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letzte Bearbeitung: 1/2010

VB85.

1. ADHS - Die Suche nach Nervenkitzel

Übergeordneter Artikel:
VA263. Kersti: Haben Kinder mit ADHS eine unrealistische Selbsteinschätzung?
Beispielgeschichte, Kersti:

In lebensgefährlichen Situationen fühlt man sich wunderbar

Ich bin in meinem Leben mehrfach in lebensgefährliche Situationen geraten. Und das war ein wunderbares Gefühl. Nie habe ich mich so klar, so wach gefühlt wie in diesen Situationen.
  1. O7.C3 Kersti: Als das Fahrrad so schleuderte, sah ich alles in Zeitlupe
  2. Nicht gefährlich, aber löste dieselbe instinktive Reaktion aus:
    O7.C3 Kersti: Der Fluchtinstinkt und ein Hund im Taschenformat
  3. Nicht lebensgefährlich aber immer noch gefährlich genug:
    E4: Kersti: Nächtliche Begegnung
  4. Der Bus (lebensgefährlich) in:
    O7.61 Kersti: Geistführer, Schutzengel, Betreuer
  5. Vermutlich eine versuchte Vergewaltigung:
    O7.58 Kersti: Kersti: Ich konnte es nicht lassen, mich noch einmal umzudrehen und ihm zuzugrinsen

Nach dem Erlebnis mit dem Bus wurde mir bewußt, wie gerne ich an diese lebensgefährlichen Situationen zurückdachte. Ich schwelgte geradezu in der Erinnerung an dieses wunderbare Gefühl, diese Klarheit und meine Reaktionsschnelligkeit. So wollte ich immer sein! Und dann wurde mir bewußt, daß ich hier auf mich selbst aufpassen mußte: Es war ein große Versuchung, sich in Lebensgefahr zu begeben, um dieses wunderbare Gefühl immer wieder zu erleben. Und Selbstmord wollte ich schließlich nicht begehen.

Gefahr ist für Menschen mit ADHS eine große Versuchung, denn in diesen Situationen führt der Adrenalinausstoß dazu, daß sie sich ruhig und gleichzeitig wach fühlen, wie sonst nie. Menschen ohne ADHS fühlen sich in solchen Situationen nicht so gut, deshalb stellen Gefahren oder scheinbare Gefahren für sie keine solche Versuchung dar.

1. Sie können die Möglichkeiten und Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit nicht richtig einschätzen. Vielfach begeben sie sich dadurch in gefährliche Situationen: Sie versuchen sich an halsbrecherischen Kunststückchen, springen über viel zu hohe Hindernisse.1.

Ist also nicht zutreffend: dieses Verhalten ist nicht auf eine unrealistische Selbsteinschätzung zurückzuführen, sondern auf die Versuchung, die der Nervenkitzel für Menschen mit ADHS bedeutet. Ob sich Kinder mit ADHS ernsthaft in Gefahr begeben, oder sich nur ein paar unnötige Schrammen damit einhandeln, hängt vor allem davon ab, wie viel ihnen das Leben wert ist.

Kersti

Folgender Abschnitt: VB88. Kersti: 2. ADHS - Der Neid auf Manager und Professoren

Quelle

  1. Autor: Margarete Imhof, Autor: Klaus Skrodzki, Autor: Marianne S. Urzinger: Buch: B131.5 Aufmerksamkeitsgestörte, hyperaktive Kinder und Jugendliche im Unterricht (1999) Donauwörth: Auer Verlag
V40. Kersti: Als käme ich von einem anderen Stern
V41. Kersti: Das Gewicht einer Gabe
V92. Kersti: ...als hätte ihnen jemand das Denken verboten!
V221. Kersti: Abschirmen - das wichtigste, was jeder lernen muß, der auf die höheren Sinne zurückgreift
V237. Kersti: Was ist ein Gedankenkristall
V239. Kersti: Sprachliches Denken
V240. Kersti: Intuition
V241. Kersti: Vernetztes Denken wird nur bei inaktiver Gehirnrinde bewußt
V242. Kersti: Legasthenie und vernetztes Denken
V306. Kersti: Eine rein körperliche Unfähigkeit, mit Streß umzugehen
VA3. Kersti: Warum spirituelles Lernen so irritierend ist
VA15. Kersti: Legasthenie als Krankheit
VA48. Kersti: Direkte Zensur - indirekte Zensur - Gedankenzensur
VA50. Kersti: Denken verboten Schilder...
VA75. Kersti: Das Gefühl, daß die Welt in Ordnung ist
VA89. Kersti: Ist Erleuchtung vielleicht ziemlich blöd, wenn man sie erreicht?
VA166. Kersti: Eine Schule für Indigokinder?
VA174. Kersti: Wie man sich von fremden Gedanken und Gefühlen abschirmt
VA194. Kersti: Sind Esoteriker verrückt?
VA220. Kersti: Empathie: Wie unterscheidet man eigene Gefühle von fremden?
VA238. Kersti: Ist ADHS eine Krankheit?
VA254. Kersti: ADHS: Du kannst ja, wenn Du willst!
VA256. Kersti: Werden Indigokinder irrtümlicherweise auf ADHS behandelt?
VA260. Kersti: Leben mit der Fähigkeit zu vernetztem Denken
VA264. Kersti: ADHS: Schwäche oder Dominanz der rechten Hirnhälfte?
VA265. Kersti: ADHS: Ein wenig ausgeprägtes Bestrafungs- und Motivationssystem im Gehirn?
VA267. Kersti: Die Spanne zwischen Dogmatismus, Kreativität und Chaos - oder - Ist Ritalin bei ADHS Doping?
VA268. Kersti: Warum mich Bücher über ADHS oft wütend machen
VA286. Kersti: Wie finde ich heraus, was das richtige Niveau für einen hochbegabten Schüler ist?
VA290. Kersti: Magische Hochbegabung

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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