473Kersti:

Der Mann lacht dich nur aus. Als weitere Versuche, die "Wahrheit" zu erfahren, kein besseres Ergebnis bringen, gibt er schließlich auf und läßt dich im Kerker allein.

Du wirst eine Zeit, die dir endlos erscheint, in diesem dunklen, stinkenden Loch gefangengehalten. Der Kerker hat kein Fenster, durch das Licht hereinfallen könnte. Es ist so dunkel, daß du nicht die Hand vor Augen siehst. Machmal hörst du Ratten quieken. Wasser tropft von den Wänden. Noch zwei weitere Male bekommst du Wasser und Brot. Jedesmal ist es so wenig, daß du das Gefühl hast, nach dem Essen noch mehr Hunger zu haben, als du es vorher schon hattest.

Endlich kommen zwei Wachen und ein Junge mit einer Öllampe und führen dich kreuz und quer durch die unbekannten Gänge der Burg. Die rostigen Ketten scheuern dir die Fußgelenke auf. Schließlich gelangst du in einen großen Saal.

Es handelt sich um einen Gerichtssaal, der mehreren hundert Zuhörern Platz bietet. Er ist voller feixender und grinsender Menschen, die dir unflätige Bemerkungen über deine angebliche Liebesbeziehung zur Königin zurufen. Du bemerkst kein einziges freundliches Gesicht. Der Richter liest dir die Anklageschrift vor, in der dir eine langanhaltende Liebesbeziehung zur Königin vorgeworfen wird und spart dabei ebenfalls nicht mit spöttischen Bemerkungen. Er schließt mit den Worten:
"Für diesen ungeheueren Akt der Majestätsbeleidigung wird der Gefangene dazu verurteilt, bei lebendigem Leibe in den roten Brunnen geworfen zu werden. Zuvor darf er sich einen Tag und eine Nacht in Kerker am Roter-Brunnen-Hof aufhalten, damit er sehen kann, was auf ihn zukommt."
Dir wird keine Gelegenheit gegeben, das Wort zu deiner Verteidigung zu erheben, bevor du abgeführt wird. Das Gegröhle der Zuschauer und Zuschauerinnen ist inzwischen so laut geworden, daß man ohnehin kein Wort verstanden hätte.

Dann wirst du von deinen Wächtern in einen Kerker mit einem kleinem Fenster geführt und von deinen Ketten befreit.
 
Kersti / 116: Du schaust aus dem Fenster.
Kersti / 120: Du bleibst sitzen, wo du bist.


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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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