erste Version: 12/2003
letzte Bearbeitung: 2/2012

VA138.

Homöopathie ist eine Wissenschaft

In dem Artikel
VA136. Kersti: Was ist eine Wissenschaft?
habe ich die Eigenschaften aufgezählt, die von einem Wissensgebiet zu fordern sind, damit man es als Wissenschaft betrachten kann. Hier gehe ich diese Punkte nun einzeln durch und überprüfe, ob sie auf die Homöopathie zutreffen:
  1. Die Fachsprache (Nomenklatur) der Homöopathie wurde schon durch Hahnemann geprägt.
  2. Es besteht ein allgemein anerkannter Grundschatz an Wissen. Die Grundlage dazu legte schon Hahnemann mit seinem "Organon der Heilkunst" später kamen weitere Lehrbücher hinzu, insebsondere die Repertitorien und der Nachweis der Wirksamkeit der Homöopathischen Mittel auch mit klinischen Studien. Zu diesem Wissen gehören
    • die Arzeneimittelbilder, wie man sie in den Kompendien und den Büchern mit Arzeneimittelbildern findet.
    • Die Similemethode "Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt"
    • Heilung von Krankheiten läuft von innen nach außen und von der Gegenwart in die Vegangenheit ab. Das Heißt im Verlauf einer Heilung werden innere Erkrankungen zu Hauterkrankungen und alte Krankheiten, die unterdrückt aber nicht ausgeheilt wurden erscheinen wieder in der Umgekehrten Reihenfolge ihres ursprünglichen Auftretens.
    • Seit Hahnemann ist bekannt, daß die homöopathischen Hochpotenzen keinen materiellen Wirkstoffe enthalten. - Inzwischen ist das auch nach neuestem wissenschaftlichen Stand erwiesen.
    • Als Grundlagenwissen sollte ein Homöopath sowohl die allgemeinen schulmedizinischen Lehrmeinungen als auch die weit verbreiteten alternativmedizinischen Methoden kennen, verstehen und richtig einordnen können.
  3. Es gibt einen Katalog von als für dieses Wissensgebiet als "wissenschaftlich" anerkannten Herangehensweisen und Forschungsmethoden.
    Auch dazu legte Hahnemann die Grundlage indem er festlegte
    • daß man immer nur ein Mittel auf einmal geben soll, damit man die Wirkung der einzelnen Mittel genau beobachten kann.
    • daß neue Mittel an Gesunden geschulten Beobachtern durch eine sogenannte "Arzeneimittelprüfung" erforscht werden sollen
    • daß bei jedem Patienten zuerst eine ausführliche Anamnese (=Krankengeschichte) erhoben werden soll, die sowohl Krankheiten, als auch Charaktereigenschaften als auch die Konstitution des Patienten erfragt.
    • Daß die Wirkung der Mittel durch eine ausführliche Beobachtung und weitere Befragung des Kranken mitverfolgt werden soll.
  4. Es gibt einen Katalog an fachtypischen Wissensvermittlungmethoden.
    • Von einem Homöopathen wird in allgemeinen erwartet daß er sich sein Wissen zum überwiegenden Teil durch Selbststudium erwirbt.
    • Ein Homoöpath ein Lehrbuch wie "Organum der Heilkunst" kennen und verstanden haben.
    • Bücher mit "Arzeneimittelbildern" besitzen und einige Arzeneimittelbilder auswendig kennen.
    • Ein Repertitoriom wie "Kents Repertitorium" verwenden, also ein Buch, das die Arzeneimittel nach ihren Symptomen geordnet auflistet.
    • selber ans Arzeneimittelprüfungen teilgenommen haben
    • sich bei der Behandlung seiner Patienten an die Regeln halten, die Hahnemann für die Forschung aufgestellt hat.
  5. Es gibt akademische Abschlüsse, die im gesamten Wissensbereich als Grundausbildung für Fachwissenschaftler anerkannt sind.
    Wer Arzt oder Heilpraktiker ist und die Homöopathie nach den oben aufgezählten Grundsätzen erlernt hat, wird allgemein von den homöopathischen Kollegen als Homöopath erkannt und anerkannt. Ob es eine Schule oder Universität gibt, die speziiell Homöopathie als Studiengang anbietet, habe ich nicht überprüft, ich halte es aber für sehr wahrscheinlich.
  6. Es besteht ein reger Wissensaustausch zwischen einer großen Gruppe an Wissenschaftlern.
    Das ist unzweifelhaft der Fall.
Zusammengefaßt kann man also sagen, daß Homöopathie schon seit fast 200 Jahren als Wissenschaft bezeichnet werden kann.

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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/     E-Mail an Kersti_@gmx.de