erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 9/2016

VB197.

Zivilisation erfordert Kritik

Inhalt

VB197.1 Kersti: Sinnvolle Kulturkritik erfordert Wertschätzung der Kultur
VB197.2 Kersti: Zivilisation ist notwendig
VB197.3 Kersti: Zivilisation ist fehleranfällig
VB197. Kersti: Quellen

 
Inhalt

Sinnvolle Kulturkritik erfordert Wertschätzung der Kultur

Oft wird das Wort "Kulturkritiker" oder "Zivilisationskritiker" verwendet und mit der Vorstellung verbunden, eine solche Kritik würde darauf beruhen, daß die Kritiker das Kritisierte nicht wertschätzen würden.

Tatsächlich bedeutet Kritik nicht ausschließlich eine negative Bewertung. Das Wort hat zwei Bedeutungen. Einmal bezeichnet es die Fähigkeit einen Gegenstand einfach neutral zu beurteilen, um ihn einzuschätzen, andererseits bezeichnet es eine negative Beurteilung und eine Benennung der Fehler, um diese Fehler zu verbessern.

Beides ist nicht so weit voneinander entfernt. Denn das erste, was wir tun, wenn uns ein Thema begegnet, ist nämlich immer eine Kritik im Sinne einer neutralen Beurteilung. Nur wenn der Gegenstand dieser Beurteilung dann als wichtig oder gut genug betrachtet wird, um ihn weiter zu verfolgen, werden die Fehler interessant. Es ist eine sinnlose Arbeit, etwas ausführlich zu kritisieren, was schon durch das erste Screening gefallen ist, weil es von vorneherein nutzlos erscheint. Eine sinnvolle Kritik baut immer auf Wertschätzung auf.
V13. Kersti: Ich würde mir nie die Mühe machen, etwas zu kritisieren, was ich schlecht finde
Eine sinnvolle Kritik ist auch immer eine konstruktive Kritik, die darauf ausgerichtet ist, das Kritisierte zu verbessern und zu perfektionieren.
V107. Kersti: Der Unterschied zwischen konstruktiver und freundlicher Kritik
Eine reine Abwertung und Fehlersuche führt nicht zum Ziel, man muß auch Verbesserungsvorschläge machen.
VA61. Kersti: Kritikfähigkeit hat zwei Seiten

Gleichzeitig ist unsere Kritikfähigkeit die Grundlage unserer Fähigkeit mit schwierigen sozialen und sachlichen Problemen umgehen zu können.
O2: Kersti: Toleranz als Fähigkeit, OI2.

Kurz: Zivilisationskritik dient nicht der Abwertung unserer Zivilisation sondern ihrer Verbesserung.

 
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Zivilisation ist notwendig

Als Zivilisation (von lateinisch civis: ‚römischer Volksangehöriger‘, ‚Städter‘; seit dem Hochmittelalter ‚Bürger‘) wird eine menschliche Gesellschaft bezeichnet, bei der die sozialen und materiellen Lebensbedingungen durch technischen und wissenschaftlichen Fortschritt ermöglicht und von Politik und Wirtschaft geschaffen werden. Allgemeingültige Kennzeichen für Zivilisationen sind die Staatenbildung, hierarchische Gesellschaftsstrukturen, ein hohes Maß an Urbanisierung und eine sehr weitgehende Spezialisierung und Arbeitsteilung.1.

Die für den Menschen ursprüngliche Lebensweise, an die wir am Besten angepaßt sind, da wir so den größten Teil der menschlichen Geschichte gelebt haben, ist die des Jägers und Sammlers. Während das in den meisten Fällen nicht zur Ausrottung der betreffenden Tierarten führte, geschah das manchmal schon.
VA234.1.1.1 Kersti: Aufstieg: Schon in der Steinzeit haben Menschen Tierarten ausgerottet
O5.30.2 Kersti: Die Blitzkrieghypothese zur Ausrottung der großen Pflanzenfesser beim Eintreffen des Menschen auf den Kontinenten
Sehr viel häufiger werden aber die Tiere und Pflanzen, die der Mensch nutzt, in dieser Kulturphase aber einfach so viel seltener, daß dies, zusammen mit der Vermehrung der Menschen nicht mehr ausreicht, um alle in einem bestimmten Gebiet lebenden Menschen zu ernähren. Der Mensch löst dieses Problem zunächst durch Auswanderung, auf lange Sicht aber durch einen Wechsel in die nächste Kulturstufe.

Als nächste Kulturstufe wird die Lebensweise der wandernden Hirten angesehen.

Jäger und Sammler hielten immer schon verschiedene Wildtiere als Heimtiere, die sie von Hand aufzogen. Manche von ihnen werden von den Frauen auch an die Brust genommen und zusammen mit den eigenen Kindern gestillt. Die Größe dieser Tiere konnte von der eines kleinen Vögelchens bis hin zu einem Bär oder Elch variieren. Als der Lebensraum nicht mehr alle vorhandenen Menschen als Jäger und Sammler ernähren konnte, wurden sehr wahrscheinlich diejenigen Heimtiere zu Nutztieren umgewidmet, die sich in Gefangenschaft fortpflanzen konnten, deren Nachkommen zahm blieben und als solche nützlich waren.2. Über Rinder, Schafe und Ziegen konnte der Mensch damit die Zellulose des Grases als Nahrung nutzen, die er selbst nicht verdauen kann. Sie konnten das natürlich auch schon, als diese noch Wildtiere waren, durch die Jagd wurde das Gras aber um so schlechter genutzt, je mehr gejagt wurde. Außerdem haben Raubtiere von einem hohen Wildbestand genauso stark profitiert wie Menschen, während der Mensch sie von seinen gezähmten Nutztieren fernhält. Es können also mehr Hirten von demselben Land leben als dort Jäger und Sammler leben können.

Als darauffolgende Kulturstufe gilt die des Bauern. Zu behaupten, es würde sich hierbei nur um eine einzige Kulturstufe handeln, ist jedoch irreführend. Die frühen Steinzeitbauern hatten bei weitem keine so wirksame Landwirtschaft betrieben, wie wir das heute tun.

In der ersten Phase der Jungsteinzeit in Mitteleuropa wurden nur Lößlandschaften für den Ackerbau genutzt, vermutlich weil mit den damaligen Werkzeugen schwerere Böden nicht bearbeitet werden konnten. Überall wo Ackerbau betrieben wurde, führte das zu einer Bevölkerungsexplosion, da hierdurch mehr Menschen ernährt werden konnten. Erst nach und nach wurden mit der Verbesserung der Bodenbearbeitungsgeräte immer ärmere Böden und Hanglagen unter den Pflug genommen.3.

In der jüngeren Steinzeit (4500 bis 2200 v.Chr.) wurden in der der Urwechselwirtschaft die Felder einige Jahre bestellt und dann brach liegengelassen, während neue Felder gerodet wurden. In der jüngeren Eisenzeit (Mitteleuropa: 450 v. Chr.–Ende 1. Jahrhundert v. Chr., La-Tène-Kultur) entstand wahrscheinlich die Dreifelderwirtschaft.4. Erst im Frühmittelalter setzte sich die Dreifelderwirtschaft gegen die Urwechselwirtschaft durch5.. Da das Land nun dauerhaft genutzt wurde, ermöglichte dies eine höhere Besiedlungsdichte.

VA71.1 Kersti: Geschichte des Getreideanbaus und der Getreidenutzung

 
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Zivilisation ist fehleranfällig

VA75. Kersti: Das Gefühl, daß die Welt in Ordnung ist
V7.6 Kersti: Naturvölker - oder - wer sich nicht über das Vollwertprinzip Gedanken machen muß
VA234.1.1.2 Kersti: Aufstieg: Kultur und zunehmende Gefährlichkeit des Menschen für die Natur

Kersti

 
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Quellen


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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