erste Version: 4/2020
letzte Bearbeitung: 4/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1702.

"Ja. aber du bist mein Lieblingskindergartenkind!" antwortete Treron

Vorgeschichte: F1701. Tharr vom Licht: Dann hatte mir Treron erklärt, warum jeder einzelne Krieg, den wir führten, begonnen hatte und daß er jeden dieser Gründe für die Gründe eines Geisteskranken hielt

Tharr vom Licht erzählt:
Zunächst besuchte ich zusammen mit Treron seine Mutter. Ich hatte es längst schon wieder vergessen gehabt, doch er erinnerte mich daran, daß er mir das an dem Tag versprochen gehabt hatte, als ich ihn kennengelernt hatte.

Mich wunderte, daß er das nicht längst wieder vergessen gehabt hatte. Aber ich hatte nun wirklich nichts besseres zu tun, also begleitete ich ihn. Ich fragte mich, wie es wohl in dem Kindergarten aussah, wo Treron seine ersten sechs Jahre verbracht hatte. Zunächst stellte ich fest, daß die Wände der Gänge, durch die er mich führte genauso aus rohen Schotten bestanden wie die Wände der Schlafräume der Krieger im Schiff. Dann öffnete er die Tür und ehe ich einen Blick auf den Raum werfen konnte hörte ich einen Jubelschrei "Treron!" und eine ältliche Frau fiel Treron in die Arme und begann zu weinen.

Trerons jüngerer Bruder, der auch jetzt von der Fahrt zurückgekommen war, sah mich an und meinte:
"So hat sie mich aber nicht begrüßt."
Sie gab darauf so eine verlegene Antwort, die zeigte, daß sie eigentlich der Ansicht war, daß eine Mutter jedes ihrer Kinder gleich lieben sollte.

Ich fragte mich, was ich jetzt tun sollte. Ehe ich zu einer Entscheidung kam fragte mich ein vielleicht dreijähiges Kind ob ich mitspielen möchte.
"Was spielt ihr denn?"
"Kämpfen. Ohne Waffen."
"Spielt ihr denn manchmal auch kämpfen mit Waffen?" fragte ich.
"Ja aber danach müssen wir immer unter die Dusche, um die Farbspritzer wegzumachen."
Der Junge zeigte mir Pistolen und Gewehre mit denen man Farbkugeln verschießen konnte und andere Spielzeuge die Minen oder Handgranaten darstellen sollten. Sie schienen für jede Waffe der erwachsenen Krieger ein verkleinertes Farbkugelgerät zum Spielen zu haben.

"Warum siehst du denn so spillerig aus? Hast du nicht genug Sport gemacht?" fragte ein anderer Junge.
"Tharr ist nicht gezüchtet. Deshalb hat er nicht so viele Muskeln wie ein richtiger Zuchtmensch." antwortete Treron.
"Du mußt auch mitspielen Treron." meinte ein anderes Kind.

Ich ließ mich darauf ein, mit den Kleinkindern zu toben und stellte dann fest, daß sie mir überlegen waren. Sie schafften es eine halbe Stunde lang, dafür zu sorgen, daß es mir nicht wieder gelang auf die Beine zu kommen, obwohl das älteste von ihnen vielleicht sechs Jahr alt war. Schließlich sagte ich, daß ich jetzt aber aufhören will zu spielen und Treron sagte ihnen, daß sie dann aber auch aufhören müssen. Sie fanden mich gemein, weil ich nicht mehr wollte.

Als nächstes überredeten sie mich, gegen sie in einer Simulation anzutreten, wofür wir unsere Tablets verwendeten und auch das war ich der absolut unterlegene Verlierer.

Ich gab also auch dabei bald auf und redet mit Treron und seiner Mutter. Dabei redeten sie über meinen Vorschlag mit den Cryo-Kapseln, aber ich verstand ungefähr kein Wort, weil sie sich im schönsten Medizinchinesisch unterhielten, daher fragte ich nach, wovon eigentlich die Rede war, ich hätte kein Wort verstanden.
"Wieso das heißt doch, daß man das Ganze nur ein bißchen schwächer dosieren muß, damit es wirklich funktioniert. Und das kann man ganz einfach berechnen." antwortete ein vielleicht dreijähriger Junge, der so mit einem Spiel mit einem anderen dreijährigen Jungen beschäftigt zu sein schien, daß ich nicht gedacht hätte, daß er zuhört. Er holte sein Tablet und gab eine Formel ein und erklärte mir was die einzelnen Buchstaben hießen.
Jetzt hatte ich das zwar verstanden, dafür fragte ich mich, ob diese Kindergartenkinder eigentlich alles besser können als ich. Im Laufe desselben Gesprächs erklärten mir noch diverse andere Kindergartenkinder Details aus diesem Gespräch, die ich nicht verstanden habe.

Als wir dann wieder zum Schiff zurückkehrten, sagte ich zu Treron, daß ich mir so richtig dumm vorkam, weil bei ihnen ja offensichtlich jedes Kindegartenkind mehr wußte als ich.
"Ja. Aber du bist mein Lieblingskindergartenkind!" antwortete er.
Terons Bruder lächelte mich an und bestätigte:
"Wir mögen dich alle ziemlich gern und du kannst ja nichts dafür, daß du nicht gezüchtet bist."
Ich fragte mich, ob sie nicht gezüchtet sein als eine Art Makel betrachteten.

Kersti

Fortsetzung:
F1717. Treron XZB12-5-13: Meine Güte, war der Junge brav!

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben