F2187.

"Ich bringe ihn zum Krankenhaus." sagte Zichrrr, die Ciakahrr-Echse

Vorgeschichte: F2186. Daris XZB12-84-40: "Na das wars dann wohl!" dachte ich noch

Dolon XZB12-14-33 erzählt:
In meinem Display erschien eine Drei-Buchstaben-Kombination, die anzeigte, daß einer meiner Untergebenen im Dienst verletzt worden war. Ich rief augenblicklich die vollständige Meldung auf und sah mir dann den Überwachungsfilm dazu an.

Er machte mit der Handkamera ein Bild der Halswunde, die wirkte, als sei sie schon teilweise verheilt

Daris XZB12-84-40 war in seinen täglichen Kampf mit der Echse verwickelt. Er wirkte bei weitem nicht so ernst, wie die ersten, die wir gehabt hatten, eher wie ein normaler Trainingskampf. Sie zogen jetzt meist auch ihre tödlich gefährlichen Krallen ein, mit denen sie ihren Gegner leicht aufschlitzen könnten. Allerdings habe ich den Eindruck, daß die Echsen dazugelernt haben. Sie scheint es wie jeden echten Krieger zu wurmen, daß sie ständig im Kampf geschlagen werden und sie versuchen irgendeinen Trick zu finden, mit dem sie ihren Gegner besiegen können.

Ein Handkantenschlag auf die Sehnen, die die Krallen einziehen führte dazu, daß sie als reflexhafte Gegenreaktion voll ausgefahren wurden und die Echse konnte den Schlag nicht rechtzeitig abstoppen, auch wenn sie ihre eigene Bewegung erschrocken verfolgte und ihren fallenden Gegner auffing. Blut spritzte im Rhythmus des Herzschlags, die Echse machte eine Bewegung, die irgendwie sanft wirkte und das Blut hörte auf zu sprudeln. Sie hob den Verletzten auf den Arm und das wirkte beinahe beschützerisch.

Meine Brüder, die von allen Seiten auf die Szene zugespurtet waren, als sie sahen, was passiert war, bremsten wieder ab und sahen sie an.
"Ich bringe ihn zum Krankenhaus." sagte Zichrrr, wie die Echse hieß.
Meine Brüder ließen sie gewähren.
Dort angekommen meinte Zichrrr, daß sie ihn auch gesundpflegen will. Ihr wurde erklärt, daß wir uns bei der Pflege von Kranken immer abwechseln, weil wir wollen, daß Tag und Nacht jemand am Krankenbett Wache hält und das könne sie halt nicht ganz allein schaffen. Aber selbstverständlich sei ihre Hilfe willkommen. Koris, der als Arzt fungierte, bestand darauf, die Wunde selber anzusehen, sah dann sehr erstaunt aus, und machte mit der Handkamera ein Bild der Halswunde, die wirkte, als sei sie schon teilweise verheilt.

Ich starrte das verblüfft an.

Dann stand ich auf, ging zu der Echse hin und fragte sie, warum sie das gemacht hat.
"Eigentlich macht man das nur bei sich selbst." meinte sie.
Ich fragte sie warum sie das dann gemacht hat.
"Ich wollte das plötzlich. Meinst du er macht mit mir ein Ei?"
Ich sah sie erstaunt an und sagte dann, daß ich bezweifle, daß das geht.
"Mit Gentechnik geht das." antwortete sie.
Das war wahrscheinlich richtig, trotzdem kam mir die Idee doch reichlich komisch vor. Andererseits war das auch nicht meine Entscheidung, fand ich. Ich bin nur sehr gespannt, wie Daris darauf reagieren wird, schließlich sind wir nicht einmal den Gedanken gewöhnt, daß wir Kinder bekommen könnten.

Ich sagte, daß mich erstaunt hatte, was sie mit Daris Wunde gemacht hat, weil ich das nicht kann.
"Echt nicht? Wir können das alle."
Die Leute von der Galaktischen Föderation sind ja der Ansicht, daß die Ciakahrr-Echsen Gestaltwandler wären, aber im Vergleich zu dem, was Tania macht, ist ihr Gestaltwandel ein wenig oberflächliche Kosmetik. Sie können sich als ausgesprochen hochgewachsene Menschen ausgeben, das aber nur, weil die Menschen der Galaktischen Konföderation noch unterschiedlicher sind als die Erdenmenschen. Trotzdem fragte ich mich, ob es mit dieser Gestaltwandelfähigkeit zusammenhängt, die sie haben.

Ich mußte Tania fragen, ob diese Fähigkeit zu heilen, irgendwie mit der Gestaltwandlerfähigkeit zusammenhängt. Da war schließlich noch die Geschichte mit Tania und dem gebrochenen Arm gewesen.

Kersti

Fortsetzung:
F2191. Tania: "Man denke nur, wir haben den Feind besiegt, dann greifen uns unsere eigenen Leute an." antwortete einer der Leute von der Venus

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben