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VA231.
InhaltVA231.1VA231.2 VA231.3 VA231.4 VA231.5 VA231.6 VA231.7 VA231.8 1. Ich fühle mich nicht erhaben - ich fühle mich alleinImmer wieder wird mir unterstellt, ich würde mich über die Menschen erhaben fühlen und hätte deshalb Probleme mich hier zu verwurzeln.Wahr daran ist, daß ich Probleme habe, mich hier richtig zu verwurzeln. Falsch ist, daß mich erhaben über den Rest meiner menschlichen Umgebung fühlen würde. Das ist aber ein Vorwurf der mir hier und in der Geistigen Welt häufig gemacht wird und der mich, da er mir oft gemacht wird, immer sehr verletzt, besonders weil es gerade meine Hilferufe und Bitten um Verständnis sind, die als "Ich fühle mich erhaben über den Rest der Menschheit!" fehlinterpretiert werden. Ich fühle mich nicht erhaben, ich fühle mich oft ziemlich verloren. Wenn ich aufhöre, mein Problem zu benennen, kann mich niemand verstehen - weil ich ja nicht mal versuche es zu erklären. Und wenn ich mein Andersein verstecke, werden mich diejenigen nicht erkennen, die für mich interessant sind und für die ich ein interessanter Gesprächspartner bin. Zumindest hat es sich erheblich gebessert seit ich offen darüber rede wie ich mich und die Welt wahrnehme und die Unterschiede zwischen mir und dem Durchschnitt ausdrücklich benenne - und das obwohl genau das eben auch sehr unerfreuliche Reaktionen hervorruft. Bei den meisten Themen kann ich einigen in meinem Umfeld ungestraft davon erzählen - danach suche ich mir meine Freunde aus, denn es ist unendlich schwierig für mich mit Leuten umzugehen die auf alles was nicht in ihr Weltbild gehört aggressiv reagieren. Ich finde für vieles, das zu mir und meiner Art die Welt zu erleben gehört, niemanden hier in meiner direkten Umgebung, mit dem ich mich wirklich austauschen kann. Nicht weil ich nichts sage - sondern weil die meisten dann dazu nichts zu sagen wissen. Das ist ein Grund am Leben zu verzweifeln, weil man nirgendwo ausreichend Anknüpfungspunkte findet um sich zuhause zu fühlen.
O6. 4.2 Was man alles mit Angeberei verwechseln
kann... 2. Wissenshunger ist keine Fähigkeit sondern ein BedürfnisSelbst in den Zeiten, wo ich mich als Jugendliche intensiv bemüht habe, normal zu scheinen und nichts ungewöhnliches zu denken oder zu sagen, ist es mir einfach nicht gelungen. Dazu hatte ich einen zu großen Wissenshunger und habe zu sehr darunter gelitten, wenn ich nichts gefunden habe, womit ich ihn stillen konnte.Wissenshunger ist nicht dasselbe wie Intelligenz. Man kann sehr intelligent sein, ohne einen großen Wissenshunger zu haben und man kann einen erheblichen Wissenshunger haben, ohne genug Intelligenz, um viel mit dem erworbenen Wissen anfangen zu können oder es auch nur richtig zusammenzubauen. Ein für mich richtig auffallendes Beispiel war ein schwachsinniges Mädchen, über dessen Besuche ich mich immer sehr gefreut habe, weil sie sich wirklich für alles interessiert hat. Und darin mich auf das Auffassungsvermögen anderer Leute einzustellen habe ich wirklich genug Übung, um einfach nur Spaß an einem so interessierten Kind zu haben. Nun - dumm bin ich nicht. Tatsächlich wurde mein IQ mal auf 120 getestet. Ich weiß nur nicht, wozu das gut ist.
O6. 4.4 Langeweile in der Schule aufgrund von Hochbegabung 3. Die unpraktischen Teile der IntelligenzIch habe nicht die praktischen Teile der Intelligenz, mit denen man Routinearbeiten schnell und fehlerfrei erledigen kann - nein, da muß ich die Arbeitsabläufe immer sehr sorgfältig so umplanen, daß mir nicht meine Neigung zu viel zu vielen Flüchtigkeitsfehlern - egal wie sehr ich mich konzentriere - mir nicht einen Strich durch die Rechnung macht, sondern ich am Ende doch zum richtigen Ergebnis komme, weil meine Arbeitsabläufe genug eingebaute Kontrollen haben ohne zu viel Zeit zu fressen. Naja - im Umplanen bin ich gut, das ist immerhin praktisch.Ich habe die unpraktischen Teile. Beispielsweise habe ich zu allem Unmassen eigene Ideen. Nicht nur dann, wenn ich gerne eine Idee hätte, sondern vor allem dann, wenn ich nun echt nichts damit anfangen kann, daß mir mal wieder etwas eingefallen ist, was sowieso keiner hören will. Zum Ausgleich fallen mir die Ideen, auf die der durchschnittliche Schüler oder Student kommt, nicht ohne weiteres ein. Also habe ich in Schule und Studium ständig Probleme weil ich Aufgaben auf so ausgefallenen Wegen löse, daß der Student, Lehrer und manchmal sogar der Professor, der die Lösung kontrollieren soll, mir entweder sagt, daß er nicht versteht, was ich da gemacht habe, oder das ganze da gleich als falsch anstreicht. Und es tröstet mich dann nun ehrlich nicht, wenn ich drei Jahre später irgendwo in der einschlägigen Fachliteratur nachlesen kann, daß meine Lösung richtig und eigentlich eleganter ist, denn davon habe ich echt garnichts. Nicht das geringste. Wobei ... im Beruf war es anders, da hat es mir genützt, daß ich nicht nur über meine Zeichnung nachgedacht habe, sondern auch über die Organisation und das Zusammenspiel im Büro, über die Konstruktionsweise des Hauses, das nach meinem Plan gebaut wird, über die Handwerker die es bauen und wie es für die Menschen ist, die darin wohnen. Da bin ich für die Art, wie ich arbeite, sehr gelobt worden.
O6. 4.2.5 Verwechslung von Selbsständigem Denken
mit Angriffen auf Autorität 4. Ich bin zu anders in meiner Art, die Welt wahrzunehmenO4.Und dazu weicht meine Art die Welt wahrzunehmen und die dadurch entstehenden unwillkürlichen Reaktionen zu sehr von denen der anderen ab. Ich wäre gerne viel unauffälliger, um nicht ständig irgendwo anzuecken, wo ich einfach nur mit möglichst wenig Aufwand durch will. Es gibt viel zu wenige Leute, die mich nicht nur - WENN ich es sehr gut erkläre! - verstehen, sondern die auch noch Antworten darauf geben können, die etwas enthalten, das nicht einfach nur eine auswendiggelernte Standartreaktion ist. - Naja - vielleicht haben sie sie nicht auswendiggelernt, nur mir kommt es so vor, weil alle so reagieren. Und wenn ich einen Gedanken nicht gut erkläre, dann werde ich im allgemeinen gar nicht verstanden. Wenn ich nicht über meine Erfahrungen und Gedanken reden und sie dabei hinterfragen kann, bleiben sie nur halb bewußt und ich kann sie hier nicht richtig auf der Erde verankern. Und damit ist nicht nur und nicht hauptsächlich das Wissen aus den feinstofflichen Welten gemeint - schon meine irdische Alltagserfahrung ist so anders gefärbt, daß die meisten Menschen sich nicht vorstellen können, daß man so denken fühlen und wahrnehmen kann. Umgekehrt bin ich immer wieder erschüttert, wenn mir klar wird, daß andere Menschen wirklich so anders sind, als ich immer gedacht habe, weil ich naiverweise angenommen habe, sie wären mir in diesem Punkt ähnlich.
5. Ich gebe nicht an, denn durch Angeben bekommt man nicht, was ich willSie glauben einfach, ich würde die Welt normal wahrnehmen, mit nahezu durchschnittlichen Empfindungen und Gedanken innerlich darauf reagieren und alles, was an meinem Verhalten ungewöhnlich ist, nur tun, um anzugeben oder weil ich mir keine Mühe geben würde.Ich gebe nicht an, denn dadurch bekomme ich das was ich mir wünsche sowieso nicht. Ich will verstanden werden und das gibt es nur, wenn ich mich so zeige wie ich bin. - Und möglichst gut erkläre, warum ich so bin. Bestimmt nicht durch angeben. Irgendwann habe ich das mich durch unauffälliges Verhalten (oder was ich fälschlicherweise dafür gehalten habe) verstecken aufgegeben, weil ich, selbst wenn ich es versuche, auffällig wie ein bunter Hund bin. Normalverhalten liegt einfach außerhalb der Grenzen meiner Anpassungsfähigkeit.
6. An denen die selber ungewöhnlich sind, merke ich wie unglaublich anpassungsfähig und -bereit ich binIch passe mich an - an jeden, mit dem ich umgehe, aber das merken nur die, die selber extrem anders sind, weil ihnen nur wenige so weit entgegenkommen. Dabei ist es unwesentlich ob sie körperbehindert sind ob sie viele ungewöhnliche Interessen haben, hochbegabt sind oder geistig behindert.Und ich merke es auch nur bei diesen Menschen, weil sie mir sagen, daß es angenehm und eher entspannend ist mit mir umzugehen, weil ich so entspannt auf ihre Andersartigkeit reagiere. Natürlich reagiere ich entspannt. Endlich kann ich mich mal erholen, weil sie nur halb so viel Anpassung erbitten, wie der Rest der Welt - und sich dann noch freuen, daß ich mich etwa so weit an ihre Bedürfnisse anpasse, wie sie das wünschen. Zudem sagen sie auch noch ausdrücklich, was sie von mir wollen - und ich muß nicht durch mühsame Dedektivarbeit das herausfinden, von dem sie meinen, jeder wüßte, daß "man" das will. Ich will es nicht. Im Allgemeinen wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, daß man das wollen könnte. Ich heiße schließlich nicht "man". Außerdem habe ich endlich mal wieder die Gelegenheit meinen Wissenshunger im Gespräch zu stillen - denn sie erleben doch vieles, was die anderen nicht kennen und machen sich deshalb Gedanken auf die andere nicht kommen würden. Und das liebe ich doch so!
7. Normale Menschen - und das Small-Talk-ProblemDas ist etwas völlig anderes als der Umgang mit durchschnittlichen Menschen, wo ich mich bis an die Grenzen meiner Belastungsfähigkeit anpasse und sich die Leute trotzdem noch aufregen.Und dann kann man auch noch höchstens zwei interessante Gespräche mit den meisten führen. Eines über ihren Beruf und eines über ein Interessengebiet, mit dem sie sich intensiv befassen. Der Rest ist für mich Small Talk, für sie aber schon ein hochgeistiges Gespräch. Nichts gegen Small-Talk - aber wie die meisten Menschen die intelligenzmäßig zur oberen Hälfte der Bevölkerung zählen, hätte ich gerne 70% Small-Talk und 30% inhaltlich irgendwie interessante Gespräche. Nicht mindestens 99% Small-Talk und höchstens 1% inhaltlich irgendwie interessante Gespräche. Ein Bedürfnis, das leicht zu stillen wäre, wenn 5-10% der Menschheit in etwa so viel Wissen, eigene Ideen oder ungewöhnliche Erfahrungen hätten wie ich. Aber mit so viel Glück bin ich nicht gesegnet. Meine Internetseite ist da bisher die klügste Idee auf die ich gekommen bin. Durch sie bekomme für jedes Thema das ich dort erwähne Kontakte zu Leuten die sich dafür interessieren. Leider wohnen sie oft zu weit weg, um mehr als nur Mails auszutauschen.
O6. 5.3.2 Exzentriker 8. Kommunikationsfähigkeiten die sehr gut sind - und doch das Problem nicht lösenMein Problem ist übrigens nicht darauf zurückzuführen, daß ich zu wenig, zu aufdringlich oder zu ungeschickt über meine Interessen reden würde - ich stelle immer wieder fest, daß ich die Leute so geschickt an für sie neue Ideen heranführe, daß sie sich viel intensiver damit befassen und sich viel ausgiebiger darauf einlassen, als sie das von sich aus getan hätten. Viele brechen das dann aber mit der Begründung ab, ich hätte sie dazu gebracht, sich so sehr mit verrückten Gedanken und Wahrnehmungen zu beschäftigen, wie sie das von sich aus nie getan hätten und auf Dauer auch nicht wollten. Nur hatte ich kein Mittel in der Hand um Druck auf sie auszuüben.Das geschieht nur bei Themen, wo mein Bedürfnis nach einem Gesprächspartner fast übermächtig ist. Mir macht das Sorgen - ich will niemanden in eine Richtung drängen, wo er sich nicht mehr wohlfühlt - aber offensichtlich fehlen mir Gesprächspartner zu manchen Themen so sehr, daß ich nicht mehr fähig bin, richtig darauf zu achten, wann die ersten Anzeichen von Überdruß auftauchen.
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.