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letzte vollständige Überarbeitung: 9/2019
letzte Bearbeitung: 11/2020

VA64.

Die Sache mit dem Salz

Übergeordnete Artikel:
V6. Kersti: Gesunde Ernährung
V240. Kersti: Intuition
Dieser Artikel:
VA64. Kersti: Der Mensch braucht Salz - aber nicht beliebig viel
VA64. Kersti: Die anderen Mineralstoffe
VA64. Kersti: Jodiertes Salz und Jod in anderen Lebensmitteln

 
Inhalt

1. Der Mensch braucht Salz - aber nicht beliebig viel

Bei einigen Ernährungsformen wird empfohlen, daß man ganz auf Salz (=Natriumchlorid) verzichten solle. Autor: Max Gerson empfahl in Buch: Eine Krebs-Therapie, wo er beschrieb wie er seine offensichtlich durchaus beeindruckenden Erfolge bei der Krebsbehandlung erreichte, daß sogar die einzelnen Bestandteile der Nahrung so gewählt werden sollen, daß möglichst wenig Natrium (ein Hauptbestandteil des Kochsalzes) und möglichst viel Kalium darin enthalten sein soll1.. Auch Autor: Ralph Bircher empfiehlt immer wieder salzarme Kost2..

Aber - stimmt das? Max Gerson lebte 1881 bis 1959, also weitgehend zu einer Zeit, wo Kühlschränke für Privatleuten noch unerschwinglich waren. Fleisch wurde meist durch einsalzen haltbar gemacht. Wir kennen natürlich heute noch so haltbar gemachten Schinken, Speck und Dauerwurst, doch wir essen diese Produkte weil wir Lust auf diesen Geschmack haben, nicht weil wir keine andere Möglichkeit haben, Fleisch den ganzen Winter haltbar zu machen. Wir nehmen heutzutage Salz zu uns, weil wir Lust auf etwas Salziges haben, nicht weil wir Fleisch wollen. Daher ist nicht davon auszugehen, daß Menschen heute noch zu viel Salz zu sich nehmen, selbst wenn sie es zu Gersons Zeiten getan haben. Gerson hatte in seiner Zeit wahrscheinlich recht, wenn er annahm, daß die meisten Menschen zu viel Salz zu sich nahmen, sonst wäre er mit seiner Therapie nicht so erfolgreich gewesen, das heißt aber nicht, daß das heute, wo selbst nahezu jeder Sozialhilfemfänger einen Kühlschrank hat, auch noch stimmt.

Wenn man bedenkt, daß wir auf der Zunge Geschmacksknospen haben, die auf den salzigen Geschmack spezialisiert sind, erscheint es äußerst unwahrscheinlich, daß Menschen nicht fähig sein sollen, ihren Salzbedarf - unter natürlichen Bedingungen - selbst zu erspüren.
Bildquelle: 3.

Verteilung der Geschmackskospen für verschiedene Geschmacksrichtungen auf der menschlichen Zunge

  1. bitter
  2. sauer
  3. salzig
  4. süß
Darüberhinaus weiß ich auch Büchern und Erzählungen von Leuten aus der Generation meiner Eltern, daß man in deren Kindheit gerne den Rat gegeben hat, weniger zu trinken damit man weniger pinkeln muß. 1992 schrieb Autor: Faridun Batmanghelidj " Buch: Wasser, die gesunde Lösung", in dem er noch die Ansicht vertrat, daß allgemein zu wenig getrunken würde, denn er hatte festgestellt, daß viele Krankheiten allein durch Wasser trinken zu heilen waren. Daher halte ich es für möglich, daß ein Teil der Salzprobleme, die Gerson behandelt hat, auch Wasserprobleme waren, wegen denen die Niere und die Schweißdrüsen überschüssiges Salz nicht ausscheiden konnten.

Tatsächlich gibt es Situationen, wo man durchaus unter Salzmangel leiden kann.

Beispielgeschichte, Kersti:

In den Alpen schmeckt Salz viel besser als zuhause

Wie jedes Jahr waren wir zum Skifahren in den Alpen. Beim trinken fiel mir auf, wie seltsam leer oder geschmacklos das Wasser aus der Leitung schmeckte. Es war jedenfalls wirklich nicht so recht befriedigend. Wir fuhren jeden Tag auf die Skipiste und waren den ganzen Tag mit Skiern unterwegs. Zwischendurch setzten wir uns manchmal in eine der Hütten oder das Restaurant am unteren Ende des Skigebietes und holten und eine heiße Suppe um uns aufzuwärmen.

Dabei taten wir etwas, auf das wir zuhause nie gekommen wären. Wir nahmen den Salzstreuer - und nur den - aus dem Gewürzstand, streuten uns Salz auf die Handfläche und leckten das ab. In Österreich schien Salz immer viel leckerer zu schmecken als zuhause, wo es mir immer eher langweilig erschien.

Auch wenn man viel schwitzt, entweder weil man sich in einer Wüste aufhält oder weil man den ganzen Tag Sport macht, sollte man nicht nur viel trinken sondern auch austreichend Salz zu sich zunehmen, beispielsweise indem man Brühe trinkt.

 
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2. Die anderen Mineralstoffe

Unser raffiniertes (=gereinigtes) Speisesalz ist nahezu reines Natriumchlorid. Natürliches unraffiniertes salz ist ein Mineraliengemisch, das zwar viel Natriumchlorid enthält, aber auch eine Mischung der verschiedensten anderen Mineralien. Nahezu reines Natriumchlorit, wie man es heutzutage als Salz im Geschäft kaufen kann, gibt es in der Natur nicht.

Es gibt einige Bücher, die ein einzelnes Mineral oder Spurenelement als das Heilmittel für eine ganze Reihe Krankheiten empfehlen, so empfiehlt Autor: Ana Maria Lajusticia Bergasa in ihrem Buch Buch: Kampf der Arthrose neben der Arthrose bei noch einer ganzen Reihe anderer Krankheiten Magnesiumverbindungen als Heilmittel4., Autor: Alan Lewis empfiehlt bei diversen Erkrankungen Buch: Selen5., eine ganze Reihe unspezifischer Symptome verschwanden Durch eine intravenöse Aufsättigungstherapie mit Eisensaccharose oder Eisencarboxymaltose6.. Da sich die Listen, wogegen das betreffende Mineral helfen soll jedoch überschneiden und im Falle der intravenösen Therapie die enthaltene Eisenverbindung nicht die Hauptursache für die Wirksamkeit der Infusion ist7., handelt es sich wohl offensichlich nicht um den Mangel an einem einzigen Mineral, sondern um ein generelles Ungleichgewicht im Mineralhaushalt. Manche Mineralien stehen im Übermaß zur Verfügung wie Salz (NaCl) und die Hauptbestandteile der Kunstdünger
VA41. Kersti: Düngung als Krankheitsursache
die anderen stehen in zu geringer Menge zur Verfügung.
V2. Kersti: Mineralien und Spurenelemente: Wie Düngung, raffiniertes Salz und Nahrungsmittelzusätze unsere Gesundheit gefährden
Dies bestätigte mir auch meine Ernährungsintuition.
V9.3 Kersti: Salzgeschichten

Unser raffiniertes (=gereinigtes) Speisesalz ist zweifellos eine Mitursache dieses Ungleichgewichtes. - Aber nicht weil es zu viel Natriumchlorid enthält, sondern weil es zu wenig andere Mineralien enthält. Deshalb ist es sinnvoll zum Kochen Salz mit natürlichem Mineralgehalt zu nehmen, wie beispielsweise Meersalz oder unraffiniertes Steinsalz.

 
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3. Jodiertes Salz und Jod in anderen Lebensmitteln

Auf Seite 213 ihres Buches " Buch: Jod-Krank" hat Autor: Dagmar Braunschweig-Pauli folgende Daten veröffentlicht:
Dieser Eifer, mit dem scheinbar alles Jodiert wird, überrascht, wenn man bedenkt, daß jemand der in Deutschland lebt auch ohne künstliche Jodzufuhr keinen bedenklichen Jodmangel zu befürchten hat. Wäre der Jodmangel in Deutschland so groß, daß man davon schwachsinnig wird, wäre unser Volk ganz sicher nicht als das Volk der Dichter und Denker bekannt. Der vielzitierte Kropf ist harmlos, kann oft durch Vitamin-D-Gaben geheilt werden und er kann - wie alle Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion - auch durch zu viel Jod hervorgerufen werden. Dagegen sind die Symptome, die durch zu viel Jod hervorgerufen werden, bei weitem nicht so harmlos, manchmal sogar tötlich. Die Jodierung von Mineralfuttergemischen und Salz kann man in diesem Zusammenhang nur als leichtfertige Gefährdung der Gesundheit vieler Menschen betrachten9..

Kersti

 
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Quelle

Warnung: Informiert euch bitte nicht nur aus einer Quelle. Meine Internetseite entsteht im Wesentlichen aus meinem Spaß an allem ungewöhnlichen und neuen. Als Ergänzung ist es mindestens nötig, sich aktuell über den Stand der Schulmedizinischen Forschung zu informieren.

Eine Krankenbehandlung erfordert sowohl theoretisches Wissen auf professionellem Niveau als auch jahrelange praktische Erfahrung. Das lesen weniger Bücher oder Internetseiten ersetzt keine jahrelange fachliche Ausbildung!

  1. Autor: Max Gerson: Buch: B7. Eine Krebs-Therapie. Fünfzig geheilte Krebsfälle. (1996) 27728 Ritterhude: Waldhausen Verlag. ISBN 3-89526-000-2
  2. Autor: Ralph Bircher: Buch: B11.1 Edition Wendepunkt. Heraus aus dem Labyrinth der Ungesundheit. Fundgrube zu Gesundheitsfragen. Ungeahnte Fülle wichtiger Fingerzeige. (1980) Bad Homburg: Bircher-Benner-Verlag, Edition Wendepunkt.
  3. Bild VA064.PNG: Welt: File:Taste buds.svg von Welt: User:MesserWoland von Wikimedia Commons
    Vielen Dank daß Du das Bild unter Welt: GNU 1.2, Welt: CC BY-SA 3.0, Welt: CC BY-SA 2.5, Welt: CC BY-SA 2.0, Welt: CC BY-SA 1.0 hochgeladen hast! Thank you very much!
  4. Autor: Ana Maria Lajusticia Bergasa: Buch: B90. Kampf der Arthrose. Ihre biochemische Behandlung. (1999) Steyr: Ennsthaler Verlag, ISBN 3-85068-139-4
  5. Autor: Alan Lewis: Buch: B108.1 Selen. Fakten ber ein Lebenswichtiges Mineral. Eine Untersuchung der Faszinierenden Möglichkeiten eines bemerkenswerten Spurenelements. (1983) Hoya: Semmelweis Verlag
  6. Autor: Beat Stephan Schaub, Autor: Frédéric von Orelli, Autor: Claude Rothen: Praxisstudie Eurofer IV Auswirkungen von individuell dosierten intravenösen Eisengaben bei Patientinnen mit Eisenmangel (Swiss Iron System SIS). BZ223. Zeitschrift: SIHO-Journal 2014, 1; 2-7 (Welt: Volltext 1, Welt: 2)
  7. Autor: Pierre-Alexandre Krayenbuehl, Autor: Edouard Battegay, Autor: Christian Breymann, Autor: Joerg Furrer, Autor: Georg Schulthess: Intravenous iron for the treatment of fatigue in non-anemic, premenopausal women with low serum ferritin concentration. In: Zeitschrift: Blood, Volume: 118, Issue: 12, Pages: 3222-3227 (Welt: Volltext)
  8. Autor: Jakob Vogel: Buch: B108.2 Ein schillerndes Kristall: Eine Wissensgeschichte des Salzes zwischen Früher Neuzeit und Moderne. (2008) Köln: Böhlau Verlag, ISBN: 978-3412150068
  9. Autor: Dagmar Braunschweig-Pauli: Buch: B112. Jod-Krank. Der Jahrhundert-Irrtum. (2000) Andechs: Dingfelder, ISBN 3-926253-58-4
  10. Autor: Faridun Batmanghelidj (Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Lippmann): Buch: B16. Wasser, die gesunde Lösung. Ein Umlernbuch. (1996) Freiburg im Breisgau: VAK, ISBN 3-924077-83-5

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/ ; Kersti_@gmx.de
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