wurde " Buch: Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert" mit einer Begründung verboten, die niemand glauben würde, der das Buch kennt. Autor: Jan Udo Holey, der das Buch unter dem Pseudonym Autor: Jan van Helsing veröffentlicht hatte, schrieb nachher ein Buch in dem er beschrieb, wie dieses Bücherverbot auf ihn gewirkt und sein Vertrauen in unsere Demokratie untergraben hatte.4., 5.
VB109. Kersti: Helsing hat keine rechte Einstellung, ist aber auf die Propaganda des Dritten Reiches zu angeblichen Verschwörungen der Juden gegen Deutsche hereingefallen
Ein anderes Buch erhielt ich nur in zensierter Version: " Buch: Hexenjagd im 20. Jahrhundert II" von Autor: Matthias Bormann. Der Autor hatte aufgrund des entsprechende Gerichtsprozesses einige Seiten aus dem Buch herausgeschnitten, um den Rest ungestraft verkaufen zu können.

Man kann zwar durchaus fast ein ganzes Leben in unserem Staat verbringen, ohne daß einem bewußt Zenszur begegnet, aber es findet tatsächlich Zensur statt.

Neben der Möglichkeit daß ein Buch direkt verboten wird, kann es auch vorkommen, daß es keinen Zugang zu den Vermarktungsmöglichkeiten erhält. Als ich das Buch " Buch: Olivia - Tagebuch eines Schicksals" von Autor: Helmut Pilhar in meiner Buchhandlung bestellen wollte, las ich schon vorher, es wäre - trotz vorhandener ISBN - über den Buchhandel nicht zu bekommen. Ich ging zu meiner Buchhandlung, die Buchhändlerin schaute das Buch nach und sagte, als sie es, wie ich neben ihr stehend auch sehen konnte, im Computer nicht fand, das gäbe es nicht. Ich habe es dann per Post direkt beim Verlag bestellt und bekommen.

 
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3. Indirekte Zensur

Indirekte Zensur tritt auf, wenn nicht bestimmte Aussagen einzeln verboten werden, sondern große wirtschaftliche Verluste ohne Vorwarnung demjenigen drohen, der sich zu weit vorgewagt hat. Noch schlimmer ist es, wenn Gefängnis oder Tod drohen.

So ist es hier in der Bundesrepublik Deutschland so, daß man bei den offiziellen Behörden nicht vor der Veröffentlichung eines Buches definitiv bestätigen lassen kann, daß es so verkauft werden dürfen wird. - Das heißt, wenn ein Buch verboten wird, hat der Verlag immer schon die gesamten Druckkosten für die Auflage investiert. Die Angst vor diesen finanzellen Verlusten hält viele davon ab, ein ähnliches Buch zu veröffentlichen, wie eines, das schon verboten wurde.

Das heißt, wenn sich ein Verleger nicht sicher sein kann, was nun erlaubt und was verboten ist, dann zieht jedes Buch das aus zweifelhaften Gründen verboten wurde - auch in Deutschland kommen Bestechung und Vetternwirtschaft an Gerichten vor - einen ganzen Rattenschwanz an Büchern nach sich, die gar nicht erst veröffentlicht werden.

Oft wird gemeint, das wäre ja gar nicht so schlimm, da es sich dabei ja sowieso um Sachen handeln würde, die fast so schlimm wären, wie die, die zu recht verboten gehören.

Die Realität aber sieht anders aus: der Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Drogen war noch nie das einzige Motiv, warum Drogen verboten wurden. Natürliche Rauschmittel sind ja auch oft eine Konkurrenz für die Produkte von Pharmafirmen. Und die Abhängigkeit von legalen Medikamenten ist heute eine sehr wichtige Krankheitsursache.
Deshalb war Arzeneimittel- und Drogenpolitik immer ein Ringen zwischen mächtigen Pharmafirmen und denjenigen, die die Bevölkerung vor Mißbrauch schützen wollten. Und es kommt immer wieder vor, daß eben nicht die gefährlichsten Arzeneien verboten werden - sondern die, an denen man am wenigsten verdienen kann.

Der Schutz der Kinder vor sexuellem Mißbrauch war nie der einzige Grund, warum Bücher, die von Sexualität handeln, verboten werden. Es kommt immer wieder auch vor, daß Bücher, die eben dazu beitragen könnten und sollten, daß dergleichen nicht mehr geschieht, unter diesem Vorwand verboten werden.

Politische Bücherverbote finden nicht immer deshalb statt, weil der Staat die Bevölkerung (insbesondere Minderheiten, die ja besonders auf diesen Schutz angewiesen sind) vor gewalttätigen Terroristen schützen will. Immer wieder werden unter diesem Vorwand auch Bücher verboten, die über die Verfehlungen der Mächtigen in unserer Gesellschaft aufklären sollen.

Diese Probleme existieren in leicht abgewandelter Form in allen heutigen großen Industriestaaten und man wird sie nicht so ohne Weiteres aus der Welt schaffen können. Kein in der Bundesrepublik existierendes Gesetz wurde geschaffen, um eine schrankenlose Zensur zu ermöglichen - darin unterscheidet sich unser Rechtssystem von einer Diktatur wie beispielsweise dem dritten Reich - dennoch läßt es sich nicht vermeiden, daß Gesetze, die zu Recht zum Schutz der Bevölkerung geschaffen wurden, Hintertürchen bieten, die mächtigen Konzernen die Möglichkeit bieten, Bücher verbieten zu lassen, die ihnen aus wirtschaftlichen Gründen nicht genehm sind.

Um Zensur zu üben, wird das Heilpraktikergesetz sowie die Verordnung die Werbung für medizinische Produkte verbietet,

 
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4. Gedankenzensur

Fast jeder kennt heutzutage das Lied "Die Gedanken sind frei". Aber - sind sie es wirklich? Ja und nein. Selbstverständlich kann man die Gedanken eines Menschen nicht zensieren, ohne daß er tatkräftig dabei mitarbeitet. Zumindest nicht mit den hier und jetzt üblicherweise verwendeten Methoden.

Dennoch habe ich zwei Anworten auf meine Frage, wie es denn im dritten Reich wirklich gewesen sei immer wieder gehört: "Aber wir haben doch nichts gewußt." und seltener "Jeder der wollte, konnte es herausfinden.". Da ich keinerlei Grund habe, anzunehmen, daß diese Menschen mich alle belogen haben, nehme ich an, daß beide Antworten der Wahrheit entsprechen. Das heißt ein erheblicher Teil der Bevölkerung hat nie etwas von Verbrechen erfahren, die jeder leicht hätte herausfinden können.

Dergleichen kann aber nur dann passieren, wenn die Menschen bestimmte Dinge nicht einmal zu denken wagen, sonst hätte ihnen ja bewußt werden müssen, daß sie sich selbst betrügen. Und eine Gedankenzensur, die bei 90% der Bevölkerung beinahe perfekt funktioniert, ist nur dann erklärlich, wenn der psychologische Mechanismus, der diese Zensur hervorruft in den Köpfen der Menschen so lange aktiv ist, wie sie sich bewußt zurückerinnern können. Das heißt - seit der frühen Kindheit. Muster, die so wenig bewußt sind, werden aber automatisch unbewußt an die nächste Generation weitergegeben. Das heißt der Mechanismus, der damals die Gedanken der Bevölkerung an die offizielle Linie angepaßt hat, ist heute noch aktiv und paßt die Meinung der meisten Menschen an das an, was heute als "richtig" und "vernünftig" gilt. Nur gibt es heute nicht eine offizielle Linie - sondern drei-vier Hauptmeinungen, die als "normal" gelten 1., 2., 3..

Wie dieser Mechanismus funktioniert, ist hier beschrieben:
VA50. Kersti: Denken verboten Schilder...

VB193. Kersti: Grundflüche: Kollektive Verdrängung feinstofflich betrachtet

Kersti

 
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Quellen

  1. Autor: Arno Gruen: Buch: B5.1 Der Wahnsinn der Normalität. Realismus als Krankheit: eine Grundlegende Theorie zur menschlichen Destruktivität. (1993) München: dtv, ISBN 3-423-35002-4
  2. Autor: Alice Miller: Buch: B100.1 Das verbannte Wissen. Frankfurt am Main: Suhrkamp, ISBN 3-518-02227-X
  3. Autor: Alice Miller: Buch: B101.1.1 Am Anfang war Erziehung (1992) Frankfurt am Main: Suhrkamp. ISBN 3-518-37451-6
  4. Autor: Jan van Helsing: Buch: B42.2 Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert. Ein Wegweiser durch die Verstrickungen von Logentum und Hochfinanz. Trilaterale Kommission, Bilderberger, CFR, UNO (1995) Gran Canaria: Ewertverlag, ISBN 3-89478-069-X
  5. Autor: Jan Udo Holey: Buch: B43. Die Akte Jan van Helsing. Eine Dokumentation über das Verbot zweier Bücher im "freiesten Land deutscher Geschichte" (1999) Postfach 63, 74576 Fichtenau: Ama Deus - Verlag, ISBN 3-9805733-9-7
  6. Autor: Matthias Bormann: Buch: B107.1 Hexenjagd im 20. Jahrhundert II Tatsachenberichte über die weltweite Verfolgung religiöser Minderheiten. (Zensierte Version) (1999) Radeberg: TPI-Verlag, ISBN: 3-9805146-4-1
  7. Autor: Helmut Pilhar: Buch: B34. Olivia - Tagebuch eines Schicksals. (1996) Köln: Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926755-08-3

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/ ; Kersti_@gmx.de
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