O7.1 Kersti: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu Tod, Zwischenlebensscenen und Reinkarnation (OI7. Inhalt, OB7. Quellen hierzu)

erste Version: 12/2007
letzte vollständige Überarbeitung: 8/2017
letzte Bearbeitung: 8/2017

O7.1

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu Nahtodeserfahrungen

Inhalt

O7.1.1 Kersti: Definition Nahtodeserfahrungen
O7.1.2 Kersti: Die einzelnen Elemente der Nahtodeserfahrungen
O7.1.3 Kersti: Beispiele für Nahtodeserfahrungen
O7.1.4 Kersti: Forschungsergebnisse nach Forschungsrichtung
O7.1.4.1 Kersti: Die Funktionsweise des Körpers und die Nahtoderfahrung
O7.1.4.2 Kersti: Der Inhalt der Nahtoderfahrung ist weitgehend von kulturellen Einflüssen und Persönlichkeitsmerkmalen unabhängig
O7.1.5 Kersti: Sind Nahtoderfahrungen innerhalb eines materialistischen Weltbildes zu verstehen?
O7.1 Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Definition Nahtodeserfahrungen

Als Todesnäheerfahrungen, Todesnäheerlebnisse (TNE), Todesnähe-Visionen, Nahtodeserfahrung, Nahtodeserlebnis, Nahtodesvision oder Sterbeerlebnisse werden Erlebnisse bezeichnet, die gelegentlich von Menschen berichtet werden, die vorübergehend als klinisch tot galten und dann wiederbelebt wurden oder ohne körperliche Krankheit in Lebensgefahr schwebten.1.; 2.; 3.; 4.

Englische Bezeichnungen hierfür sind: near-death experience (NDE), death-related sensory experience (DRSE), wenn der Tod nur befürchtet wird, heißen sie fear-death experiences. 1.; 5. Ein Nahtodeserlebnis setzt sich aus mehreren aber meist nicht allen der folgenden Elemente zusammen: Gefühl von Freude, Ruhe, Friede oder Wohlbefinden, einem Außerkörperlichen Erlebnis, Begegnung mit Verstorbenen, religiösen Figuren oder seltener Dämonen oder Teufeln, Lichtwahrnehmungen, einem filmartigen Lebensrückblick, der Passage durch einen dunklen Tunnel, Wahrnehmung eines Paradieses, Himmel oder seltener einer Art Unterwelt oder Hölle, die Überlebende meist nicht betreten dürfen. 3.; 4.; 5.; 6.; 7.; 8.; 9., 10., 11.

In der Forschung wird zwischen Nahtoderfahrungen im engeren Sinne, bei der der Körper vorübergehend klinisch tot war
VB37. Kersti: Nahtoderfahrung bei Bewußtlosigkeit
Totenbett-Visionen, die im Wachzustand bei Erkrankungen auftreten, die langsam zum Tode führen. 1.; 6.; 8.; 12.; 13.; 14.; 15.
O7.B1 Kersti: Totenbettvisionen
und Lebensgefahrerfahrungen, die in lebensgefährlichen Situationen auftreten, ohne daß der Körper dabei Schaden nehmen muß, unterschieden16..
O7.C4 Kersti: Lebensgefahr-Erfahrungen
Der Begriff Nahtoderfahrungen im weiteren Sinne umfaßt diese drei Unterbegriffe, zudem werden in die oft Nahtoderfahrungsähnliche Erfahrungen außerhalb dieses Kontextes mit behandelt. Außerdem gibt es Autoren, die Oneiroide, also Träume wie sie bei funktionierenden Gehirn im Koma auftreten können, ebenfalls zu den Nahtoderfahrungen zählen, obwohl diese sich im Charakter deutlich von Nahtoderfahrungen im engeren Sinne unterscheiden7.; 17.; 18; 19.; 20. S.212; 21..
O7.44 Kersti: Oneiroide

 
Inhalt

2. Die einzelnen Elemente der Nahtodeserfahrungen

Moody benannte neun Elemente, die das Todesnähe-Erlebnis charakterisieren, Ring teilte nur in fünf Elemente auf, während Högl gleich 15 nennt. Die Unterschiede in der Zahl der Elemente ergeben sich dadurch, daß manche mehrere Elemente zusammenfassen während andere sie sehr fein auseinanderdifferenzieren. Högls 15 Komponenten der Nahtoderfahrung sind: (1) Unaussprechlichkeit des Erlebten, (2) , Hören der Todesnachricht, (3) Gefühl von Frieden und Ruhe, (4) Geräusche, (5) Dunkelheit, (6) Trennung vom Körper, (7) Begegnung mit anderen, (8) Lichtwesen, (9) Lebensrückschau, (10) Grenze, (11) Rückkehr, (12) Gespräche über das Erlebte mit anderen, (13) Lebensveränderungen, (14) neue Sicht des Todes, (15) Bestätigung des (im OBE) Erlebten. Außerdem kann man Nachwirkungen von Nahtodeserfahrungen je nach Betrachtung entweder als Elemente der Erfahrung zählen oder nicht dazuzählen. Komplette Todesnähe-Erlebnisse mit sämtlichen Komponenten sind sehr selten. Viele Menschen erleben nur ein oder zwei Elemente, andere fünf oder sechs. Von einem Todesnähe-Erlebnis sprechen wir dann, wenn eines oder mehrere dieser Merkmale auftreten. 4. S.18-23; 20. S.37
VB37.1 Kersti: Die einzelnen Elemente

 
Inhalt

3. Beispiele für Nahtodeserfahrungen

 
Inhalt

4. Forschungsergebnisse nach Forschungsrichtung

4.1 Die Funktionsweise des Körpers und die Nahtoderfahrung

Die Nahtoderfahrung wurde mit bestimmten Gehirnbereichen sowie Medikamenten, Hormonen und Botenstoffen in Verbindung gebracht. Konnte eine Reizung der Gehirnbereiche oder aber ein Medikamenten, Hormonen und Botenstoff ähnliche Erfahrungen hervorrufen, wurde oft angenommen, damit wäre die Nahtoderfahrung erklärt.

Problematisch an dieser Betrachtungsweise ist, daß wenn man die Aktivierung des Gehirns bei einer realen Erfahrung mit der bei einem Traum, einer Halluzination oder bei einer nur vorgestellten Erfahrung vergleicht, daß dann oft bei realen und einer inhaltlich gleichartigen aber sich nur als Vorstellung, Halluzination oder Traum im Gehirn abspielenden Erfahrungen, dieselben Gehirnbereiche aktiviert sind. Der Gehirnbereich der eine Erfahrung simulieren kann ist auch daran beteiligt diese Erfahrung zu verarbeiten, wenn sie real stattfindet.

Ob eine Erfahrung real oder eingebildet ist, findet man daher nur heraus, indem man Vergleiche der subjektiven Erfahrung mit der äußeren Realität anstellt. Dies stellt zuns allerdings, wenn wir in einer Gesellschaft, in der die meisten Menschen keinen nennenswerten spirituellen Erfahrungen machen, einschätzen wollen, inwieweit spirituelle Erfahrungen Teil einer überpersönlichen spirituellen Realität sind oder ob sie stattdessen individuelle subjektive Erfahrungen sind vor Herausforderungen, da sich vergleichsweise wenig Vergleichsmaterial findet.

Aufgrund dieser Problemstellung wurden die außerkörperlichen Erfahrungen besonders intensiv untersucht, da hier die materielle Realität mit dem, was während der außerkörperlichen Erfahrung beobachtet wurde, verglichen werden konnte. Interessant ist hierbei, daß auch zu Zeiten wo das Gehirn des Patienten nicht funktionsfähig gewesen sein kann, bestätigbar Richtige Beobachtungen gemacht wurden.
VB159.2.1.3 Kersti: Bestätigte Beobachtungen in Außerkörperlichen Erfahrungen im Rahmen von Nahtoderfahrungen
Zudem haben seit ihrer früghen kindheit blinde Personen, deren Gehirn nicht in der Lage sein sollte, Wahrnehmungen des Gesichtssinnes zu verarbeiten, in Außerkörperlichen Erfahrungen wie ihre sehenden Mitmenschen gesehen.
O7.92 Kersti: Blinde können im Außerkörperlichen Erlebnis sehen
Diese beiden Fakten deuten darauf hin, daß es das, was traditionell Seele genannt wurde - eine Entität die in der Lage ist unabhängig vom Körper wahrzunehmen und zu handeln - offensichtlich tatsächlich gibt.
VA151. Kersti: Gibt es eine Seele - und wenn ja - was ist sie?

O7.9 Kersti: Physiologie der Nahtodeserfahrung

 
Inhalt

4.2 Der Inhalt der Nahtoderfahrung ist weitgehend von kulturellen Einflüssen und Persönlichkeitsmerkmalen unabhängig

Zunächst versuchten viele Forscher Nahtoderfahrungen auf verschiedene Weise durch psychologische Ursachen und Mechanismen zu erklären. So wurde versucht die Erfahrungen als Fantasieprodukt22.; 23. S. 126, S. 113 , das einem psychologischen Zweck dienen soll7.; 17. wie Wunscherfüllung4. S.191f oder Abwehr des Todes20. S.202, S.210ff zu erklären. Die Erfahrungen wurden mit Träumen verschiedener Art5.; 19.; 20. S.238ff; 21. und Halluzinationen4. S.127ff; 20. S.217ff; 24.; 25. S.213ff verglichen. Letztlich sind die Ähnlichkeiten zu all diesen Erfahrungstypen nur oberflächlich.
O7.10 Kersti: Psychologie der Nahtodeserfahrungen
In diversen Studien, die jeweils nur Angehörige eines einzigen Kulturraumes betrafen wurde nachgewiesen, dass die Zusammensetzung der Nahtodeserfahrung nicht von Alter, Geschlecht, Familienstand, Heimatgegend, Wohnort, Bildung, Beruf, Vorhandensein eines Hirntraumas, Konfession, Häufigkeit des Kirchenbesuchs, dem Glauben an Geister, Gott oder das Schicksal oder aber mit dem Vorwissen über Nahtodeserlebnisse korrelierte. Daneben konnte Menschen die außerkörperliche Erlebnisse hatten, kein erhöhter Narzissmus nachgewiesen werden, wie von Psychoanalytikern behauptet. Auch bei einer chinesischen Untersuchung wurden keine solchen Unterschiede gefunden.7.; 17.; 30.; 31. S.84, S.271f

Nahtoderfahrungen im weiteren Sinne gibt es in allen Kulturen und gab es zu allen Zeiten, allerdings waren in Zeiten ohne modernes Gesundheitssystem Totenbettvisionen und Lebensgefahrerfahrungen so häufig wie heute, während Nahtoderfahrungen im engeren Sinne sehr selten waren, da es kaum möglich war, so schwere gesundheitliche Krisen zu überleben.
O7.11 Kersti: Nahtodeserfahrungen und ihre Bezüge zu Kulturen und Religionen
O7.16 Kersti: Geschichte und Verbreitung der Berichte von Nahtodeserfahrungen
O7.23 Kersti: Statistik zur Nahtodeserfahrung
Die Inhalte der Erfahrungen sind in ihrer Grundstruktur kulturunabhängig gleich, jedoch sind die konkreten Bilder, in denen die Erfahrung sich ausdrückt, oft durch den Vorrat an Vorstellungen und Bildern begrenzt und beeinflußt, die der betreffenden Person zur Verfügung stehen32. S.162; 33.; 34..

Insgesamt kann gesagt werden, daß es unwahrscheinlich erscheint, daß eine rein subjektive Erfahrung so von Persönlichkeitsmerkmalen und kulturellen Bezügen unabhängig sein kann. Daher handelt es sich offensichtlich weder um einen Traum noch eine Halluzinationen.

Es kommt aber vor, daß Elemente gelegentlich durch andere inhaltlich gleichwertige ersetzt werden. Beispielsweise taucht statt des Lebensfilmes in Kulturen, in denen Filme unbekannt sind und deshalb nicht als solche Verstanden werden könnten, oft ein Buch des Lebens auf. In beiden Fällen findet jedoch eine Rückschau auf das Leben und eine Bewertung des Lebens statt. Die Tunnelerfahrung kann unter Umständen durch eine Treppe oder einen Brunnen ersetzt werden. In all diesen Fällen dient das Symbol jedoch als Übergang vom irdischen Bereich in spirituelle Welten oder Ebenen. Die Bilder sind also offensichtlich nicht wörtlich zu nehmen sondern es handelt sich um eine Übersetzung einer in irgendeiner Form anders gearteten Realität in geeignete Bilder.
O7.22 Kersti: Synästhesie: Zusammenhänge zwischen Licht und Liebe in Nahtodeserfahrungen
Diese Bilder sind auch nicht symbolisch wie in Träumen, sondern wenn eine unbekannte Person vorgestellt werden soll, wird ein Aussehen für sie gewählt, nach dem die betroffene Person sie später auf vorhandenen Bildern erkennen kann. Der Lebensfilm tritt nur da als Nahtoderfahrungselement auf, wo die Erlebenden Filme kennen und es deshalb als Film - im Gegensatz zu einem aktuell stattfindenden Ereignis - einordnen können, wo Filme unbekannt sind wird der Lebensfilm beispielsweise durch ein Buch ersetzt.

Während die Wirkungen, die Kultur und Persönlichkeitsmerkmale auf die Nahtoderfahrung haben schwach ausgeprägt sind, ist die wirkung die Nahtoderfahrungen auf den Erlebenden und sein Umfeld haben wesentlich stärker.
O7.10 Kersti: Psychologische Auswirkungen der Nahtodeserfahrungen
O7.17 Kersti: Wirkung von Nahtodeserfahrungen auf das gesellschaftliche Umfeld

Zudem ist der wesentliche Unterscheid zwischen Traum und realer Erfahrung eben die Überprüfbarkeit an der Realität. Wenn diese nicht gegeben ist, sind manche Träume der Realität zum verwechseln ähnlich, wie wir von Oneiroiden und der Forschung zu false Memories wissen.
O7.44 Kersti: Oneiroide
VB167. Kersti: False Memories - falsche Erinnerungen und wie sie entstehen
Tatsächlich sind Nahtoderfahrungen für unser Alltagsverständnis so ungewöhnlich, daß man sie kaum mit einer normalen Alltagserfahrung verwechseln kann und es wird immer wieder berichtet, daß sich die Informationen aus Nahtoderfahrungen als richtig bestätigen ließen.
O7.60 Kersti: Bestätigte Informationen aus Begegnungen mit Tieren in Nahtoderfahrungen
O7.57 Kersti: Verblüffendes: Wenn man von Familienangehörigen und Freunden in Nahtodeserlebnissen etwas erfährt, was man sonst nicht hätte wissen können

 
Inhalt

5. Sind Nahtoderfahrungen innerhalb eines materialistischen Weltbildes zu verstehen?

Nachdem man sich dieses angeschaut hat, ist es Zeit die wesentliche Frage zu beantworten:
O7.13 Kersti: Nahtodeserlebnisse: Einbildung oder jenseitige Wirklichkeit?
Kurz zusammengefaßt, enthalten die Berichte von Nahtodeserfahrungen zu viel nachweisbar richtige Informationen, um reine Fantasieprodukte zu sein, bei der letztlichen Gestalt, die die Erfahrung für uns annimmt, spielt aber auch unsere körperliche ausstattung und unsere Fähigkeit, Aussagen zu verstehen eine Rolle.
O7.A5 Kersti: Die Grenzen unseres Gehirns und das Rätsel der Nahtodeserfahrung

Kersti

 
Inhalt

Quellen

Siehe auch:
O7.7 Kersti: Quellen zu Geburt, Tod, Zwischenlebensscenen und Reinkarnation

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.