erste Version: 9/2022
letzte Bearbeitung: 5/2023

VB243.

Ich und nicht Ich in Reinkarnationserinnerungen und spirituellen Erfahrungen

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
O7.E6 Kersti: Transpersonale Erfahrungen in LSD-Sitzungen und bei anderen Psychodelischen Drogen
VB156. Kersti: Die Organisation des Ichs
Dieser Text:
VB243.1 Kersti: Was heißt hier überhaupt ich?
VB243.2 Kersti: Bin ich das was ich in meinen Frühere-Lebens-Erfahrungen als ich erlebe oder ist das nur meine Erfindung?
VB243.3 Kersti: Will ich die Person gewesen sein, die ich war?
VB243.3 Kersti: Gefühle zu Hans Hermann von Katte
VB243.4 Kersti: Andere ichs als ich erleben und das Ich-Gefühl
VB243.5 Kersti: Ich fand nicht nur in bedeuteten Situationen immer ein "ich", sondern in jeder Situation mit mindestens zehn Beteiligten, gleich wie wichtig oder unwichtig es war
VB243.6 Kersti: Wenn man eine ganze Organisation als "ich" erlebt
VB243.6 Kersti: Es fühlte sich an, als wäre ich eine Organisation mit vielen hundert Mitarbeitern, die ich alle ein bißchen mitbekam
VB243.7 Kersti: Erstaunlich kleine ichs
VB243.8 Kersti: Erfundene ichs und Funktions-Ichs
VB243.9 Kersti: Das Verhältnis zum Wissen und fühlen anderer ichs
VB243.10 Kersti: Parallelwelten und Parallelwelten-Ichs
VB243.11 Kersti: Weltbildbastelei zum ich
VB243. Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Was heißt hier überhaupt ich?

Nachdem ich mich eine Weile mit dem befaßt hatte, was ich als meine eigenen Reinkarnationserinnerungen empfand, stellten sich auf viele verschiedene Weisen die Fragen: "War ich das überhaupt?" und "Was heißt hier überhaupt Ich?"

Der Text hier zählt zunächst einmal einige meiner kuriosen Erlebtnisse auf, die mit der Vorstellung, wer ich bin, die ich als Mensch in meiner Jugend hatte, so überhaupt nicht vereinbar sind. Dann gibt er davon ausgehend wieder, wie ich versucht habe, diese Erfahrungen besser zu verstehen und wie das meine Vorstellung verändert hat, was die Realität hinter dem Wort "Ich", was wir alle naiv benutzen, ist.

Dies ist natürlich nur die kurz gefaßte Einleitung, aber ich hoffe es wird verständlich wie sehr spirituelle Erfahrungen die naive Vorstellung, was das Wort ich bedeuten würde, in Frage stellen können, wenn man sie ernst nimmt.

 
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2. Bin ich das was ich in meinen Frühere-Lebens-Erfahrungen als ich erlebe oder ist das nur meine Erfindung?

Die erste Form, in der ich diese Frage stellte, war einfach die, ob ich eine eigene Erinnerung oder ein reines Fantasieprodukt als "Erinnerung" hereinbekommen hatte. Dies entschied ich aus mehreren Gründen zugunsten einer eigenen Erinnerung. Grundsätzlich ist das Verhältnis zwischen Fantasie und Realität aber ein sehr komplexes. Wir bauen diverse Fehler und Irrtümer ein, während wir unsere früheren Leben zu verstehen suchen.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben.
Der Autor von Fantasy-Romanen tut beabsichtigt und unbeabsichtigt viel mehr von seinen persönlichen Erfahrungen in seine Geschichten, als der unbedarfte Leser glauben würde.
V234. Kersti: Fantasy und Wahrheit
Umgekehrt haben unsere Überzeugungen aber auch einen wesentlich direkteren Einfluß auf die Realität als wir gewöhnlich meinen würden.
VB145. Kersti: Das Verhältnis zwischen Glauben und Realität

 
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3. Will ich die Person gewesen sein, die ich war?

Mir wird immer wieder auf erstaunlichste Weise vorgeworfen, ich wolle viel großartiger sein, als ich tatsächlich wäre. Erstaunlich ist das deshalb, weil ich ausgerechnet dann besonders heftige derartige Vorwürfe bekomme, wenn ich gerade besonders verunsichert bin, weil ich glaube, daß niemand bereit ist, mich so zu akzeptieren, wie ich nun einmal bin.

Darüberhinaus habe ich selbst oft auch Probleme damit, zu akzeptieren, daß ich der war, der ich aller Logik nach war. Ich habe damit um so mehr Schwierigkeiten je bedeutender oder heiliger die betreffende Person war. Den Teufel oder Xenu als "ich" zu akzeptieren war im Vergleich viel einfacher, als "ein Freund von Jesus" oder Autor: Buddha selbst als mich zu akzeptieren.

Warum es nicht plausibel ist, Geltungssucht als Ursache für meine Lebenserinnerungen als hochgestellte Persönlichkeiten zu sehen, wird deutlicher, wenn man einmal ein konkretes Beispiel dafür beschreibt, wie ich eine solche Erinnerung hereinbekommen hatte.

Beispielgeschichte, Kersti:

Gefühle zu Hans Hermann von Katte

Vor Jahren - vermutlich etwa im Jahr 2009 - fand ich im Wikipediaartikel zu Friedrich dem Großen einen Abschnitt, in dem stand, daß sein bester Freund Autor: Hans Hermann von Katte auf Befehl von Friedrichs Vater hingerichtet worden sei. Ich reagierte auffallend emotional darauf, indem ich Mitleid mit Kronprinz Friedrich hatte und mir Gedanken darüber machte, was das in der Seele eines Menschen anrichtet, wenn der eigene Vater einem so etwas antut. Ich selber fühlte mich groß und aufrecht. Der Rest des Artikels hat mich emotional kaum angesprochen.

Dazu muß ich sagen, daß ich dieses groß fühlen aus diesem Leben aus lebensgefährlichen Situationen kenne.
O7.C4.3 Kersti: Lebensgefahr-Erfahrungen von Kersti

Ich ahnte, daß das mit einer früheren Reinkarnation von mir zu tun hatte, wollte mich aber damit nicht befassen, weil ich diese ganzen bedeutetenden Inkarnationen zum Kotzen fand! Ich schob es also zur Seite.

Bildquelle: 1.

Bild der Hinrichtung von Hans Hermann von Katte, das in Wikipedia zu finden war. Die kniende Person stellt Katte dar, der bereits für die Hinrichtung kniet, die Person im Fenster ist der Kronprinz Friedrich.

Einige Jahre später erzählte mir ein Freund von seinen seltsam emotionalen Reaktionen auf Personen die Friedrich dem Großen nahestanden. Mir fiel meine eigene emotionale Reaktion auf Kattes Hinrichtung wieder ein, und daß ich Mitleid mit dem König gehabt hatte, aber daß die Hinrichtung selbst in mir dieses Groß-Sein-Gefühl ausgelöst habe, das ich habe, wenn ich in Lebensgefahr bin, verbunden mit etwas was man als seinen Stolz oder seine Würde wahren bezeichnen könnte. Das war wirklich seltsam. Im Grunde konnte ich nur dieser Katte sein, sonst hätte ich nicht diese Gefühle. Der Gedanke gefiel mir immer noch nicht.

Ich versuchte ein bißchen zu bohren, doch mein Freund kam nicht darauf, was seine Position in dieser Geschichte war. Über meine eigene emotionale Reaktion auf Katte redete ich, glaube ich, nicht, weil er eine viel friedlichere Situation genannt hatte.

Im Jahr 2022 besuchte er Berlin und wunderte sich wie emotional er auf seinen Besuchen in Berlin und vor allem auf alles an Gebäuden, was mit der Zeit Friedrichs des Großen zu tun hatte, reagiert hatte. Ich sagte ihm diesmal, daß ich das Gefühl hatte, Hans Hermann von Katte gewesen zu sein. Ich dachte mir dabei auch, daß ich ihn für Friedrich hielt, sprach das aber nicht aus.

Nach einem weiteren Besuch in Berlin im Oktober 2022 ließ er sich über die Porzellansammlung aus dem dortigen Königshaus aus, die er besichtigt hatte und wie schön die wäre. Er hätte sich NIE für Porzellan interessiert, aber das! Wieder kamen wir auf Hans Hermann von Katte und er behauptete, ich hätte gesagt daß er dieser Freund Friedrichs gewesen sei. Ich war erstaunt, denn das hatte ich ganz bestimmt nicht gesagt! Das wußte ich schließlich besser.

Ich erwähnte Kattes Hinrichtung und bemerkte, daß er darauf ebenfalls sehr emotional reagierte, nur daß er Hans Hermann von Katte bemitleidete. Irgendwann im weiteren Verlauf des Gesprächs sagte er, daß er immer noch nicht wüßte, wer er eigentlich wäre. Ich nannte ihn halb scherzhaft Fritzchen und machte damit klar, für wen ich ihn wirklich hielt.

Danach war sein Thema Schuldgefühle. Er wäre doch schuld daran, daß ich hingerichtet worden wäre. Mein Thema war Friedrichs Vater einige Zeit früher. Der hatte mir nämlich zwischen die Beine gefaßt mit dem Ergebnis, daß ich ihm eine Ohrfeige gegeben hatte. Insgesamt hatten der Einfluß meiner Familie und meine eigene Taktik, ihm klar zu machen, daß das nicht funktionieren würde gereicht, daß ich damals nicht hingerichtet wurde, aber ich hatte damals doch beträchtlich Angst gehabt, daß ich da nicht lebend wieder herauskomme und ich war deshalb der Ansicht, daß meine Hinrichtung weniger mit Friedrich zu tun hatte, als er sich einbildete. Ich hatte ihm das damals nicht vermitteln können, schon weil ich keine Gelegenheit hatte, unbeaufsichtigt mit ihm zu reden. Ich konnte es ihm auch heute nicht vermitteln, obwohl wir jetzt ja offen miteinander reden konnten.

Ich bekam dabei ein ziemlich deutliches Gefühl für mein Lebensgefühl zwischen dieser Episode mit der Ohrfeige für den König und meiner Hinrichtung einige Jahre später. Ich vertrat zwar entschieden unbequeme Standpunkte, hatte dabei aber immer das Gefühl, mich auf sehr dünnem Eis zu bewegen und sorgfältig taktieren zu müssen, um mich nicht in Gefahr zu bringen. Allerdings wäre ängstlich auftreten keine gute Taktik gewesen, weil Friedrichs Vater das garantiert benutzt hätte, um mir die Luft zum atmen zu nehmen. Mir war unklar, warum ich eigentlich das Gefühl hatte, immer in der Nähe des Königs zu sein, denn glücklich war ich dort jedenfalls nicht. Ich hatte sogar das Gefühl, meine eigene Familie nicht besuchen zu können, zu der ich eine gute Beziehung fühlte, besonders mein Vater schien mir nahe zu stehen.

Ich hatte das Gefühl, mich von Friedrich verabschiedet zu haben, bevor ich hingerichtet wurde und versuchte, ihn dazu zu bewegen, sich zu erinnern, wie unsere letzte Begegnung war. Dabei hatte ich den Eindruck, daß ich ihm vor allem eins gesagte habe: "Laß dich nicht unterkriegen". Für mich fühlte sich die Situation aussichtslos an. Ich glaube, daß ich dachte, "Jetzt hat er den Vorwand, den er braucht." Ich wußte, daß ich da nicht mehr lebend herauskomme und habe hart daran gearbeitet, mich emotional ins Gleichgewicht zu bringen. Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie die Menschen die mir nahestehen mit meinem Tod zurechtkommen würden und habe versucht, möglichst vielen von ihnen einen Trost zukommen zu lassen.

Ich fühlte, daß die Leute die mich nach der Gefangennahme bewacht haben, gute Bekannte und Kameraden waren. Sie gehörten zu derselben Einheit, zu der ich gehört hatte und jeder von ihnen suchte nach Möglichkeiten es mir einfacher zu machen und mir eine Freude zu machen. Friedrich war jünger und ich fühlte mich für ihn verantwortlich und dachte mir, daß ich da doch eine bessere Lösung hätte finden müssen, auch wenn mir beim besten Willen auch im Nachhinein keine bessere Lösung einfallen wollte. Ich bekam ein Gefühl für einen jungen Mann herein, der sehr verzweifelt war und Selbstmordgedanken hegte. Mir wurden indiskrete Fragen zu seinen kleinen Kindergeheimnissen gestellt und ich sagte dazu, daß ich so etwas nicht beantworten würde, weil der Prinz mein Freund war und es einfach unangemessen war, einem Jugendlichen keinen persönlichen Raum zu gönnen. Dabei bekam ich wieder dieses Gefühl, mich auf sehr dünnen Eis zu bewegen und meine Worte sehr sorgfältig zu wählen und ein Gefühl für meine Entschiedenheit, nicht zu kriechen, weil ich so etwas wie eine Menschenwürde hatte. Abgesehen davon hätte nachgeben mir sowieso nichts gebracht. Wenn Menschen den Respekt verlieren, werden sie zu Geiern.

Wir hatten zwölf Stunden telefoniert und mußten nun langsam wirklich aufhören.

Am nächsten Tag tat ich mehrere Dinge. Ich redete mit einer anderen Bekannten über das Thema und sie meinte, ich müßte das unbedingt aufschreiben, um es richtig aufzuarbeiten, ein Gedanke der mir überhaupt nicht gefiel, weil ich spürte, daß das mal wieder einen solchen frustrierenden Lückentext geben würde, der sich partout nicht zuendeschreiben ließe, vor lauter negativen Gefühlen, die hochkommen. Allerdings brauchte ich ein Beispiel, dafür wie sich aufarbeiten anfühlt und das war eines was aktuell genug war, um es relativ richtig und realistisch wiederzugeben. Ich googelte Hans Hermann von Katte und fand einiges unangemessen. Das Bild im Wikipediaartikel sah ja aus als hätte ich, um mein Leben gebettelt, dabei konnte ich ganz genau spüren, daß ich Friedrich hatte trösten und ermutigen wollen. Igitt wie kitschig! Nebenbei bemerkt wußte ich nur zu gut, daß Betteln mir gar nichts gebracht hätte! Und von der Flucht hatte ich auch nichts gewußt, schon daß er am liebsten weggelaufen wäre und daß ich ihm das hatte ausreden wollen, obwohl ich ihn nur zu gut verstand, aber ich hatte von dem konkreten Fluchtplan nichts gewußt und ihn deshalb auch nicht verhindern können. Ich hatte mit niemandem darüber geredet, daß der Prinz am liebsten weglaufen würde, weil das nur zu Problemen hätte führen können für ihn wie für mich und das wurde mir damals als Mitwisserschaft ausgelegt und zwar egal was ich dazu sagte. Ich nahm dem Prinz seinen Fluchtversuch nicht übel, weil ich wußte wie verzweifelt er war, hatte das aber von Anfang an für eine dumme Idee gehalten, die nicht funktionieren würde. Was sich aber bestätigte war, daß ich auffallend gefaßt gewesen war und darauf geachtet hatte, jeden in meinem persönlichen Umfeld zum Abschied eine Ermutigung zukommen zu lassen. Ich mailte also den Freund, der Friedrich gewesen war, einen der Texte zu2..

Ich versuchte am nächsten Tag diesen Text hier zu schreiben und habe es nach den ersten drei Absätzen aufgegeben, weil so viele beklemmende und negative Gefühle hochkamen, daß ich partout keinen weiteren Satz formuliert bekam. Danach versuchte ich die Lebenserinnerungen zu dem damaligen Leben aufzuschreiben und gab das ebenfalls nach dem ersten Textstück auf, weil ich emotional völlig blockierte.
F2390. Kersti: Und ich konnte es nicht einmal bedauern, dem König eine Ohrfeige gegeben zu haben!
Mein Gott, war dieses Leben zum kotzen gewesen!

Ich rief also den Freund, der Friedrich gewesen war, wieder an und er meinte, ich hätte ihm den Morgen verdorben. Wir kamen wieder auf die Hinrichtung, von der der in der Email verlinkte Text gehandelt hatte. Ich erinnerte mich, daß Friedrich hatte weglaufen wollen und daß ich ihm davon abgeraten hatte, weil das nicht funktionieren würde. Ich habe das niemandem gegenüber erwähnt, weil das nur zu Problemen geführt hätte. Für einen Trohnfolger war eine Flucht viel schwieriger als sie beispielsweise für mich gewesen wäre, weil sein Vater ein Auslieferungsgesuch an jeden ausländischen Staatschef gestellt hätte und er ausgeliefert worden wäre, wenn man ihn erkannt hätte. Schließlich hätte jeder ausländische Staatschef dem Vater seinen Sohn zurückgeben wollen. Ich fühlte mich hilflos, weil ich wußte, wie verzweifelt mein Freund war, ich ihm aber nicht helfen konnte. Der Vater war wirklich untragbar in seinen ständigen Grausamkeiten und den ewigen Erniedrigungen, die er Friedrich zufügte und in seiner völligen Uneinsichtigkeit darüber, was er dem jungen Mann damit antat! Ich war der Ansicht, daß meine eigene Situation viel einfacher zu ertragen war, weil ich innerlich mehr Abstand zum König hatte.

Allerdings bekam ich auch einen Eindruck herein, daß ich ein einfaches Zimmer ohne persönliche Gegenstände hatte, nicht weil es mir nicht erlaubt gewesen wäre, meinem Zimmer eine persönliche Note zu geben, sondern weil ich sehr vorsichtig war, um dem König keinen Hinweis zu geben, was persönliche Schwachpunkte sein könnten, mit denen er mich verletzen könnte. Ich wußte nämlich, daß er jede verletztliche Stelle, die er zu entdecken meinte, ausnutzen würde. Er konnte unfaßlich grausam sein und neigte dazu, harmlose Gegenstände als gegen ihn gerichteten Verrat zu sehen. Ich war der Ansicht, daß er sehr viel weniger Probleme mit Verrat hätte, wenn er nicht jeden verletzen würde, den er verletzen konnte.

Der frühere Friedrich erwähnte die Langen Kerls, eine Truppe seines Vaters, die nur nach dem Erscheinungsbild der betreffenden Soldaten ausgewählt worden waren. Er meinte ihm wären sie wie zu groß geratene Zinnsoldaten vorgekommen, eine Aussage die ich als sehr unangemessen empfand. Mir fielen dazu sofort zwei Worte ein "Sein Harem". Das war wohl ein Ausdruck, den ich nur in meinem Kopf verwendet hatte, doch ich hatte sofort ein Bild von einem jungen Mann vor Augen, der sich in einer abgelegenen Ecke auf dem Kasernengelände versteckt hatte und weinte. Ich fragte ihn mitfühlend, was denn los wäre und er klagte mir sein Leid. Ich antwortete ihm daß ich wüßte, daß Friedrichs Vater so wäre und daß ich nur das Glück hatte, daß mein Vater mich besser schützen könne. Mehr sagte ich nicht, denn ich mußte über meine Ohrfeige und ihren Grund schweigen. Ich dachte mir aber, daß der junge Mann aus einfachen Verhältnissen mit so etwas nie durchgekommen wäre. Es war bei mir schon knapp genug gewesen. Ich hatte wohl mit einigen der Langen Kerls eine gute durch gegenseitiges Verständnis geprägte Beziehung, auch wenn da einiges an Abstand war, weil ich dem Adel entstammte. Überhaupt hatte ich den Eindruck, daß mir diverse Leute ihr Leid geklagt hatten, auch über Dinge, über die sie klugerweise besser geschwiegen hätten, denn wenn ich - was ich nie tat - darüber geredet hätte, hätte ich sie damit in ernste Probleme bringen können.

Ein beklemmendes Lebensgefühl!

Die aufgeschriebene Lebensgeschichte findet sich hier:
FI70. Hans Hermann von Katte: Inhalt: Des Königs Lieblingsschwarzmagier
Wenn man die Erfahrung des Aufarbeitens mit meiner Geschichte über dasselbe Leben vergleicht, ist der erste augenfällige Unterschied: Beim aufarbeiten wird man von häufig sehr negativen Gefühlen überschwemmt, während die konkreten Ereignisse und Fakten lange sehr vage und unklar bleiben. Dabei muß man auch bedenken, daß ich auch in der "Wie fühlt sich das aufarbeiten an?"-Version mehrere Tage des herumredens und vagen Gefühlen nachgehens in wenigen Absätzen Text zusammengefaßt habe. Ich habe mich also noch viel mehr mit negativen Gefühlen herumgeschlagen, als dieser kurze Text nahelegt, dagegen habe ich in dem Text sämtlich konkreten Fakten aufgezählt, die ich in den Tagen beisammen hatte. In der aufgeschriebenen Lebensgeschichte sind dagegen die Fakten das Hauptthema und die Gefühle werden nur am Rande erwähnt.

In dem Leben von Hans Hermann von Katte war ich nicht wirklich bedeutsam, in anderen schon. In den Leben in denen ich eine bedeutende Persönlichkeit war, erinnerte ich mich normalerweise zuerst an unangenehme Situationen aus diesem Leben, die ich aufgearbeitet habe und machdem ich mich länger mit dem Leben befaßt habe, bekam ich nach und nach die allgemeinen Lebensumstände herein. In dem Leben, wo ich mit Jesus befreundet gewesen war, erinnerte ich mich beispielsweise zuerst an meinen Tod. Es gab keinerlei Hinweis, daß dieser Tod etwas mit einem Leben mit Jesus zu tun hatte.
H3: Kersti: Erinnerungen an Jesus - oder - Wie zum Teufel komme ich zu diese großartigen Erinnerungen?
Sehr häufig erfuhr ich erst, um wen es sich handelte, nachdem ich mich schon jahrelang mit einer Lebenserinnerung befaßt hatte. In vielen Fällen habe ich auch keine irdische Zuordnung meiner Erinnerungen, weil das Leben zu lange her oder zu weit weg war, daß ich unbedingt hätte erkennen müssen, wer es war.

Insgesamt stellte ich fest, daß ich Leben, in denen ich für zehn bis hundert Leute verantwortlich war, oft als erfüllend und angenehm erlebt hatte, war ich für mehr Leute verantwortlich, beispielsweise weil ich König eines kleinen Stadtstaates war oder eine bedeutende Position in einem größeren Reich hatte, war das ein Rezept für Unglück. Das lag nicht an meinen persönlichen Beziehungen, denn es gelang mir auch da meist, mir ein engeres Umfeld zu schaffen, wo die Leute einander vertraut haben und sich gegenseitig unterstützt haben. Unglücklich war ich, weil ich zu viel Verantwortung hatte und die Arbeit, die ich hätte tun müssen, um alles richtig zu machen, nicht bewältigbar war. Ich galt dann meist durchaus als guter Herrscher und das Volk liebte mich, aber ich fühlte mich überfordert und unglücklich und stellte regelmäßig fest, daß ich wichtige Dinge übersehen hatte, um die ich mich hätte kümmern müssen. Außerdem kamen meine persönlichen Bedürfnisse zu kurz. Ich kenne auch andere Leute, die das so erlebt haben wie ich. Wieder andere Leute, die ebenfalls das Phänomen erlebt hatten, daß sie sich an diverse Leben als hochstehende Persönlichkeiten erinnert haben, erzählten von Höfen, wo sie vor allem darunter gelitten hatten, daß jeder gegen jeden und vor allem alle gegenüber dem Herrscher intrigierten. Das lag in diesen Fällen daran, daß sie damals Herrscher sein wollten, aber nur um ihrer selbst willen. Ihnen fehlte in jenen früheren Leben das Bewußtsein für ihre Verantwortung.

In den Leben wo ich als Heiliger galt, war das aus anderen Gründen schlimm. Dort wurden mir gleich die Menschenrechte abgesprochen, die man sonst jedem zugesteht.
F1410. Kersti: Der weinende Heilige
FI22. Kersti: Inhalt: Der an die Kette gelegte Heilige

Und dann gibt es natürlich noch Kombinationen von beidem!
FI53. Kersti: Inhalt: Der versperrte Weg zur Gewaltenteilung

Die Antwort auf die Frage in der Überschrift lautet also: Nein ich will nicht! Das waren Scheißleben! Das ist mit viel zu vielen negativen Gefühlen verbunden. Aber seit wann kann man sich die eigenen Leben danach aussuchen, welche Gefühle sie einem vermitteln?

Meiner Erfahrung nach, denken Menschen, die sich bisher an keine derartigen Erfahrungen erinnern können, daß es sicherlich toll wäre, eine bedeutende Person gewesen zu sein. Wenn man sich aber tatsächlich an so etwas erinnert, ist der erste Impuls, daß man am liebsten vor der Erinnerung wegrennen möchte. Wer erfahren im Aufarbeiten ist, weiß dann zwar, daß es nicht klug ist, diesem ersten Impuls zu folgen, aber dieser Glanz, den der mit diesem Thema Unerfahrene damit verbindet, der ist längst schal geworden, wenn man mehr als einmal echte Erinnerungen an bedeutende Leben aufgearbeitet hat.

Auch die Vorstellung, daß man damit Anerkennung gewinnen könnte, ist meiner Erfahrung nach falsch. Ich habe da nur drei Varianten erlebt

  1. Manche Leute habe reagiert als hätte ich eine nette Fantasystory erzählt. Ich habe ja Fantasy geschrieben und kann nur sagen, ich konnte bei vielen Leuten keinen Unterschied zwischen einer Reaktion auf frei erfundene Geschichten und einer auf eigene Erlebnisse feststellen. Das hatte eine Bekannte dann auch ganz ähnlich beschrieben: "Du redest über frühere Leben wie andere Leute über Kinofilme!" - Eine Aussage, der ich nicht zustimmen kann, denn ein Film oder ein gelesenes Buch ist viel weniger persönlich für mich als ein eigenes früheres Leben. Wenn überhaupt rede ich über frühere Leben wie über Erinnerungen aus diesem Leben.

  2. Viele Leute reagierten mit Abwehr. "Könnte es nicht sein, daß du dir das einfach nur einbildest?" Bei denen habe ich mich also wenn überhaupt lächerlich gemacht und sie haben sich nur höflich ausgedrückt. Ich habe dann zwar begründet, warum ich das nicht glaube, aber eine solche Bemerkung hat bei mir immer bewirkt, daß ich das nächste mal darüber rede, wenn sie von sich aus auf das Thema zurückkommen, denn die sozialen Verwerfungen, die entstehen, wenn man Leute mit so einem Thema verfolgt, möchte ich nicht erleben.

  3. Darüberhinaus gab es dann noch Leute, die sich aus Sicht von anderen Personen aus demselben Umfeld erinnert haben, was damals war. Mit denen war ich mir immer einig, daß wir nicht verstehen, wie wir zu solchen Erinnerungen kommen, schließlich sind wir keine besonders bemerkenswerten Menschen, aber wir haben so viele Bestätigungen bekommen, daß es andererseits auch nicht von der Hand zu weisen ist. In dem Zusammenhang war ich immer einfach eine von mehreren Leuten, die auch solche Erinnerungen haben. Nichts Besonderes also.

Wenn man sich erinnert, eine große Persönlichkeit gewesen zu sein, kann man damit offensichtlich keinen Blumentopf gewinnen und das merkt man schnell, wenn man versucht darüber zu sprechen.

 
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4. Andere ichs als ich erleben und das Ich-Gefühl

Dann stellte ich aber fest, daß ich nicht nur mich als ich erleben konnte, sondern auch die Sichtweisen der anderen beteiligten Personen erleben konnte, als hätte ich es selbst erlebt.
V47. Kersti: Wenn beim Aufarbeiten versehentlich in das Gegenüber reinrutscht
Das verwirrte mich und ich fragte mich, wer von diesen ganzen Personen war ich überhaupt? Zunächst aber stellte ich fest, daß sich die unterschiedlichen Personen sehr unterschiedlich anfühlten und zunächst fühlte sich in jeder Geschichte nur eine der beteiligten Personen wirklich wie "ich" an, alle anderen fühlten sich fremd an und wenn die Situation zu aufregend war verlor ich jedesmal den Halt in der fremden Person, nur um wieder mich selbst - also mein Ich in der Reinkarnationserinnerung - als ich zu erleben.

Einige Jahre später gab es zu diesem Problem noch eine Steigerung: Ich erlebte Leben wieder, in der mehrere der beteiligten Personen wie ich anfühlten, manche so sehr, daß ich mich nicht entscheiden konnte, welche der beiden Personen ich eigentlich war. Darüber hinaus schien es auch alle Abstufungen zwischen "fühlt sich wie ich an", "fühlt sich ein bißchen wie ich an" und "fühlt sich völlig fremd an" zu geben.

Zwar waren sich viele meiner frühen Ichs charakterlich ähnlich, aber wenn ich in sehr frühe Erfahrungen zurückgehe, konnte ein früheres Ich auch sehr andere Vorstellungen davon haben, was gut und richtig ist und was falsch ist und sich trotzdem ganz eindeutig wie ich anfühlen. Frühere ichs konnten ein ähnliches Temperament haben wie ich, oder auch völlig anders. Frühere Ichs konnten mir sehr ähnlich oder sehr unähnlich sein. Das war offensichtlich nicht, woran ich mich selbst erkannte.
VA243.4 Kersti: "Wenn ich keinen Krieg mehr führen darf, kann ich ja gar nichts interessantes mehr tun!"
VA217.1.3.b1 Kersti: Auffinden und zurückholen verschwundener Seelenanteile, Beispiel: Das "ich" mit dem zerfleischten Arm

Manche Wesen fühlten sich wie ich an, andere nicht und es gab alle Übergänge zwischen diesem diesem Ich oder Nicht-Ich-Gefühl.

In der Gruppe an Leben, die ich "Die Pforten der Hölle" genannt habe, gibt es mehrere Personen, die ich als ich empfinde. Dies sind

  1. Darion
  2. Karon und seine darauffolgende Inkarnation Khar.
  3. Gerta hat sich als Geron reinkarniert und von Geron gibt es zwei darauffolgende inkarnationen, nämlich Georg und Diram. Georg hat aber auch Persönlichkeitsanteile, die nicht zu Geron gehört haben und die ersten zehn Jahre allein in Georgs Körper waren, bis Anteile von Geron sich mit dem zehnjährigen Georg vereinigt haben.
  4. Karl und der Leibwächter haben drei sich überschneidende Leben und sind für mich irgendwie ein und dieselbe Person.
  5. Jack fühlt sich wie ich an, lebte aber bis in die 2000er Jahre und ich habe seine Seelenanteile erst danach integriert.
  6. Tania fühlt sich wie ich an und lebt immer noch.
Neben den verschiedenen ichs, habe ich auch Teile der Geschichten aus Sicht von Personen aufgeschrieben, die sich nicht wie ich anfühlen. Halb wie ich fühlt sich Tharon an, dessen nächste Inkarnation Dirk ist. Mirko, ist klar nicht ich sondern gehört zu Erzengel Michael. Ebenfalls nicht wie ich fühlen sich die Dämonenseelen Khiris und Takumondo an. Auch Dimitri ist nicht ich. Aus Sicht der meisten anderen Personen, die sich nicht wie ich anfühlen, habe ich aber nur einzelne kurze Szenen aufgeschrieben, eben weil sie sich nicht wie ich anfühlen und daher nur für mich interessant sind, damit meine damaligen ichs die Situation, in der sie waren, besser verstehen können.

 
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5. Ich fand nicht nur in bedeuteten Situationen immer ein "ich", sondern in jeder Situation mit mindestens zehn Beteiligten, gleich wie wichtig oder unwichtig es war

Es begann damit, daß ich eines meiner früheren Leben in einem aus der Akasha-Chronik gelesenem Buch über Jesus fand.
H3: Kersti: Erinnerungen an Jesus - oder - Wie zum Teufel komme ich zu diese großartigen Erinnerungen?
Anfangs dachte ich noch, Irgendjemand von diesen bedeutenden Leuten kann ich ja gewesen sein. Doch dabei blieb es nicht. Ich entdeckte immer mehr Personen, bei denen ich mich erinnerte, daß "ich" das war und die bedeutende Persönlichkeiten waren. Dies stand aber im krassen Widerspruch zu meinem Ich-Gefühl. Ich hatte nicht das Gefühl, etwas besonderes zu sein, außer in dem Sinne, daß jeder Mensch besonders ist, weil jeder Mensch sich von jedem anderen Menschen unterscheidet. Wie kam ich also zu diesen großartigen Reinkarnationserinnerungen an Personen, die irgenwie ich waren, denn ihre Leben hatten meine Persönlichkeit mit geprägt.

Tatsächlich war es so, daß ich diverse Aufarbeitungspartner hatte, bei denen ich tatsächlich jedes mal, wenn sie mir eine Situation oder ein Leben nannten, an das sie sich erinnerten, feststellte, daß ich irgendeine der anderen beteiligten Personen war. Das begann normalerweise mit einem Gefühl, das diese Situation in mir auslöste und dann rutschte ich immer in das Empfinden einer der beteiligten Personen. Das hätte ich natürlich abblocken können, aber es war viel zu spannend dazu. Ich wollte mir das ansehen, was ich zu spüren begann. Und außerdem war ich natürlich ganz anderer Ansicht als mein Gesprächspartner und diese Ansicht war nicht das, was ich heute über dasselbe denken würde!

Das allerdings wurde nicht normaler sondern noch verrückter. Ich stellte nämlich fest, daß ich nicht nur in bedeuteten Situationen immer ein "ich" fand, sondern daß das in jeder Situation mit mindestens zehn Beteiligten der Fall zu sein schien, ganz gleich wie wichtig oder unwichtig die Personen oder das Ereignis, um das es ging, war. Was ist also das, was ich hier als "Ich" empfinde? Wenn das so ist dann bin "ich" ja mindestens zehn Prozent der Weltbevölkerung!

Es gab aber auch Leute, wo mir das nie passierte. Ich überlegte, was die Leute, bei denen ich jedesmal auch im früheren Leben ein Bekannter der anderen Person war, von denen unterschied, wo das nicht der Fall war und kam zu dem Schluß: Wenn ich fest in der Therapeutenrolle war, kam ich nicht auf eigene frühere Leben. Wenn der Andere nicht durchgehend so viel Unterstützung braucht, sondern auch selber prinzipiell in der Lage ist, Therapeut zu spielen, fallen mir eigene Leben ein. Ich muß also davon ausgehen, daß ich in jeder oder nahezu jeder Situation mit mindestens zehn Beteiligten eine Person finden könnte, die ich deutlich als ich empfinden kann und das in einigen Fällen nur deshalb manchmal nicht tue, weil mein Gesprächspartner viel Hilfe braucht oder prinzipiell nicht bereit ist sich auch mal die Probleme anderer Menschen anzuhören.

 
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6. Wenn man eine ganze Organisation als "ich" erlebt

In manchen meiner Erfahrungen erlebte ich etwas als ich, das mir wie eine Organisation oder ein Staat vorkam, in dem ich entweder die Gesamtheit als Ich erleben konnte, oder aber ein einzelnes Wesen.
Beispielgeschichte, Kersti:

Es fühlte sich an, als wäre ich eine Organisation mit vielen hundert Mitarbeitern, die ich alle ein bißchen mitbekam

Die Akasha-Chronik ist das feinstoffliche Internet mit Privatzugängen über das eigene Gedächtnis, vergleichbar dem Home-Computer, Internetseiten, Servern, Datenbanken, Suchfunktionen ähnlich Google. Oft wird sie als Bibliothek mit allem Wissen der Erde beschrieben.
VA159. Kersti: Akasha-Chronik, Kristallines Gitternetz

Ich erhielt Ende März 2004 den Auftrag, die Akasha-Chronik zu reparieren und schrieb darüber in der zuerst am ersten April in der zweiten Emailrunde.
A27. Kersti: Reparatur der Akasha-Chronik Anfang April 2004
Wollte ich das auf mich persönlich als Kersti Nebelsiek beziehen, wäre das, als würde ein Mensch allein das Internet reparieren also ziemlich absurd. Es fühlte sich auch nicht an, als wäre ich nur ein Mensch, sondern ich fühlte mich, als wäre ich eine Organisation mit vielen hundert Mitarbeitern, die ich alle ein bißchen mitbekam. Wie ich die einzelnen Mitarbeiter mitbekam war unterschiedlich.

Es gab da eine allgemeine verschwomme Hintergrundwahrnehmung, in der ich alles ein bißchen und nichts genau wahrnahm. In diesem Zustand bekam ich einen Eindruck, wie riesig das war, was ich da als ich wahrnahm und konnte mir durchaus vorstellen, daß dieses als ich wahrgenommene Wesen tatsächlich die gesamte Welt umspannen könnte, wie das die Akasha-Chronik tun sollte.

Neben der Möglichkeit die Gesamtheit wahrzunehmen konnte ich mich auch auf Teile dieser Gesamtheit konzentrieren, sozusagen Einzelheiten heranzoomen.

Ich konnte mich auch in die Energie einfühlen, die die Energieleitungen des Akasha-Netzes durchfließt. Dann war mein Gefühl sehr diffus und weniger persönlich. Ich hatte nur ein schwach ausgeprägtes Ichgefühl, bekam aber einen Eindruck, wo die Energie hinfließen konnte und wo Hindernisse waren. Ich bekam einen Eindruck von der Form des gesamten Systems. Wenn ich mich auf Teilbereiche konzentrierte konnte ich diese Form der Wahrnehmung verwenden, um Verstopfungen der Leitung und Energielecks zu lokalisieren.

Manchmal war ich der Organisator, der Arbeitskräfte dahin schickte, wo sie gebraucht wurden. Das fühlte sich an, als hätte man einen weit verteilten Körper, von dem die einzelnen Mitarbeiter jeweils Körperteile waren. Ich rief die einzelnen Mitarbeiter mit kurzen geistigen Impulsen und teilte ihnen telepatisch mit, wozu sie gebraucht wurden. Ich konnte einzelne Arbeitsgruppen oder Personen heranzoomen.

Beispielsweise zoomte ich einen Mitarbeiter heran, der eine Hauptleitung der Akasha-Chronik reparierte. Die Leitung kommt mir vor wie ein Schlauch, der zwischen einem und zwei Metern Durchmesser hat. Zuerst betrachtete ich die offensichlichen Risse in dem Abschnitt der Hauptleitung, für dessen Reparatur ich eingeteilt worden war. Sie war lange nicht benutzt worden und sah sehr rissig aus. Ich war einige Zeit damit beschäftigt, die Ränder der Risse zu reinigen und sie so weit zu heilen, daß die Energieleitung für mich aussah, als wäre sie neu. Ich meldete daß ich fertig war. Als die anderen Mitarbeiter dieselbe Meldung abgegeben hatten, wechselte ich meine Wahrnehmungfocus und spürte wie die nahegelegene Verteilerstation diese Meldungen zur Kenntnis nahm und ein wenig Energie auf die Leitung gab. Es war weniger als 1% dessen was die Leitung bei voller Leistung durchleiten kann und und die Energie enthielt einen Zusatz, der Haarrisse erkennt und wenn er dort hindurchgeht farbig leuchtet. Ich wechsele wieder zu dem Reparaturarbeiter zurück, der schaut, an welchen Stellen der Leitung leuchtende Linien zu sehen sind und die so gekennzeichneten Haarrisse ebenfalls flickt, wis er keine weiteren Haarrisse mehr finden und das nach einer sorgfältigen Kontrolle meldet. Jetzt wird etwas mehr Druck auf die Leitung gegeben und neue Haarrisse werden erkennbar, die ebenfalls geflickt werden. Das wird so lange gemacht bis die Leitung auch bei mehr als der doppelten ihrer Nennleistung noch anstandslos funktioniert.

Die Wiederinbetriebnahme einzelner Akasha-Chronik-Server bekam ich als Organisator mit. Es war wie eine Fabrikhalle, die seit hundert Jahren nicht mehr in Betrieb ist: kaputte Maschinen, Staub und Spinnweben. Also werden zuerst Leute und gerufen die alles reinigen, indem sie den Staub mit Lichtblitzen bestrahlen, bis er sich wieder zu dem zusammensetzt, was zu diesem Staub zerfellen ist. Danach werden die gröberen Reparaturen vorgenommen, die mit dieser Methode nicht von alleine passiert sind. Alles wird wieder richtig angeschlossen, zerbrochene Teile repariert. Danach werden die einzelnen Teile der Anlage elektronisch durchgemessen und Schäden in der Verschaltung repariert. Sobald der Server technisch funktionsfähig ist, wird der Datenbestand untersucht, der auf dem Server vorhanden ist. Ein Virenskannerserver überprüft den Server auf Computerviren - oder genauer gesagt das feinstoffliche Gegenstück hierzu. Danach wird überprüft welche Daten vorhanden sind, ob der Datenbestand Lücken hat, ob wir auf anderen Servern Sicherheitskopien haben, mit denen wir die fehlenden Informationen ergänzen können. Wir prüfen ob Widersprüche zu den Informationen auf anderen Servern vorliegen und versuchen herauszufinden, wie sich diese so auflösen lassen, daß klar wird wie es eigentlich war. Die verschiedenen Tätigkeiten bekomme ich aus Sicht verschiedener Helfer mit und erlebte manches auch aus Sicht des Virenskannerservers. Ich finde bis heute (2023) Akasha-Server, die ich damals bei dieser Reparatur noch nicht gefunden hatte und nachträglich einbinde. Die Akasha-Chronik ist also offensichtlich keine vollständige Datenbank allen Wissens, sonst müßte man nicht auf Fehler und Lücken prüfen und wäre nicht so begeistert von Wissensfunden auf lange nicht aktiven Akasha-Servern.

VA243.4 Kersti: Es fühlt sich an, als wäre "ich" so etwas wie eine weltweite Organisation mit vielen Mitarbeitern, die einen Geheimdienst hat, der untersucht, was die Hintergründe von solchen Kriegen sind

Eine solche Organisation ist immerhin noch eine menschliche Größenordnung, aber in einer unserer Episoden mit der Erforschung höherer Ebenen nahm sich eine Freundin von mir als ein Universendrache wahr, der Blumen befruchtete, die eigentlich Universen waren. Dieser Universendrache fand die Universen niedlich und empfand für sie wie wir Menschen für Kinder. Für unser menschliches Bewußtsein fühlte sich die Vorstellung von "niedlichen" Universen natürlich geradezu absurd und deshalb lustig an.

Auch das was ich in folgendem Texten wahrgenommen habe, ist zweiffellos gößer als mein irdisches ich.
AI12.2 Kersti: Inhalt: Die verstaubte Schlüsselgewalt
VA101.1 Kersti: Der Glaube an Gott und die Ernüchterung auf der nächsthöheren Ebene
VA217.2.2.2.b1 Kersti: Verschwundene Seelenanteile, Beispiel: "Ist Mahakala aber süß!"

 
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7. Erstaunlich kleine ichs

Daß ich unterschiedlichste Wesen aus der Ich-Perspektive nacherleben kann, trifft auch auf erstaunlich kleine Wesen zu. Doch während ich so etwas großes wie ein Universum durchaus als "mein" ich empfinden kann, erkennt mein Ich-Empfinden bei kleineres Wesen als mein Irdisches Ich, daß sie nicht mein gesamtes Ich sind, sondern nur ein Teil von mir. Wenn ich mich mit einem größeren Ich verbinde fühle ich "mich" größer, wenn ich mich mit einem kleineren Ich verbinde, fühlt sich das eher an, als wäre das kleine Ich ein Köprerteil von mir.
VA305.7.b2 Kersti: Gegenstände der geistigen Welt: Schwert-Erinnerungen
VA305.7.b3 Kersti: Gegenstände der geistigen Welt: Die Erschaffung einer Fliege

Neben den ichs, nehme ich telepathisch das Ich-Empfinden von Tieren sehr deutlich als ein Du wahr. Das was ich den Hunden in den folgenden Geschichten als Gedanken unterstellt habe, waren keine Fantasieprodukte von mir, sondern telepathische Wahrnehmungen, die sich, wenn ich in geeigneten Situationen darauf in meinem Verhalten geantwortet habe, auch als richtig bestätigten.
VA149. Kersti: Die bellt - dabei kann sie sprechen! Dieser Mensch muß verrückt sein!
VA149. Kersti: Kersti spricht Hundisch, also kann nur ich gemeint sein
VA149. Kersti: Wer Hundisch gelernt hat, ist vielleicht ein anständiger Mensch
VA149. Kersti: Endlich mal jemand, der mich versteht!

 
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8. Erfundene ichs und Funktions-Ichs

Ich habe meine gesamte Kindheit hindurch beim Spielen ganze Fantasywelten erfunden, Geschichten geschrieben und später Pen-und-Paper-Rollenspiele gespielt. Die neueren der Geschichen sind hier zu finden.
GI. Kersti: Märchen und Fantasy, Darüberhinaus habe ich ein paar halb scherzhafte Texte über Rollenspielwelten und ihre seltsamen Eigenarten geschrieben.
R1: Kersti: Satire: Die ausbruchssichere Gefängniszelle
R2: Kersti: Satire: Vorhänge sind gefährlich!
R3: Kersti: Satire: Der Schlagallestotheld
R4: Kersti: Satire: Die Standartrollenspielwelt
R5: Kersti: Satire: Von undisziplinierten Helden

Interessant für diesen Text ist, daß meine jeweiligen Spiel-Ichs ein Eigenleben und eine eigene Persönlichkeit entwickelt haben, während sie in der Spielwelt agierten. Während die anderen Mitspieler meist sich selbst in einer Rollenspielwelt spielten, spielte ich oft mehrere Personen, von denen jede eine eigene unabhängige Persönlichkeit mir anderen Charaktereigenschaften und eigenen Ideen hatten. Sie waren also ein Stück weit abgespaltene Persönlichkeitsanteile.
VB178.2 Kersti: Die erfundenen Wesen, habe ich, wenn ich sie gespielt habe, von innen heraus als ich wahrgenommen, ich kannte all ihre Gefühle und Gedanken
VA279. Kersti: Das Teil und das ganze, oder der erleuchtete Rollenspielheld

Ein anderes Phänomen mit abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen kennen durchaus viele Menschen.
VB156. Kersti: Beispiel: Der innere Autopilot

 
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9. Das Verhältnis zum Wissen und fühlen anderer ichs

Wenn sich mein irdisches Ich mit anderen Ichs verbindet, hat das zunächst einen deutlichen Einfluß auf das Gefühlsleben.
VA230.2.4.b1 Kersti: Verdrängte Workaholics und die Instant-Erschöpfung
VA222.3.2.4.b1 Kersti: Selbstmordabsichten aus einem früheren Leben
VB151.2.5 Kersti: "Ich will sterben!"
Während ich diese Wesen als Ich erlebe, komme ich aber auch auf Ideen und Gedanken, auf die ich sonst nie kommen würde und die sich für mein irdisches Ich fremd oder verrückt anfühlen.
VB151.2.5 Kersti: "Dürfen wir das wirklich essen?"
VB145.2.5 Kersti: Mein Parallelweltentext: "Und das soll ich jetzt glauben?" fragte ich mich
VB178.2 Kersti: Ich war mir auch nicht aller Informationen bewußt, die Schiwa hatte, sondern er wußte und konnte Dinge die ich nicht wußte oder konnte
A61: Kersti: Ich habe also gegangt
Damit daraus keine Probleme entstehen, bitte ich neu integrierte Anteile immer, mein feinstoffliches Kurspaket "Einführung in das hier und jetzt" zu machen und erst, wenn sie das bestanden haben, in das jetzige Leben einzugreifen.
VB151.2.4 Kersti: "Schau mal raus" fordere ich die Stimme auf, "Sind da Bäume?"
VA243.4 Kersti: Sobald sie grundsätzlich begriffen haben, daß sie nicht mehr in der Situation feststecken, die sie so frustriert hat, bekommen sie mein feinstoffliches Kurspaket zur Einführung in das hier und jetzt.
Größere ichs, die zu meiner Gruppenseele gehören, sind sich normalerweise bewußt, daß es unklug ist, das Handeln zu übernehmen, statt nur Ideen an das irdische Ich zu liefern. Sollte das aber nicht der Fall sein, könnte das zu ernsten Problemen führen.
VB151. Kersti: Psychosen und feinstoffliche Wahrnehmung

 
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10. Parallelwelten und Parallelwelten-Ichs

Ich habe auch in mehreren Fällen erlebt, daß ich mich in das Bewußtsein eines Paralelwelten-Ichs eingeklinkt habe, dessen Leben wie dieses Leben begonnen hat aber zum Zeitpunkt wo der Kontakt stattfand, bereits einen ganz anderen Verlauf genommen hatte.
VB212.2.3.8 Kersti: Unverschämtheit, was sucht dieser fremde Kerl in meinem Bett?
Erlebnisse von mir und anderen, die mit Parallelwelten zusammenhängen könnten, habe ich in folgendem Text gesammelt.
VB236. Kersti: Parallelweltenerlebnisse

 
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11. Weltbildbastelei zum ich

Ich hatte also mit dem Thema Ich ein Problem, was ich schon mal im Zusammenhang mit Parallelwelten geschildert hatte.
VB212.2.6.2 Kersti: Ich hatte da also Rätsel - das war nicht das einzige - aus denen ich nicht schlau wurde und die immer seltsamere Blüten trieben
Mir sind beim aufschreiben sicherlich nicht alle seltsamen Phänomene eingefallen, die mir im Laufe der Jahre so zum Thema "ich" in meinem persönlichen Aufarbeiten begegnet sind, aber was ich hier aufgezählt habe, reicht unzweifelhaft, um zu erklären, warum ich jede Vorstellung, die ich zu der Frage "Was bedeutet das Wort Ich" je gehabt habe, bestimmt zig mal in Frage gestellt habe. Ich beschäftigte mich mit Seelenanteilen und Multiplen Persönlichkeiten.
VB156. Kersti: Die Organisation des Ichs
Aber auch mit der umgekehrten Vorstellung, daß wir alle Teil eines größeren Wesens sind, von dem wir uns abgespalten haben.
VA218. Kersti: Gruppenseelen und multiple Persönlichkeiten
VB62. Kersti: Der typische Verlauf einer Therapie
Dies wiederum ist in ein komplexes Verständnis über die Funktionsweise der Reinkarnation eingebunden.
VA39. Kersti: Wie funktioniert Reinkarnation?
Und mit einem Konzept zum Seelenaltern verbunden.
VB171. Kersti: Seelenalter
Was wiederum mit einem komplexen Verständnis unseres Parallelweltensystem verbunden ist.
VB34. Kersti: Parallelweltenaufspaltung und das Wesen der Zeit
VA304. Kersti: Die Organisation unseres Parallelweltensystems
Die wiederum mit einer komplexen Vorstellung von feinstofflichen Ebenen verbunden ist.
VA130. Kersti: Feinstoffliche Welten: Das Sieben mal Sieben-Ebenen-System

Trotz diese umfangreichen Weltbildbastelei, habe ich bis jetzt noch nicht wirklich das Gefühl, das mit dem Ich so ganz richtig verstanden zu haben.

Kersti

 
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Quellen

  1. Bild VB243.JPG: Welt: File:Kattes Hinrichtung 1730.jpg
    Das Bild ist aufgrund seines Alters gemeinfrei.
  2. Theodor Fontane: Die Katte-Tragödie: Der 6. November 1730. Aus: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. (Welt: Volltext)