erste Version: 2/2009
letzte Bearbeitung: 10/2015
Peter ist ein Mann, der ganz lieb ist und sich alles gefallen läßt. Er ist Alkoholiker und immer wenn er besoffen ist, wird er gewalttätig.Wenn ein Mensch besoffen ist, kommt es oft vor, daß seine verdrängten Persönlichkeitsanteile an die Oberfläche kommen. Dadurch wird dann ein Muster offensichtlich, das bei erfolgreicher Verdrängung nur verdeckt vorhanden ist. Auch Menschen, die keine Alkoholiker sind, verdrängen Anteile ihrer eigenen Persönlichkeit. Manche tun das Tag für Tag weitgehend erfolgreich und wundern sich dann, warum ihnen die Fähigkeiten und tiefe Gefühle fehlen, die zu diesen verdrängten Persönlichkeitsanteilen gehören.
Bei anderen wird zu verschiedenen Zeiten des Tages oder des Jahres ein jeweils anderer Persönlichkeitsanteil verdrängt und sie wissen dann für einige Teile des Tages nicht was sie gemacht haben. Menschen bei denen das so abläuft nennt man Multiple Persönlichkeit.
VA218.1
Die Multiple Persönlichkeit
VB158.
Therapie von Multiplen Persönlichkeiten und die Angst des Therapeuten vor seinem multiplen Patienten
Doch mit jedem Anteil, den wir verdrängen, verlieren wir auch einen Teil unserer Kraft und einen Teil unserer Weisheit. Ein Mensch der große Teile seiner eigenen Persönlichkeit abgespalten und verdrängt hat, verliert auch einen großen Teil der Fähigkeiten, die er hat und einen erheblichen Teil seiner Weisheit, Durchsetzungskraft, Flexibilität, Lebensfreude, Gefühlstiefe und Fantasie.
S36.
An die verdrängten Anteile, MP3
Wenn die Gruppenseele sich bewußt wird, daß sie einen solchen Anteil verloren hat, gibt es diverse Möglichkeiten, sie zu suchen und zu finden. Umgekehrt können Heilungen an den feinstofflichen Körper einer verlorenen Seele dazu führen, daß sie wieder eine Verbindung zur zugehörigen Gruppenseele aufbaut.
VA217.
Auffinden und zurückholen verschwundener
Seelenanteile
Das Auffinden und integrieren von Anteilen kann schmerzhaft, anstrengend und frustrierend sein. Wir haben die Anteile verdrängt um unangenehme Eigenarten, Probleme und seelische Verletzungen loszuwerden. Wenn wir sie wieder integrieren wollen, müssen wir die seelischen Verletzungen heilen, die Probleme richtig lösen und eine Möglichkeit finden, die Fähigkeiten, die wir als unangenehme Eigenarten wahrnehmen, sinnvoll zum eigenen und zum allgemeinen Nutzen einzusetzen. Heilen ist Arbeit, Probleme lösen ist Arbeit und eigene Anteile darrin unterrichten und von ihnen zu lernen, wie man ihre fähigeiten sinnvoll einsetzt ist ebenfalls Arbeit. Wegen den unangenehmen Gefühlen und der Arbeit die mit dem Integrieren verbunden ist, kann man nicht beliebig viele Anteile beliebig schnell integrieren, sondern man muß das Tempo seinen Fähigkeiten anpassen.
In diese Kategorie zählen beispielsweise auch Anteile, die nur noch sterben wollen.
VA222.3.2.4.b1
Selbstmordabsichten aus einem früheren Leben
Menschen die ihre Verletzungen verdrängen, gehen unnötige Risiken ein, mit denen sie sich selber in Gefahr bringen und letztlich verletzen oder sogar umbringen. Wer seine Gefühle und Schmerzen verdrängt, merkt es nicht, wenn er sich selbst wehtut und ist deshalb oft gemein zu sich selbst.
Daher wird diese Person immer dieselben Fehler aus immer denselben Gründen wiederholen. Dies geschieht in diesem Leben, indem wir und Freunde und Sitzuationen aussuchen die für uns schädlich sind.
VB154.1.1.2
Das verdrängte Negativ und schlechte Erfahrungen
Es geschieht aber auch bei der Planung unserer leben, indem wir bei der Planung eines Lebens die Teile verdrängen, mit denen wir nicht klarkommen würden und deshalb Lebensplanungen zustimmen, die nicht in unserem Interesse sind.
VB143.4
Verdrängung in der Lebensplanung
Wenn man zutiefst verletzte Anteile wieder in die eigene Gesamtpersönlichkeit integriert, dann weiß man nachher, woran man gefährliche und verletzende Situationen erkennt und lernt dadurch, sich vor Gefahren zu schützen.
Kinder von Alkoholikern, Menschen bei denen Mißbrauch und Gewalt zum Alltag in der Kindheit zählten und Menschen die oft seelisch tief verletzt worden sind, landen oft deshalb bei Menschen, die dieselben Fehler haben wie die eigenen Eltern, weil sie sich überwiegend an die positiven Erfahrungen mit den Eltern erinnern und die meisten der schlechten Erfahrungen verdrängt haben. Dadurch entstehen dann Phänomene wie das, daß man Angst, die man vor einem Menschen hat, mit Liebe verwechselt.
VB73.2
Das Kribbeln im Bauch, wenn man verliebt ist, ist Angst
Einige Familien haben Elemente in ihrer Erziehung, die für jeden vernünftig denkenden Menschen völlig indiskutabel sein sollten.
S49.
Weißenfels, MP3
Seltsamerweise werden gerade diese Elemente der Erziehung auch in gebildeten Familien von Generation zu Generation weitergegeben und oft heftig verteidigt1.. Das zeigt sich beispielsweise beim Umgang der Betroffenen mit der Beschneidung:
VA207.
Beschneidungen
Das Kind, das mit Schlägen so mißhandelt wurde, daß es täglich eine Todesangst auszustehen hatte und deshalb vielleicht schon im Krankenhaus war, meint als Erwachsener die Schläge hätten ihm ja nicht geschadet und wären deshalb gut. Das Kind, zu dessen Erziehung zwar durchaus Schläge gehört haben, die aber nicht als ernsthaft bedrohlich empfunden wurden, differenziert da durchaus - "Da kann ich meine Mutter verstehen und da hatte sie unrecht." Und hier werden die Schläge auch als Ausdruck eines Interessenkonfliktes verstanden, nicht als "gute" Erziehungsmethode, die nur zum Besten des Kindes ist. Daneben gibt es noch die Erziehung über Einsicht - als antiautoritäre Erziehung bekannt - wo Schläge nur dann auftreten, wenn die Mutter oder der Vater, manchmal aber auch das Kind nicht mehr weiterweiß.
VB136.1.1.6
Erziehung durch Personen auf Moralstufe 6: Antiautoritäre Erziehung
Sie sind dann auch erzieherisch fast unwirksam. Was das Kind nicht eingesehen hat, wird nicht befolgt.
Bei verhältnismäßig harmlosen Situationen, wo ein Protest respektiert wird, weiß das Kind sowohl als Kind als auch später als Erwachsener ganz genau, daß da ein Fehler passiert ist.
Auch beim Thema Mißbrauch stellt man fest, daß diejenigen, die eine harmlose Erfahrung normalerweise als Fehler erkannt wird, während schwere Erziehungsfehler oft von den Opfern verteidigt werden, bis sie im Rahmen einer Therapie aufgearbeitet worden sind.Die Ohrfeige
Eine Mutter gibt ihrem dreijährigen Sohn ein Küßchen auf die Wange.
"Mutti nicht naßmachen!" protestiert der Kleine.
Die Mutter ist mit ihren Gedanken nicht wirklich im Hier und jetzt. Sie denkt bei diesen Worten an ihre eigene Tante, die ihr immer furchtbar nasse und ekelige Küßchen gegeben hat, was ihr damals furchtbar unangenehm war, die aber sich das nicht hat verbieten lassen. Sie denkt:
"So naß kann mein Küßchen noch nicht gewesen sein!" wischt sich den Mund trocken und gibt dem Kind ein zweites Küßchen.
"Mutti nicht naßmachen!" protestiert der Kleine.
Die Mutter ist völlig irritiert, ihr Mund kann doch nicht naß gewesen sein? Sie wischt sich den Mund erneut trocken und gibt dem Kind einen dritten Kuß.
Das Kleinkind holt aus und gibt der Mutter eine Ohrfeige, daß sich alle fünf Finger auf ihrer Wange abzeichnen. Die Mutter stutzt, denkt "Er hat ja recht!" und ihr wird klar, daß der Junge einfach kein Küßchen wollte. Das Kind wird nicht bestraft.
Noch als Erwachsener ist der Junge der Ansicht, daß Mißbrauch mit einem aufgezwungenen Küßchen beginnt.
Dies ist beispielsweise auch der Grund warum sich die weibliche Beschneidung über mehrere Wechsel der heimischen Religion und über einige kulturelle Änderungen hinweg als "religiöse Pflicht" erhalten hat.
VA207.x
Was macht Beschneidungen so immun gegen Veränderungen?
Wer also seine wehrlosen und verletzten Anteile verdrängt, weiß nachher nicht mehr, welche Handlungen verletzen und wird dadurch letztlich selber zum Täter.
Alice Miller hat mehrere Bücher darüber geschrieben, warum Kinder gerade die schweren Erziehungsfehler und Mißhandlungen durch ihre Eltern verteidigen.1., 2.
Ein Lied daß ich speziell für Kind-Anteile geschrieben habe, ist Folgendes.
S37.
Kinder des Lichts und der Liebe, MP3
Wenn ein Kind mißbraucht wird und dabei neben Schmerz und Ekel auch sexuelle Erregung erlebt und die auch mal genießt, dann ist das vielleicht ein so unerträgliches Gefühlschaos, daß man die angenehmen Gefühle verdrängt, um den Täter besser hassen oder fürchten zu können und sich nicht dermaßen zerrissen zu fühlen.
Auch wenn eine Person als Hure arbeitet, könnte sie es als höchst unpassend empfinden, wenn sie sich dann in ihre Freier verliebt oder ihre Arbeit genießt und beides deshalb verdrängen, wenn es auftritt.
Wenn man sich freut, weil den Eltern etwas Schlimmes passiert ist, weil man findet: "Jetzt sehen die auch mal wie das ist! - Die tun mir schließlich auch immer weh!" - dann fürchtet man vielleicht für dieses unerlaubte Gefühl bestraft zu werden, indem die Eltern einen im Stich lassen. Und das löst Todesangst aus.
Menschen, die angenehme Gefühle in Situationen verdrängen, wo sie diese Gefühle nicht sinnvoll verarbeiten können, können diese angenehmen Gefühle dann nachher auch dann nicht erleben, wenn sie sie passend finden würden oder sich herbeiwünschen würden. Deshalb führt Mißbrauch oft dazu, daß man Sexualtität nicht mehr genießen kann. Und wenn man Schadenfreude verdrängt kann man sich auch in anderen Situationen vielleicht nicht mehr freuen.
Gewalttätige abgespaltene Anteile der eigenen Persönlichkeit werden oft als Verbrecher empfunden, weil sie alles kaputtschlagen. Sie tragen den Zorn der eigenen Persönlichkeit und da dieser Zorn nicht bei dem, der Unrecht getan hat, abgegeben werden durfte, entläd er sich in den unpassendsten Situationen. Ein Mensch, der seine wütenden und kämpferischen Anteile abspaltet, wird dadurch wehrlos und machtlos. Wer seine zornigen Anteile aus dem Bewußtsein verdrängt wird dadurch zum wehrlosen Opfer oder opfert sich sogar selber auf.
Es kommt auch vor, daß Menschen tatsächlich Verbrechen begehen - wie Kindesmißbrauch - und den Anteil abspalten, der das tut und deshalb nicht wissen, daß sie ihr Kind sexuell mißbrauchen oder mißhandeln.
Wenn man sie wieder integriert, statt sie weiterhin abzuspalten, gewinnt man zwei Fähigkeiten. Zum einen bekommt der wieder integrierte wütende Anteil dann das Wissen der Gesamtpersönlichkeit, warum nicht jede Möglichkeit, Zorn auszudrücken, zum Ziel führt. Das heißt, man lernt dadurch seinen Zorn in nützliche Bahnen zu lenken. Zum anderen bekommt die Gesamtpersönlichkeit dadurch ihre Durchsetzungskraft zurück. Das heißt, man hat dadurch mit der Zeit weniger Gründe, maßlos zornig zu sein, weil man ja die Übeltäter jetzt mit angemessenen Worten und Taten erfolgreich in die Schranken weisen kann.
Wer seine Wut angemessen ausdrücken kann, wenn jemand ihm Unrecht tut, hat es nicht nötig zu hassen, sondern die Wut kühlt ab, sobald die Situation vorbei und das Problem gelöst oder einfach nicht mehr aktuell ist. Wenn Worte das Problem lösen können, will er nicht zuschlagen.
Auch wenn Erwachsene in Situationen sind, wo sie keinerlei Möglichkeit haben ihre grundlegensten Interessen zu vertreten, verführt sie das zu hinten herum gemeinem Verhalten, wie die Sklaven der adeligen Familie aus dieser Geschichte.
F566.
Ich wußte sofort, daß sie sein "Ich bin doch kein Sklave!"-Getue zum Anlaß nehmen würden, den jungen Mann mit allem zu traktieren, was seiner Ansicht nach nur Sklaven zustünde
F573.
Ich hätte nie gedacht daß es einem adeligen Jungen in dem Hof seiner eigenen Eltern passieren kann, daß er in etwa so vernachlässigt wird, wie ein Straßenjunge!
Wenn ein Mensch hinten herum gemein handelt ist ihm oft nicht bewußt, worüber er wirklich wütend ist und daß er sein Gegenüber verletzt. Wer oft hinten herum gemein ist, zerstört sich damit letztlich all seine sozialen Beziehungen, da er Probleme mit ihnen nicht löst, indem er sie direkt anspricht, sondern an einer Stelle für das vermeintliche oder reale Unrecht straft, an der derjenige, der die Rache abbekommt nicht weiß, wofür er gerade bestraft wird.
Die Menschen mit denen der hinten herum Gemeine so umgeht, haben deshalb keinerlei Möglichkeit, sich den Wünschen desjenigen, der hinten herum gemein ist, anzupassen und werden ihm, da sie nicht wissen was er will immer neue Gründe bieten, sich zu ärgern.
Wer seine verängstigten und haßerfüllten hinten herum gemeinen Anteile integriert, wird sich dadurch bewußt, worüber er wirklich wütend ist und hat dadurch erst die Möglichkeit, seine Probleme mit anderen Menschen zu lösen.
Wenn ein Lehrer Minderwertigkeitskomplexe hat, weil seine Eltern oder seine eigenen Lehrer ihm eingeredet haben, wer wäre dumm, so geht er nicht zu seinen Eltern oder Lehrern und hält ihnen diesen Fehler vor, sondern er geht zu seinen intelligentesten Schülern und sagt ihnen Dinge, die ihr Selbstbewußtsein untergraben.
Sehr oft geschieht das sogar unter dem Vorwand, ihnen helfen zu wollen und dem hinten herum Gemeinen ist nichts als die Absicht helfen zu wollen bewußt.
Sobald dem Helfenwoller bewußt wird, wie wütend er ist und warum, verschwindet die Neigung, sich an Machtlosen zu rächen, statt sich an den wirklichen Täter zu wenden. Dann erst kann er lernen Menschen, die selber nur Opfer sind, wirklich zu helfen. Der nächste Schritt, ist es die eigenen seelischen Verletzungen zu heilen. Manche Gründe für den Zorn stellen sich danach als inzwischen gegenstandslos heraus: Der frühere Täter hat inzwischen keinerlei Macht mehr über sein früheres Opfer und hat vielleicht schon das gelernt, was er lernen konnte. Vielleicht hat er wieder in Ordnung gebracht, was sich in Ordnung bringen läßt und in den meisten Fällen war er sowieso vorher selber ein machtloses Opfer gewesen. Manchmal sind aber auch noch Handlungen erforderlich: Wenn eine Mutter durch ihre eigenen Eltern geschädigt wurde, sind ihre Kinder vielleicht bei diesen Großeltern nicht sicher und man muß entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Wer seine verängstigten und haßerfüllten hinten herum gemeinen Anteile integriert, lernt dadurch zu erkennen, wer in seinem Umfeld Täter ist und wer Opfer. Er hört auf, sich einzubilden, daß er sich gegen sein neugeborenes Kind verteidigen müsse oder daß sein Dreijähriger ein furchtbares Ungeheuer wäre, dessen maßlose Bosheit mit Erziehungsmaßnahmen unterdrückt werden müsse. Er hört aber auch auf, sich einzubilden seine Eltern wären die reinsten Engel gewesen, die alles was sie getan haben nur taten, um ihm etwas Gutes zu tun. Er sieht daß Eltern genau solche fehlbaren Menschen sind wie er selbst auch. Er gesteht anderen Fehler zu und ist fähig seine eigenen Fehler wahrzunehmen.
Denselben grundsätzlichen Fehler machen Menschen auch beim Mobbing.
O4.
Unterbindet Ausgrenzung in der Schule soziales Lernen?:
4.
Defizite der ausgrenzenden Gemeinschaft
Wenn Teile des eigenen Wissens auf diese Weise verboten werden, führt das dazu daß man unangemessen handelt, weil man die Wahrheit nicht ernst nimmt, daß man seelisch wie gespalten ist und zu Vergeßlichkeit. Auch Altersdemenz ist darauf zurückzuführen, daß Vergessen zur Gewohnheit wird und das auf die körperliche Ebene absinkt.
V257.
Leben in zwei getrennten Welten
Wenn man sich entscheidet, solche Ideen zuzulassen und sie bewußt und rational auf Stimmigkeit zu prüfen, tritt oft die Angst auf, verrückt zu werden oder böse zu sein, da das zwei der Mechanismen sind, mit denen die Gesellschaft dafür sorgt, daß man gewisse Ideen unterdrückt.
V320.
Im oberen Teil der Brücke wird man verrückt!
Wirklich verrückt wird man natürlich nicht, sondern man nimmt einfach die Welt vollständiger wahr
und kann erst Lösungen für die Probleme finden, die die Gesellschaft nicht zu lösen weiß, weil sie sie nicht als Probleme erkennt, sondern für unveränderliche Realitäten, Naturgesetze oder Göttliche Gesetzen hält. Ketzer-Anteile und verrückte Anteile braucht man daher, um seine scheinbar unlösbaren Probleme zu lösen.
VB62.
1.2 Aufösung von Problemen, die man für unveränderliche Tatsachen hielt, statt sie als persönliche Probleme wahrzunehmen
Der andere Grund für "Faulheit" ist eine Depression, bei der man sich lustlos und sehr traurig fühlt. Lustlos, traurig und krank wird man, wenn man nicht die Dinge anstrebt, die man wirklich haben will, sondern sein Leben mit lauter Dingen füllt, die andere von einem wollen.
Menschen die eigentlich weinen möchten und es aber verdrängen, werden oft inkontinent, daß heißt sie können nicht verhindern, daß sie sich ständig in die Hose machen.
S41.
Inkontinenz: Das sind Tränen, MP3
Wenn man die erschöpften, kraftlosen und traurigen Anteile wieder in seine Persönlichkeit integriert, wird man dadurch achtsamer und hört auf, sich selbst zu übergehen. Dadurch fühlt man sich nach und nach lebendiger und krafvoller.
Unsere inneren Workaholics wissen welche Arbeit getan werden müßte und haben das Gefühl, sie könnten das niemals rechtzeitig schaffen. Sie haben aber, so lange sie abgespalten haben, kein Wissen, wie sehr sie alle anderen Anteile überfordern und sie wissen oft nicht, daß es auch eine Möglichkeit gegeben hätte, einiges einfacher zu erledigen. Manche der "unbedingt notwendigen Arbeiten" sind tatsächlich auch schlicht unnötig, da das Ziel, das damit erreicht werden soll, auf diesem Wege prinzipiell nicht erreicht werden kann.
Wenn man Kontakt zu verdrängten Workaholics aufbaut, ist das erste Anzeichen des kontakts eine innerhalb von kürzester Zeit auftauchende Erschöpfung.
VA230.2.4.b1
Verdrängte Workaholics und die Instant-Erschöpfung
Wenn man sie wieder integriert, kann man daher besser die Arbeit an die eigene Leistungsfähigkeit anpassen und auch besser begreifen, welche Arbeiten schlicht unnötig sind und welche notwendigen Aufgaben man bisher verdrängt hat.
Merke: Sich überfordern ist nicht der schnellste Weg eine Aufgabe zu erledigen! Wer sich überfordert, vermehrt die zu erledigende Arbeit, indem er zu viele Fehler macht. Er überlastet den Körper und das seelische System so, daß irgendwann für viel zu lange Zeit gar nichts mehr geht.
Die inneren Workaholics sind die Anteile die alles nötige erledigen wollen und auch den nötigen inneren Antrieb dazu haben. Sie helfen daher gegen Antriebslosigkeit.
Wenn man diese Anteile wieder integriert, spürt man plötzlich, daß man sich durch diese Ablehnung zutiefst verletzt oder entheiligt gefühlt hat. Man begreift, daß diese verdrängten Anteile wesentliche Anteile der eigenen Persönlichkeit sind. Mit diesen wurden oft auch sehr wesentliche Fähigkeiten unserem Zugriff entzogen.
VA228.3
Dir kann keiner helfen? Damit können wir dienen!
Menschen die viele verschiedene Anteile verdrängt haben sind oft unflexibel und fühlen bei dem, was sie erleben, scheinbar nicht das geringste. Sie erleben das, was sie erleben, nicht wirklich und haben deshalb das Gefühl, als würde die Zeit immer schneller und schneller vergehen. Als wäre schon wieder Weihnachten, wenn Ostern gerade erst vorbei ist.
Oft fangen sie auch an, sich selbst die Haut zu ritzen oder sich körperlichen Schmerz zuzufügen, weil sie all ihre Gefühle verdrängt haben und wenigstens irgendetwas fühlen wollen, damit in ihnen nicht eine so furchtbare Leere herrscht.
Auch Suchtverhalten gleich welcher Art ist ein Zeichen von Verdrängung. Wer Vieles verdrängt hat, weiß nicht mehr was ihm fehlt und sucht deshalb das, was er braucht an Stellen, wo es nun wirklich nicht zu finden ist.
VA211.
Sucht ist, wenn man etwas an einer Stelle sucht, wo es nicht zu
finden ist
Weitere Quellen waren
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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