erste Version: 7/2023
letzte Bearbeitung: 7/2023

Der verschwundene Flottenkommandant

F2475.

Es ist am Klügsten, Verhöre als eine Art diplomatischer Verhandlungen zu betrachten

Vorgeschichte: F2474. Szrrtak: Ich war erschüttert, denn ich hatte nicht gewußt, daß diese chaotischen Menschen in der Lage waren, ein Kollektivbewußtsein zu entwickeln!

Tyros erzählt:
Es ist am Klügsten, Verhöre als eine Art diplomatischer Verhandlungen zu betrachten, denn diese Verhöre sind eine der Gelegenheiten, bei denen die Echsen sich ihr Bild von der freien Menschheit machen. Aus eben diesem Grund ist es wesentlich, was man bei einem Verhör sagt und tut.

Meine Aufgabe war es jetzt, die Echse in meinem Geist möglichst viele der Kurse machen zu lassen, die Buddha entwickelt hatte, um den Echsen begreiflich zu machen, warum ihre Fehler eben Fehler sind. Er war ja überzeugt, daß das funktioniert, aber diesen Eindruck hatte ich bei meiner letzten Gefangenschaft eigentlich nicht gehabt. Ich hatte eher das Gefühl gehabt, daß die Echse, die in meinem Geist gewesen war, alles getan hatte, um jeder wichtigen Erkenntnis nach Kräften auszuweichen.

Diesen Eindruck hatte ich auch hier wieder. Ich erlaubte der Echse, sich in meinem Geist zu bewegen und dort nach den Informationen zu suchen, die er haben wollte, aber er schien nicht in der Lage zu sein, auch nur in die richtige Richtung zu blicken, um zu grundlegenden Erkenntnissen zu gelangen und wirklich zu verstehen, wie Menschen denken. Das war natürlich einer der Gründe, warum wir nie zu einem funktionierenden Friedensvertrag mit ihnen gelangt waren, bis Buddha einige Vorschläge gemacht hatte, die aus rätselhaften Gründen bei den Echsen gut ankamen.

Szrrtak, der Befehlshaber dieses Echsen-Schiffes glaubte mir die Wahrheit nicht. Ich glaube, es hätte mir auch nichts genutzt, wenn er mir geglaubt hätte, denn er sagte, daß die anderen Echsen der Ansicht waren, daß ich mich der Mind-Control-Behandlung unterziehen müßte, da es ja gar nicht ginge, wenn wir versuchen würden die Erde zu zerstören und es sei doch offensichtlich, daß wir das vorgehabt hätten, denn sonst hätten wir doch irgendeine unserer anderen Flotten eingesetzt. Daß wir keine andere Flotte gehabt hatten, glaubte er mir nicht. Das war ja im Grunde nicht verwunderlich. Im umgekehrten Fall hätten wir auch nicht an die guten Absichten der Echsen geglaubt.

Tatsächlich war ich lange überzeugt gewesen, nur die Echsen würden Planeten zerstören und vor allem würden sie Seelen vernichten. Buddha war da anderer Ansicht. Natürlich gab es die Angriffe, bei denen Planeten durch Echsen zerstört worden waren, aber er führte mir vor Augen, daß menschliche Kulturen mehr Planeten zerstört hatten als Kulturen in denen Reptos die Oberschicht bildeten und daß beide Seiten dazu neigten, ihre eigenen Fehler zu verdrängen und mit komplizierten Tricks der Gegenseite zuzuschreiben.

Aufarbeiten mit Buddha hatte jedenfalls bewirkt, daß ich mir einige meiner eigenen Erinnerungen, die ich immer für Heldentaten gehalten hatte, anschaute und feststellte, daß es sich um gefährliche Dummheiten gehandelt hatte, bei denen man sehr gut nachvollziehen konnte, warum diese dazu geführt hatten, daß die Echsen vergleichbar Dummes getan hatten, um Rache zu üben.

Buddha hatte gewarnt, daß wir die Weltenzerstörerflotte besser nicht einsetzen sollten, um die Erde zu bewachen, weil wir nicht wüßten, was die Echsen alles in der Hinterhand hatten und er hatte recht behalten. Also war ich jetzt in der Situation, daß die Echsen mich ein Jahr lang foltern würden, um meine Fähigkeit, Widerstand zu leisten, zu zerstören und ich mußte irgendwie damit fertig werden.

Kersti

Fortsetzung:
F2480. Kemal: Ich glaube, daß mich die Tatsache, daß ich mich selber ebenfalls mal einem Gehorsamstraining unterziehen hatte müssen, mich zu einem besseren Gehorsamstrainer gemacht hatte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben