erste Version: 7/2023
letzte Bearbeitung: 7/2023

Der verschwundene Flottenkommandant

F2471.

Außerdem sollte ich wohl versuchen, die Echsen zu überzeugen, daß wir nicht vorgehabt hatten, die Erde zu vernichten

Vorgeschichte: F2470. Tyros: Eigentlich hatte ich keine Zeit verloren und trotzdem war ich nicht schnell genug gewesen

Tyros erzählt:
Eine Echse hatte mich wie einen Sack über die Schulter geworfen gehabt und durch die Gänge meines zerbrechenden Mutterschiffes mit seinem sein eigenen Beiboot ins fremde Mutterschiff gebracht. Dort war ich in einer kleinen Kammer auf den Fußboden geworfen worden. Ich konnte nicht viel tun, denn Hände, Knie und Füße waren zerschossen worden. Ich konnte mich hinsetzen, aber an aufstehen und mich umsehen war nicht zu denken, nicht nur wegen der Verletzungen an sich. Ich fühlte mich wegen dem Blutverlust auch etwas benommen.

Ein menschlicher Mann kam herein und stellte sich, als ich ihn begrüßte, als Arzt vor. Er hieß Telos und erklärte mir, daß er die Aufgabe hätte, dafür zu sorgen, daß ich nicht sterbe. Ich wußte nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte, denn ich wußte, sie würden mich zu Tode foltern und das würde die Qual nur in die Länge ziehen. Andererseits war er nicht direkt unfreundlich und letztlich ein Sklave, der kaum etwas anderes tun konnte, als zu gehorchen.

Ich stellte ihm ein paar Fragen und erfuhr, daß er nicht allzuviel wußte, aber zwei Informationen waren schon interessant. Die Reptos hatten diese Flotte schon einige Jahrtausende in der Hinterhand gehabt und sie hatten geglaubt, wir wären nur ins Sonnensystem gekommen, um die Erde zu vernichten. Das war der Grund für ihren Angriff gewesen.

Der Gedanke war schon nachvollziehbar, denn unsere Flotte hatte tatsächlich eine Bewaffnung gehabt, mit der man ganze Welten vernichten kann und es hatte Kriege gegeben, in denen so etwas geschehen war. Andererseits hatten wir selbstverständlich nicht den Befehl gehabt, die Erde zu vernichten, sondern es war unsere Aufgabe, sie zu schützen und zu heilen. Das hieß wohl auch, daß wir eine Flotte mit einer solchen Bewaffnung besser nicht noch einmal in die Nähe eines auch von Echsen bewohnten Planeten bringen sollten, wie es die Erde ist, auch wenn auf ihr die Echsen weit in der Minderzahl sind. Wenn die Echsen dann immer gleich glauben, man wolle den Planeten vernichten, ist das eine gefährliche Provokation. Das mußte ich später, sobald ich mich nach meinem Tod befreit hatte, nach Hause melden. Sie versuchen die Seelen immer einzufangen und zu versklaven, aber das würde ihnen bei mir nicht gelingen.

Ich machte mir keine Sorgen um mich selbst. Natürlich war das sowieso nutzlos, weil ich im Augenblick völlig hilflos war, aber ich wußte auch, daß ich mit dem fertig werden konnte, was sie mit mir tun würden, denn es war nicht das erste mal, daß ich in einer solchen Situation war und die letzte solche Erfahrung hatte ich auch verkraftet und vollständig aufgearbeitet. Um die Männer und Frauen meiner Besatzung machte ich mir weitaus mehr Sorgen, weil ich von einigen wußte, daß sie ihre letzten Erfahrungen mit Foltern und Mind-Control nur unvollständig aufgearbeitet hatten und für diese wäre es verheerend, wenn sie noch mehr solche Erfahrungen machen würden.

Letztlich war das einzig Sinnvolle, was ich tun konnte, Informationen zu sammeln, um die Situation besser zu verstehen. Außerdem sollte ich wohl versuchen, die Echsen zu überzeugen, daß wir nicht vorgehabt hatten, die Erde zu vernichten. Ich fürchtete nur, daß das nicht möglich war, da sie uns nicht gerade für vertrauenswürdig hielten.

Kersti

Fortsetzung:
F2472. Szrrtak: Menschen neigen dazu, alles zu zerstören inklusive der Planeten, die man braucht, um leben zu können, was selbst ihnen klar sein müßte!

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben