erste Version zwischen dem 01.05.2000
und dem 07.06.2000
letzte Überarbeitung: 8/2006
Wer sich immer in kleinen Gruppen herumtreibt, hat kein Gyar, weil bei den von Natur aus
einzelgängerischen Miach Angst vor Angriffen der einzige Grund ist, unnötig lange mit
anderen Erwachsenen zusammenzubleiben. Am meisten Gyar haben Mütter mit Kindern, da sie das Überleben der Gruppe sichern. Jeder Mutter steht ein Teil des Landes der Gemeinschaft als Besitz zu. Männer und Junge Frauen, die noch keine Kinder haben, müssen für das Recht den Boden zu bebauen einen Teil ihrer Ernte an die Besitzerin des Bodens abführen. Wenn eine Mutter stirbt, kann der Vater der Kinder die Rechte und Pflichten der Mutter übertragen bekommen. Ist er nicht erreichbar, wird ein anderes erwachsenes Mitglied der Gemeinschaft als Pflegemutter (oder Vater) eingeteilt.
Die Regeln des Gyar dienen zu einem großen Teil dazu, unerwünschte Begegnungen zu
vermeiden. Stammesgeschichtlich sind die Miach nahe mit den Hauskatzen der Menschen verwandt
und genauso einzelgängerisch wie diese. So legt Gyar beispielsweise fest, wer zu welcher
Zeit auf welchem Weg gehen darf. Lesen und Schreiben, das die Miach der Sage nach von der
großen Göttin Chama-i gelernt haben sollen, bildet von daher neben der
allabentlichen Ratsversammlung, bei der alle wichtigen Entscheidungen getroffen werden, eine
wesentliche Grundlage der Kultur der Miach. Ohne die Schrift würde es den Miach
schwerfallen, das für eine derart hochentwickelte Gemeinschaft nötige Wissen zu
übermitteln. Denn die Ratsversammlung abends ist für die meisten Miach des Dorfes die
erste Gelegenheit, bei der sie ein anderes Katzenwesensehen. Nur zwischen den Kämpfern der Miach kann die Rangfolge auch durch Kämpfe entschieden werden. Wird bei so einem Kampf einer der beiden Kämpfer verletzt, verliert der andere wegen seiner Ungeschicklichkeit all sei Gyar, da er der Gemeinschaft damit geschadet und sie einer Arbeitskraft beraubt hat. Arbeiten zwei Miach tagsüber zusammen, müssen sie sich sehr anstrengen, daß sie sich nicht gegenseitig auf die Nerven gehen. Unter den weiblichen Miach gibt es einzelne, die einen nahezu unkontrollierbaren Aggressionstrieb haben. Man nennt sie "Frauen die die Göttin vergaß" ihnen werden wie bei den Trockenstädterfrauen die Hangelenke an den Gürtel gekettet um zu vermeiden, daß sie durch ihre unkontrollierbaren Wutanfälle jemanden verletzen. Es heißt, in früheren Zeiten hätte es auch Männer gegeben, die die Göttin vergaß, die hätten, sich jedoch nach und nach gegenseitig umgebracht, weil sie vollkommen unfähig seien, Frieden zu halten.
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V79. V108. V111. V119. V121. V122. V123. V124. V129. V130. V131. V132. V133. V141. V142. V173. V212. V213. VA18. VA51. VA261. VA262. VA269. VA270. |
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.